Familienministerium Zahl unbegleiteter ausländischer Kinder mehr als verdoppelt
Verdoppelung der Zahl unbegleiteter ausländischer Minderjähriger in Deutschland
Im Jahr 2022 hat sich die Zahl ausländischer Kinder und Jugendlicher, die ohne Eltern oder andere Sorgeberechtigte in Deutschland leben, im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Laut einem Bericht der Bundesregierung befanden sich Ende Oktober 2022 insgesamt 17.657 unbegleitete Minderjährige in der Obhut der Kinder- und Jugendhilfe. Im Vorjahr waren es noch 8.267. Hauptherkunftsländer seien Afghanistan und Syrien, wobei 91 Prozent der unbegleiteten Minderjährigen Jungen und nur neun Prozent Mädchen seien.
Entwicklung der Zahlen von unbegleiteten Minderjährigen in Deutschland
Der Bericht der Bundesregierung informiert, dass der Höchststand der Zahlen von unbegleiteten Minderjährigen Ende Februar 2016 erreicht wurde. Zu diesem Zeitpunkt waren 69.004 unbegleitete Minderjährige und junge Volljährige in der Zuständigkeit der Kinder- und Jugendhilfe, davon waren 60.638 unbegleitete Minderjährige und 8.366 junge Volljährige. Seit Oktober 2021 würden die Zahlen laut dem Ministeriumsbericht kontinuierlich wieder ansteigen. Die neu eingereisten unbegleiteten Minderjährigen seien im Durchschnitt auch etwas jünger. Während 2018 noch 68 Prozent der vorläufig in Obhut genommenen Jugendlichen über 16 Jahre alt waren, waren es 2021 insgesamt 66 Prozent.
Gründe für die Flucht von unbegleiteten Minderjährigen
Die Bundesregierung hat auch die Häufigkeit der Nennung von Flucht- bzw. Migrationsgründen ermittelt. Die meisten unbegleiteten Minderjährigen fliehen aufgrund von Krieg bzw. Bürgerkrieg (62,5 Prozent) und Perspektivlosigkeit im Heimatland (41,9 Prozent). Auch die prekäre wirtschaftliche Lage (41,3 Prozent) und Formen psychischer Gewalt (45,0 Prozent) spielen eine Rolle. Die familiären Probleme (19,4 Prozent) und Verfolgung aufgrund ethnischer, nationaler oder religiöser Zugehörigkeit (34,4 Prozent) sind hingegen weniger häufige Gründe.
Herausforderungen bei der Unterbringung und Betreuung von unbegleiteten Minderjährigen
Die Bundesregierung betont, dass Kinder und Jugendliche, die ohne Eltern und ohne Begleitung einer anderen sorgeberechtigten Person nach Deutschland kämen, zu den „vulnerabelsten und gefährdetsten Personen überhaupt“ gehören. Sie bräuchten daher auch „besonderen staatlichen Schutz und Unterstützung“. Die sozialen Einschränkungen der Corona-Pandemie, insbesondere die Lockdowns, erschwerten laut dem Bericht die notwendige Integration der jungen Menschen. Als dringendes Problem werde zudem im Zusammenhang mit einem stärkeren Zuzug von Geflüchteten „fehlende Unterbringungsmöglichkeiten und der Mangel an Fachkräften“ genannt. Nach Einschätzung der Bundesländer und Kinder- und Sozialverbände sei speziell „die psychosoziale und psychotherapeutische Versorgung weiterhin unzureichend
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Familienministerium: Zahl unbegleiteter ausländischer Kinder mehr als verdoppelt
Die Zahl ausländischer Kinder und Jugendlicher, die ohne Eltern oder andere Sorgeberechtigte in Deutschland leben, hat sich im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. 91 Prozent der unbegleiteten Minderjährigen seien Jungen, nur neun Prozent Mädchen. Hauptherkunftsländer seien Afghanistan und Syrien. Quelle: Gettyimages.ru © picture alliance/KontributorIn einer Pressemitteilung auf der Webseite des Bundestages wird auf den „Bericht der Bundesregierung über die Situation unbegleiteter ausländischer Minderjähriger in Deutschland“ verwiesen. Einleitend wird dargelegt, dass Ende Oktober 2022 sich 17.657 unbegleitete Minderjährige in der Obhut der Kinder- und Jugendhilfe befanden. Ein Jahr zuvor waren es noch 8.267.Der 105-seitige Bericht informiert in der Rubrik „Fallzahlen und Eckdaten zur Situation von unbegleiteten ausländischen Minderjährigen“, dass der Höchststand der Zahlen von unbegleiteten Minderjährigen Ende
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