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Politischer Wortschatz Aktivist(en)

Published On: 12. Juni 2023 9:35

Will the activists become more radical now?“ was the headline of the Süddeutsche Zeitung (May 30, 2023) after a nationwide raid against the climate movement „Last Generation“. But what does the word „activist(s)“ mean here? A brief history of the word. The word formation „activ-ist“ has been documented since the end of the 19th century with the basic meaning of „active person, purposeful and energetic actor“. „Activist“ only entered general language in the 1920s, however, with a politicization of its basic meaning: Activists are not „active“ in the volunteer fire department or the water rescue service, but rather „missionaries“ of a – often new – political movement. For example, of National Socialism: „the men of the SA [Storm Detachment]“ were considered by the party newspaper Völkischer Beobachter (March 3, 1937) as „the activists of the [National Socialist] idea“.

„Deserving Activist“ In the GDR, „activist“ was part of everyday vocabulary. Less in its basic meaning than in a GDR-specific redefinition, which the dictionary of contemporary German language (Volume I, East Berlin 1967) defined as: worker who has achieved exemplary performance (and has been awarded for it): „awarded the title of deserving activist“. This „activist“, which was introduced in the GDR in 1949 according to Russian model and led to word formations such as „activist badge, activist honor“, among others, had – like many GDR-specific terms – no function after reunification and fell into disuse. Civil rights, peace, environmental and climate activists In the old Federal Republic (1949-1990), the honorary title „activist“ did not exist. Since the 1980s, the word has referred to (militant) supporters of political protest movements who have campaigned for a (good) cause with high-profile actions, such as civil rights, peace and environmental activists. The „climate activists“ have only played a role in recent years, but the word has been documented since the early 2000s.

What do activists do and who are they? In public language usage, the subject „activists“ is often combined with verbs such as „occupy, protest, demonstrate, block“ – actions that attract a lot of attention. The activist group is expressed by a preceding adjective (militant/pro-Palestinian/Kurdish activists) or by a postposed genitive attribute: activists of the environmental organization Greenpeace/the Fridays-for-future movement/the Hamas movement, etc. What distinguishes the „activist“ of a movement or organization from the mere „member“? The activist is „there“, the member can also be a „cardboard box“ – this linguistic difference was indeed made in 1945, after the end of Nazi Germany, as part of denazification: „Differences must be made,“ wrote the newly founded Süddeutsche Zeitung (November 13, 1945), „between the activists and the small Nazis,“ and it was up to the courts to separate former members of the NSDAP (National Socialist German Workers‘ Party) „into activists and ordinary followers“ (November 30, 1945).

Word associations Does the word „activist“ have a positive, neutral or negative connotation? This depends very much on whether it is in the singular or plural. „The activist“ as an individual person is rather positively evaluated; because he is committed to „higher“ goals at his own risk: peace, environmental protection, rights of minorities, etc. „The activists“ as an organized group, on the other hand, evoke negative associations because they want to achieve these goals with actions that are prone to violence and can quickly escalate into acts of violence: the „activists“ are then „extremists“ and are rejected.

Werden die Aktivisten jetzt radikaler?

„Werden die Aktivisten jetzt radikaler?“ war die Schlagzeile der Süddeutschen Zeitung (30. Mai 2023) nach einer bundesweiten Razzia gegen die Klimabewegung „Letzte Generation“. Aber was bedeutet hier das Wort „Aktivist(en)“? Eine kurze Wortgeschichte.

Die Wortbildung „Aktiv-ist“ ist seit Ende des 19. Jahrhunderts belegt mit der Grundbedeutung „aktiver Mensch, zielbewusst und energisch Handelnder“. In den allgemeinen Sprachgebrauch kam „Aktivist“ erst in den 1920er Jahren, allerdings mit einer Politisierung seiner Grundbedeutung: Aktivisten sind nicht in der Freiwilligen Feuerwehr oder der Wasserwacht „aktiv“, sondern „Missionare“ einer – oft neuen – politischen Bewegung. Zum Beispiel des Nationalsozialismus: „die Männer der SA [Sturmabteilung]“ galten für die Parteizeitung Völkischer Beobachter (3. 3. 1937) als „die Aktivisten der [nationalsozialistischen] Idee“.

„Verdienter Aktivist“ In der DDR gehörte „Aktivist“ zum Alltagswortschatz. Weniger in seiner Grundbedeutung als in einer DDR-spezifischen Neubedeutung, die das Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (Band I, Ostberlin 1967) so definierte: Werktätiger, der vorbildliche Leistungen vollbracht hat (und dafür ausgezeichnet worden ist): „den Titel Verdienter Aktivist verliehen bekommen“. Dieser „Aktivist“, der 1949 nach russischem Vorbild in der DDR eingeführt wurde und zu Wortbildungen wie „Aktivistenabzeichen, Aktivistenehrung“ führte, hatte – wie viele DDR-spezifische Begriffe – nach der Wiedervereinigung keine Funktion mehr und kam außer Gebrauch.

