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Journalismus fur das Kanzleramt Von Michael Meyen

Published On: 12. Juni 2023 12:01

Ich gebe zu: Ich mag solche Bücher. Jemand, der mittendrin war, schreibt auf, wie die Nachwelt ihn sehen soll. Heldengeschichten, natürlich. Trotzdem. Memoiren funktionieren nur, wenn man uns ein wenig unter die Decke blicken lässt. Im letzten Absatz lobt Kai Diekmann seine Frau, Katja Keßler, die Kolumnistin bei der Bildzeitung war, als sich beide kennenlernten. Seine „schärfste Lieblingskritikerin“ habe das Buch nicht nur „ins Deutsche übersetzt“, sondern immer wieder gefragt: „Warum muss man das jetzt lesen? Was erfahre ich hier, was nicht auch bei Google stehen würde?“ (1).

Antwort eins: jede Menge

Ein Promi garantiert Absatz. Der Verlag kann es sich folglich leisten, aus dem Vollen zu schöpfen. Viele Dokumente, tolle Fotos. Diekmann, Diekmann, Diekmann. Irgendwie haben es auch all die US-Präsidenten ins Bild geschafft, Bundeskanzler, der Papst, Putin, Assad, Kollegen aus dem Journalismus. Ich war BILD? Nein. Dieser Kai Diekmann war die Welt. Man muss nur auf den Schreibtisch von Donald Trump schauen, fotografiert im Januar 2017, kurz vor der Amtsübernahme im Weißen Haus. Rechts der Besucher aus Deutschland und links ein Politiker, der offenkundig froh ist, jemanden bei sich zu haben, der das Chaos endlich ordnen hilft. Kai Diekmann sagt, dass Trump nie wieder einer deutschen Zeitung ein Interview gegeben hat (2). Er wird es wissen.

Was erfährt der Leser in diesem Buch?

Was habe ich als Medienforscher gelernt? Am wichtigsten ist ein Rätsel, das ich kurz zurückstelle, um zunächst auf zwei Punkte hinzuweisen, die nicht ganz so überraschend sind, aber mit den vielen Fotos zu tun haben und mit der Idee von Journalismus, die dort eingefangen worden ist. „Alles ist falsch an diesem Satz“, ruft Kai Diekmann dem toten Hajo Friedrichs hinterher, dem legendären Tagesthemen-Moderator, der ins kollektive Gedächtnis seiner Zunft eingegangen ist mit dem Satz, dass sich ein guter Journalist nicht gemeinmache

Original Artikel Teaser

Journalismus für das Kanzleramt | Von Michael Meyen

Ich gebe zu: Ich mag solche Bücher. Jemand, der mittendrin war, schreibt auf, wie die Nachwelt ihn sehen soll. Heldengeschichten, natürlich. Trotzdem. Memoiren funktionieren nur, wenn man uns ein wenig unter die Decke blicken lässt. Im letzten Absatz lobt Kai Diekmann seine Frau, Katja Keßler, die Kolumnistin bei der Bildzeitung war, als sich beide kennenlernten. Seine „schärfste Lieblingskritikerin“ habe das Buch nicht nur „ins Deutsche übersetzt“, sondern immer wieder gefragt: „Warum muss man das jetzt lesen? Was erfahre ich hier, was nicht auch bei Google stehen würde?“ (1). Antwort eins: jede Menge. Ein Promi garantiert Absatz. Der Verlag kann es sich folglich leisten, aus dem Vollen zu schöpfen. Viele Dokumente, tolle Fotos. Diekmann, Diekmann, Diekmann. Irgendwie haben es auch all die US-Präsidenten

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