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Kachowka-Dammbruch nicht durch Beschuss sondern kriminelle Fahrlässigkeit der russischen Streitkräfte

Published On: 8. Juni 2023 14:42

Unabhängige Ermittler halten Kachowka-Dammbruch für Unfall

Die russische Ermittlungsorganisation „Conflict Intelligence Team“ (CIT) hält den Bruch des Kachowka-Staudamms in Cherson für einen Unfall. Wahrscheinlich sei der Damm nicht durch Beschuss, sondern durch „kriminelle Fahrlässigkeit der russischen Streitkräfte“ zerstört worden. Die Verantwortung bleibe bei Russland.

Wie bereits im TE-Wecker am Mittwoch berichtet, gibt es mehrere Darstellungen, dass der Damm von selbst zusammengebrochen sei. Laut dem britischen Telegraph vermuten einige Experten, dass die Katastrophe durch russisches Missmanagement des Staudamms verursacht worden sein könnte. Sie verweisen darauf, dass die Schleusentore nicht ausreichend geöffnet wurden und der Wasserstand im Stausee so hoch wie nie zuvor war. Was tatsächlich zum Bruch im Staudamm geführt hat, dürfte noch länger viele beschäftigen.

Dass es im Krieg oft weder mit Verstand noch Kalkül zugeht, verschwindet gern hinter dem Eifer beider Seiten, jeweils die andere als schuldig hinzustellen, auch wenn noch gar nichts klar ist.

Die Untersuchungsergebnisse der CIT

Die angeblich unabhängige Ermittlungsorganisation „Conflict Intelligence Team“ (CIT) aus Russland hält den Bruch des Kachowka-Staudamms in Cherson am Dienstag für einen Unfall. Wahrscheinlich sei der Damm nicht durch Beschuss, sondern durch „kriminelle Fahrlässigkeit der russischen Streitkräfte“ zerstört worden, heißt es in einem am Mittwochabend veröffentlichten Bericht.

Die Organisation behauptet, sie habe den Vorfall mithilfe öffentlich zugänglicher Quellen untersucht: durch den Vergleich von Sentinel-, Planet- und Maxar-Satellitenbildern seit Herbst 2022. Diese zeigten Ende letzten Jahres zwei Portalkräne, die mehrfach umgestellt und schließlich seit dem 15. November 2022 nicht mehr bewegt worden seien. Daraus schließt die Organisation, dass die russischen Streitkräfte den Wasserstand im Stausee seit diesem Tag nicht mehr reguliert hätten.

Auf einem Bild vom 28. Mai seien die Kräne in denselben Positionen zu sehen und der Wasserabfluss laufe wie schon im November. Auf diesen Bildern sei auch die zerstörte Zugangsstraße zu sehen, bis zum 4. Juni habe sich das daraufhin entstandene Erdloch ausgeweitet. So komme man zu dem Schluss, dass sich die Schäden am Damm über einen langen Zeitraum angesammelt hätten und nicht an einem einzigen Tag durch Sabotage entstanden seien. Infolge der kumulierten Schäden sei der Damm in der Nacht vom 5. auf den 6. Juni zusammengebrochen, heißt es weiter.

Die Rolle Russlands

Im Februar 2023 habe sogar das US National Public Radio (NPR) unter Berufung auf Satellitenbilder erklärt, dass Russland den Kachowka-Stausee trockenlegt, was eine Gefahr für die Sicherheit des Kernkraftwerks „Saporischschja“ sowie für die Wasserversorgung mehrerer Siedlungen und landwirtschaftlicher Betriebe darstelle. Der Wasserstand hätte den niedrigsten Stand der letzten drei Jahrzehnte erreicht, so CIT. Die russischen Behörden, die diese Städte kontrollieren, hätten das Problem ignoriert.

Im April habe Roman Tkachuk, Leiter der Abteilung für kommunale Sicherheit der Kiewer Stadtverwaltung, erklärt, dass das Wasserkraftwerk Kachowka „nicht mit voller technischer Kapazität arbeitet“, was die Aufrechterhaltung des Wasserstands im Fluss Dnipro erschwere und in Verbindung mit der Schneeschmelze und starken Regenfällen zu Überschwemmungen in Kiew geführt habe.

Faßt man diese Berichte zusammen, so kam es zu keinem vorausschauenden Management von Zu- und Abfluss mit verheerenden Erfolgen. Man sei der Meinung, dass die Schuld dennoch eindeutig bei Russland liege, selbst wenn es nicht durch vorsätzliche Sabotage zum Dammbruch gekommen sei, so das russische CIT. Das Land sei für den Schutz der Infrastruktur des besetzten Gebiets verantwortlich. So sei der Unfall entweder durch kriminelle Untätigkeit allein (was nach russischem Strafrecht als vorsätzliche Handlung gelte) oder in Verbindung mit der Zerstörung der Straße, die durch den Damm führte, verursacht worden. Deren Schaden sei im November entstanden, als sich die russischen Streitkräfte vom rechten Ufer des Dnipro zurückzogen.

Fazit

Die Untersuchungsergebnisse der CIT zeigen, dass der Bruch des Kachowka-Staudamms in Cherson höchstwahrscheinlich auf kriminelle Fahrlässigkeit der russischen Streitkräfte zurückzuführen ist. Die Schäden am Damm haben sich über einen langen Zeitraum angesammelt und nicht an einem einzigen Tag durch Sabotage entstanden.

Die Rolle Russlands in diesem Vorfall ist ebenfalls von Bedeutung. Es gab Berichte, dass Russland den Kachowka-Stausee trockenlegt, was eine Gefahr für die Sicherheit des Kernkraftwerks „Saporischschja“ sowie für die Wasserversorgung mehrerer Siedlungen und landwirtschaftlicher Betriebe darstellt. Die russischen Behörden, die diese Städte kontrollieren, haben das Problem ignoriert.

Insgesamt zeigt dieser Vorfall, wie wichtig es ist, die Infrastruktur in Konfliktgebieten zu schützen und zu managen, um Katastrophen wie diese zu vermeiden

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Kachowka-Dammbruch nicht durch Beschuss, sondern „kriminelle Fahrlässigkeit der russischen Streitkräfte“?

Die russische Ermittlungsorgansiation „Conflict Intelligence Team“ (CIT) hält den Bruch des Kachowka-Staudamms in Cherson für einen Unfall. Wahrscheinlich sei der Damm nicht durch Beschuss, sondern durch „kriminelle Fahrlässigkeit der russischen Streitkräfte“ zerstört worden. Die Verantwortung bleibe bei Russland. IMAGO/Zuma Wire Wie bereits im TE-Wecker am Mittwoch berichtet, gibt es mehrere Darstellungen, dass der Damm von selbst zusammengebrochen sei. Laut dem britischen Telegraph vermuten einige Experten, dass die Katastrophe durch russisches Missmanagement des Staudamms verursacht worden sein könnte. Sie verweisen darauf, dass die Schleusentore nicht ausreichend geöffnet wurden und der Wasserstand im Stausee so hoch wie nie zuvor war. Was tatsächlich zum Bruch im Staudamm geführt hat, dürfte noch länger viele beschäftigen. Dass es im Krieg oft weder mit Verstand noch Kalkül

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