drei-tote-nach-amoklauf-mit-lieferwagen-in-nottinghamDrei Tote nach Amoklauf mit Lieferwagen in Nottingham
stimmen-zur-verstarkt-drohenden-auslieferung-von-julian-assange-an-die-usa-nach-der-entscheidung-des-high-courtStimmen zur verstarkt drohenden Auslieferung von Julian Assange an die USA nach der Entscheidung des High Court
deutschland-land-der-mathastheniker-der-mathematischen-analphabeten

Deutschland Land der Mathastheniker der mathematischen Analphabeten

Published On: 13. Juni 2023 13:45

Immer mehr deutsche Bundesländer, mittlerweile elf davon, verzichten beim Abitur auf eine Pflichtprüfung in Mathematik. Nun will sich auch Mecklenburg-Vorpommern diesen elf anschließen.

Das Fach Mathematik ist ein wahrlich böses Fach. Es ist neben Physik und Latein das klassische Sitzenbleiberfach. In der Mathematik kann man als Prüfling nicht herumschwadronieren wie in manch geistes- und sozialwissenschaftlich orientierten Fächern, wo es oft mit viel Geschwätz doch noch zur Note 3 reicht. In der Mathematik gibt es üblicherweise eindeutige Lösungen. Dort heißt es schlicht und ergreifend „richtig“ oder „falsch“. Dementsprechend sind die Noten für mathematische Leistungen ziemlich objektiv und unanfechtbar.

Aus einer Sechs kann man auch bei noch so viel Empathie der Prüfer keine Eins machen. Und überhaupt ist die Mathematik, wie wir aus US-Universitäten und deren antikolonialistischen, antirassistischen Abteilungen hören, ein „toxisches“ Fach, weil die Mathematik (angeblich) von alten, weißen, männlichen Griechen stammt. Diese Ideologie scheint mittlerweile auch in Deutschland Schule zu machen. Immer mehr deutsche Länder, mittlerweile elf davon, verzichten beim Abitur auf eine Pflichtprüfung in Mathematik. Nun hat sich auch Mecklenburg-Vorpommern diesen elf angeschlossen.

Die dort amtierende Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) hat vor geraumer Zeit eine „Lenkungsgruppe“ aus Praktikern eingerichtet, die übrigens seit mehr als einem Jahr „ergebnisoffen“ über die Weiterentwicklung des Abiturs berät. Von „ergebnisoffen“ kann aber wohl nicht die Rede sein, denn regionale Zeitungen im Land an der Ostsee berichten, Simone Oldenburg plane tatsächlich eine Abschaffung der Prüfungspflicht im Fach Mathematik.

CDU- und AfD-Opposition sehen das unisono – und ohne Rücksicht auf Merz’sche Brandmauer – anders

CDU- und AfD-Opposition sehen das unisono – und ohne Rücksicht auf Merz’sche Brandmauer – anders. „Abiturientinnen und Abiturienten sollten mehr können als das kleine Einmaleins. Wer behauptet, Mathematik sei für viele Berufe entbehrlich, die Prüfung sei es daher auch, lügt den Schülerinnen und Schülern schamlos ins Gesicht“, erklärte der bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Torsten Renz. Die Entwertung des Abiturs sei kein Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit.

„Wer gegen Mathematik motzt, darf fatalerweise immer auf Beifall hoffen“, erklärte der bildungspolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Enrico Schult, und fügte hinzu: “Statt Prüfungen abzuschaffen, sollte die Schule Kindern vermitteln: Mathematik ist cool.“

Mathematik ist unverzichtbar für viele Studiengänge

Ganz emotionslos: Ohne mathematische Abiturbasis kann man kein Physik-, Chemie-, Informatik-, Ingenieurs-, VWL- oder BWL-Studium bewältigen. Ein Mathematikstudium sowieso nicht, und auch im Psychologie- oder Soziologiestudium tut man sich schwer ohne solide mathematische Grundlagen. Im Fach „Klimaforschung“ übrigens auch, es sei denn man spezialisiert sich dort darauf, wie Sekundenkleber funktionieren.

Zwei Tatsachen belegen die Bedeutung der Mathematik in einem Studium: Zum einen weil in den genannten Fächern wegen ihrer Defizite viele Studenten scheitern. Zum zweiten weil die Hochschulen gerade in diesen Fächern immer mehr mathematische Luftkurse einrichten müssen.

Mathematik in ideologischer Umklammerung?

Im übrigen strengen sich mittlerweile sogar CDU-geführte Bundesländer nach Kräften an, auch das Schulfach Mathematik zu ideologisieren. In einem Entwurf des Landes NRW vom Frühjahr 2023 zu einem Mathematik-Lehrplan (Leerplans?) sind die Ziele des Mathe-Unterrichts – quasi als Einladung zum Schwadronieren in Prüfungen – unter anderem:

– Mathematik als Werkzeug zur Analyse gesellschaftlicher Phänomene
– Mathematik als Instrument zur Förderung von Geschlechtergerechtigkeit
– Mathematik als Mittel zur Auseinandersetzung mit Rassismus und Diskriminierung

Quelle: Kernlehrplan für die Sekundarstufe II Gymnasium / Gesamtschule in Nordrhein-Westfalen, Mathematik (Entwurf Verbändebeteiligung, 23.01.2023)

Wenn Ihnen unser Artikel gefallen hat: Unterstützen Sie diese Form des Journalismus

Original Artikel Teaser

Deutschland: Land der Mathastheniker – der mathematischen Analphabeten

Immer mehr deutsche Bundesländer, mittlerweile elf davon, verzichten beim Abitur auf eine Pflichtprüfung in Mathematik. Nun will sich auch Mecklenburg-Vorpommern diesen elf anschließen. IMAGO/Panthermedia Das Fach Mathematik ist ein wahrlich böses Fach. Es ist neben Physik und Latein das klassische Sitzenbleiberfach. In der Mathematik kann man als Prüfling nicht herumschwadronieren wie in manch geistes- und sozialwissenschaftlich orientierten Fächern, wo es oft mit viel Geschwätz doch noch zur Note 3 reicht. In der Mathematik gibt es üblicherweise eindeutige Lösungen. Dort heißt es schlicht und ergreifend „richtig“ oder „falsch“. Dementsprechend sind die Noten für mathematische Leistungen ziemlich objektiv und unanfechtbar. Aus einer Sechs kann man auch bei noch so viel Empathie der Prüfer keine Eins machen. Und überhaupt ist die Mathematik, wie

Details zu Deutschland: Land der Mathastheniker – der mathematischen Analphabeten

Categories: Deutsch, Politik, Quellen, Tichys EinblickTags: , Daily Views: 1Total Views: 20
drei-tote-nach-amoklauf-mit-lieferwagen-in-nottinghamDrei Tote nach Amoklauf mit Lieferwagen in Nottingham
stimmen-zur-verstarkt-drohenden-auslieferung-von-julian-assange-an-die-usa-nach-der-entscheidung-des-high-courtStimmen zur verstarkt drohenden Auslieferung von Julian Assange an die USA nach der Entscheidung des High Court