Bürgerrechts-, Friedens-, Umwelt- und Klimaaktivisten In der alten Bundesrepublik (1949-1990) gab es den Ehrentitel „Aktivist“ nicht. Das Wort bezeichnete seit den 1980er Jahren (militante) Anhänger von politischen Protestbewegungen, die sich mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen für eine (gute) Sache einsetzten, zum Beispiel Bürgerrechts-, Friedens- und Umweltaktivisten. Die „Klimaaktivisten“ spielen erst seit einigen Jahren eine Rolle, das Wort ist allerdings schon Anfang der 2000er Jahre belegt.

Was tun und wer sind Aktivisten? Im öffentlichen Sprachgebrauch kombiniert das Subjekt „Aktivisten“ häufig mit Verben wie „besetzen, protestieren, demonstrieren, blockieren“ – also Aktionen, die große Aufmerksamkeit erwecken. Um welche Aktivistengruppe es sich handelt, wird durch ein vorgestelltes Adjektiv ausgedrückt (militante/pro-palästinensische/kurdische Aktivisten) oder durch ein nachgestelltes Genitivattribut: Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace/der Fridays-for-future-Bewegung /der Hamas-Bewegung usw.

Was unterscheidet den „Aktivisten“ einer Bewegung oder Organisation vom bloßen „Mitglied“? Der Aktivist ist „dabei“, das Mitglied kann auch eine „Karteileiche“ sein – dieser sprachliche Unterschied wurde 1945, nach dem Ende des nationalsozialistischen Deutschland, im Zuge der Entnazifizierung durchaus gemacht: „Es müssen Unterschiede gemacht werden“, schrieb damals die neu gegründete Süddeutsche Zeitung (13. 11. 1945), „zwischen den Aktivisten und den kleinen Nazis“ und den Gerichten obliege die Aufgabe, frühere Mitglieder der NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei) „in Aktivisten und gewöhnliche Mitläufer“ (30. 11. 1945) zu scheiden.

Wortassoziationen Wirkt das Wort „Aktivist“ sprachlich positiv, neutral oder negativ? Das hängt sehr davon ab, ob es im Singular oder Plural steht. „Der Aktivist“ als einzelne Person wird eher positiv bewertet; denn er engagiert sich auf eigenes Risiko für „höhere“ Ziele: Frieden, Umweltschutz, Rechte von Minderheiten u. Ä. „Die Aktivisten“ als organisierte Gruppe wecken hingegen negative Vorstellungen, weil sie diese Ziele mit Aktionen erreichen wollen, die gewaltaffin sind und sich schnell zu Gewalttaten steigern können: die „Aktivisten“ sind dann „Extremisten“ und werden abgelehnt.

Die Bedeutung des Wortes „Aktivist“ im Laufe der Geschichte

Das Wort „Aktivist“ hat im Laufe der Geschichte verschiedene Bedeutungen angenommen. Während es in der DDR als Ehrentitel für Werktätige mit vorbildlichen Leistungen galt, bezeichnete es in der alten Bundesrepublik Anhänger von politischen Protestbewegungen. Heute wird es oft mit Aktionen in Verbindung gebracht, die große Aufmerksamkeit erregen, wie Besetzungen, Proteste oder Demonstrationen.

Unterschiede zwischen Aktivisten und Mitgliedern

Ein Aktivist einer Bewegung oder Organisation unterscheidet sich sprachlich von einem bloßen Mitglied. Während der Aktivist aktiv an Aktionen teilnimmt, kann ein Mitglied auch eine „Karteileiche“ sein. Diese Unterscheidung wurde nach dem Ende des nationalsozialistischen Deutschlands im Zuge der Entnazifizierung gemacht.

Die Bedeutung des Wortes „Aktivist“ im Singular und Plural

Die Bedeutung des Wortes „Aktivist“ hängt sehr davon ab, ob es im Singular oder Plural steht. Während „der Aktivist“ als einzelne Person eher positiv bewertet wird, wecken „die Aktivisten“ als organisierte Gruppe oft negative Vorstellungen, da sie ihre Ziele mit gewaltaffinen Aktionen erreichen wollen

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Politischer Wortschatz: Aktivist(en)

„Werden die Aktivisten jetzt radikaler?“, titelte die Süddeutsche Zeitung (30. Mai 2023) nach einer bundesweiten Razzia gegen die die Klimabewegung „Letzte Generation“. Aber was bedeutet hier das Wort „Aktivist(en)“? Eine kurze Wortgeschichte. Die Wortbildung „Aktiv-ist“ ist seit Ende des 19. Jahrhunderts belegt mit der Grundbedeutung „aktiver Mensch, zielbewusst und energisch Handelnder“. In den allgemeinen Sprachgebrauch kam „Aktivist“ erst in den 1920er Jahren, allerdings mit einer Politisierung seiner Grundbedeutung: Aktivisten sind nicht in der Freiwilligen Feuerwehr oder der Wasserwacht „aktiv“, sondern „Missionare“ einer – oft neuen – politischen Bewegung. Zum Beispiel des Nationalsozialismus: „die Männer der SA [Sturmabteilung]“ galten für die Parteizeitung Völkischer Beobachter (3. 3. 1937) als „die Aktivisten der [nationalsozialistischen] Idee“. „Verdienter Aktivist“ In der DDR gehörte „Aktivist“ zum

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