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US Geheimdienst warnte Deutschland angeblich bereits Monate vor dem Anschlag

Published On: 9. Juni 2023 18:28

Wer sprengte Nord Stream 2?

Das Schachspiel der Ermittlungen rund um die Sprengung der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 geht in die nächste Runde. Nach einem Bericht der Washington Post haben US-Geheimdienste bereits im Juni des Vorjahres Deutschland vor einem Angriff auf die Pipeline durch ukrainische Spezialeinheiten gewarnt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dementierte jedoch eine Beteiligung der Ukraine an dem Anschlag, offizielle Stellen in den USA verweigerten jeglichen Kommentar und Deutschland bestätigt zwar, dass eine Warnung vorlag, diese aber nicht so spezifisch war, wie im neuesten Bericht behauptet wird.

Die Anschlagspläne

Diesem Bericht zufolge wussten US-Geheimdienste aufgrund von Informationen eines europäischen Nachrichtendienstes, der seinerseits von einer ukrainischen Kontaktperson informiert wurde, bereits im Juni 2022 von einem geplanten Anschlag auf Nord Stream 2. Die Anschlagspläne weisen dabei eine große Ähnlichkeit zu den bisherigen Ergebnissen der Ermittlungen des Generalbundesanwalts in Karlsruhe auf, nach denen eine Gruppe ukrainischer Taucher eine Segelyacht gechartert und den Sprengstoff bei Tauchgängen angebracht hätte.

Die Theorie bleibt

Der Washington Post zufolge unterstanden die ukrainischen Spezialeinheiten dabei direkt dem Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, und Präsident Selenskyj war – um glaubwürdiger zu dementieren – nicht informiert. Dieser jedoch widersprach dieser Theorie vehement in einem Interview, als er zu Protokoll gab: „Ich bin Präsident und ich gebe entsprechende Befehle. Nichts dergleichen hat die Ukraine getan. Ich würde nie so handeln.“ Selenskyj forderte im Gegenzug Beweise für diese Anschuldigung. Diese gibt es bislang nicht, wodurch es vorerst bei einer Theorie bleibt.

Für den stellvertretenden Vorsitzenden des Parlamentarischen Kontrollgremiums, Roderich Kiesewetter (CDU) verbieten sich voreilige Schlüsse jedoch weiterhin. „Auch der Verdacht, dass es Russland gewesen sein könnte, ist noch nicht ausgeräumt. Warum etwa teilt die Staatsfirma Rosgvardia nicht die Erkenntnisse über die Schiffsbewegungen, die ihr die Glasfaserkabel in der Pipeline geliefert haben?“, so Kiesewetter.

Die Fortsetzung der Ermittlungen

Auch Ralf Stegner von der SPD wollte zu den Anschuldigungen nicht eindeutig Stellung beziehen. Angesichts der Anschuldigung, Deutschland hätte nach Zuspielung der Anschlagswarnung unzureichende Schritte zur Verhinderung des selbigen unternommen, antwortete Stegner mit der Feststellung: „Wenn Parlamentarier Hinweise auf bevorstehende Anschläge erhalten, werden sie sofort tätig“. Er verwies stattdessen auf die Fortsetzung der schleppenden Ermittlungen. „Nun müssen die Ermittlungen weitergehen – auch wenn uns das Ergebnis nicht passen sollte“, so Stegner. „Es darf nicht sein, dass wir am Ende ohne Erkenntnisse und nur mit einem Sammelsurium gegensätzlicher Theorien dastehen.“

Wer sprengte Nord Stream 2? Anfangs wiesen viele Finger nach Moskau, der Investigativjournalist Seymour Hersh machte hingegen die US-Regierung verantwortlich. Ein neuer Bericht der Washington Post scheint nun die Theorie zu bestätigen, ukrainische Spezialeinheiten steckten dahinter. Deutschland will hingegen vor allem nichts überstürzen.

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US-Geheimdienst warnte Deutschland angeblich bereits Monate vor dem Anschlag

Wer sprengte Nord Stream 2? Anfangs wiesen viele Finger nach Moskau, der Investigativjournalist Seymour Hersh machte hingegen die US-Regierung verantwortlich. Ein neuer Bericht der Washington Post scheint nun die Theorie zu bestätigen, ukrainische Spezialeinheiten steckten dahinter. Deutschland will hingegen vor allem nichts überstürzen. IMAGO / Cover-Images Gas-Leck einer der Nord Stream Pipelines, aufgenommen von einem dänischen Militär-Hubschrauber, 27.09.2022 Das Schachspiel der Ermittlungen rund um die Sprengung der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 geht in die nächste Runde. Nach einem Bericht der Washington Post haben US-Geheimdienste bereits im Juni des Vorjahres Deutschland vor einem Angriff auf die Pipeline durch ukrainische Spezialeinheiten gewarnt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dementierte jedoch eine Beteiligung der Ukraine an dem Anschlag, offizielle Stellen in den USA verweigerten

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