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Houellebecq und die Nostalgie nach den Zeiten der Liebe

Published On: 9. Juni 2023 19:30

Michel Houellebecq stellt in seinem Roman „Elementarteilchen“ die Frage nach den Bedingungen der Möglichkeit der Liebe und kommt zu dem Schluss, dass diese Bedingungen, nämlich Ehe und Familie, vom radikalindividualistischen Zeitgeist demontiert worden sind. Der Roman behandelt das Hauptthema der Endlichkeit und beschreibt eine nihilistische Weltsicht, in der die Aggressivität von Fanatismus und Terror resigniert-gleichgültig hingenommen wird. Die Welt der „Elementarteilchen“ ist die Welt nach dem Tod Gottes, in der der Bodensatz der Kultur wieder aufdringlich wird, und zwar in den Formen der Sexualität und Aggressivität.

Houellebecq öffnet die Büchse der Pandora und zeigt, dass der Tod für die Hauptfiguren die absolute Drohung ist und ihr Leben ihnen nur als ein Warten auf den Tod erscheint. Weder der epikureische noch der stoische Umgang mit dem Tod lässt sich länger plausibel machen. Auch das Heilmittel, das andere Pessimisten und Moralisten empfehlen, der Humor, führt in Houellebecqs Welt zu nichts. Die höchsten metaphysischen Fragen werden auf der Ebene der trivialsten Alltagswirklichkeit abgehandelt.

Nach dem Weltalter des Christentums kam der Materialismus der Neuzeit, und heute treten wir in ein neues Weltalter der Transhumanität. Ihr Ideal ist die gentechnische Konstruktion. Zu Deutsch: Der Mensch verschwindet und ersetzt sich selbst. Nach diesem Ende des Menschen gibt es eigentlich nichts mehr zu sagen. Und deshalb wiederholen auch die anderen Romane Houellebecqs lediglich diese Leitmotive.

Der Roman „Elementarteilchen“ ist ein philosophischer Roman, der sich mit der Endlichkeit des Lebens und der nihilistischen Weltsicht auseinandersetzt. Houellebecq zeigt, dass die Bedingungen der Liebe, nämlich Ehe und Familie, vom radikalindividualistischen Zeitgeist demontiert worden sind. Der Tod ist für die Hauptfiguren die absolute Drohung und ihr Leben erscheint ihnen nur als ein Warten auf den Tod. Die höchsten metaphysischen Fragen werden auf der Ebene der trivialsten Alltagswirklichkeit abgehandelt.

H2: Die Welt nach dem Tod Gottes
Die Welt der „Elementarteilchen“ ist die Welt nach dem Tod Gottes, in der der Bodensatz der Kultur wieder aufdringlich wird, und zwar in den Formen der Sexualität und Aggressivität. Die Aggressivität von Fanatismus und Terror wird von Houellebecqs Figuren resigniert-gleichgültig hingenommen. Aber auch die 68er-Utopie der befreiten Sexualität ist längst in Fatalismus umgeschlagen. Obwohl es immer wieder pornografische Einschübe gibt, die die Möglichkeit von Glück suggerieren und den Leser bei Laune halten sollen, scheitern doch alle Figuren Houellebecqs auf dem Henry-Miller-Weg in den sexuellen Existenzialismus.

H2: Die Endlichkeit des Lebens
Der Tod ist für die Hauptfiguren die absolute Drohung und ihr Leben erscheint ihnen nur als ein Warten auf den Tod. Dabei scheitern sie auch auf dem philosophischen Weg. Weder der epikureische noch der stoische Umgang mit dem Tod lässt sich länger plausibel machen. Und auch das Heilmittel, das andere Pessimisten und Moralisten empfehlen, der Humor, führt in Houellebecqs Welt zu nichts. Täglich mehren sich die Spuren des körperlichen Zerfalls, der dann in einer Art geschichtsphilosophischer Projektion zum Sinnbild für den Zerfall der westlichen Kultur erhoben wird.

H2: Das Ende des Menschen
Nach dem Weltalter des Christentums kam der Materialismus der Neuzeit, und heute treten wir in ein neues Weltalter der Transhumanität. Ihr Ideal ist die gentechnische Konstruktion. Zu Deutsch: Der Mensch verschwindet und ersetzt sich selbst. Nach diesem Ende des Menschen gibt es eigentlich nichts mehr zu sagen. Und deshalb wiederholen auch die anderen Romane Houellebecqs lediglich diese Leitmotive

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Houellebecq und die Nostalgie nach den Zeiten der Liebe

Michel Houellebecq stellt die Frage nach den Bedingungen der Möglichkeit der Liebe – um dann festzustellen, dass diese Bedingungen, nämlich Ehe und Familie, vom radikalindividualistischen Zeitgeist demontiert worden sind. „Elementarteilchen“ variiert sein Hauptthema: Endlichkeit. Von Norbert Bolz Der Titel des Romans ist ein Begriff der modernen Naturwissenschaften. „Elementarteilchen“, das 1998 erschien, fügt sich also von vornherein in ein Deutungsschema ein, das der Soziologe Max Weber schon vor über hundert Jahren die „Entzauberung der Welt durch Wissenschaft“ genannt hat. Das Resultat dieses Prozesses, der bei Nietzsche so poetisch „Die Wüste wächst“ heißt, ist eine nihilistische Weltsicht. Aber Michel Houellebecqs Buch behandelt keinen aktiven Nihilismus wie Nietzsche, sondern es beschreibt einen unwiderstehlichen Sog, gegen den es keine Kräfte des Widerstands mehr gibt.

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