Karl Lauterbach – der Teuermacher

Karl Lauterbach, der Gesundheitsminister der SPD, hat ein einfaches Reformkonzept: Die Deutschen sollen mehr zahlen und weniger bekommen – ansonsten ändert sich nichts. Dies betrifft auch die Kassenbeiträge. Im Winter hieß es, dass Lauterbach vor einem Sommer der Reformen steht. Die Pflegeversicherung und die Krankenversicherung müssen reformiert werden und für die Krankenhäuser hat der Gesundheitsminister eine „Revolution“ angekündigt. Doch die Antwort auf all diese Fragen ist so einfach wie möglich: Die Deutschen müssen mehr zahlen und bekommen weniger. Die Pflegeversicherung wird teurer und die Krankenkassenbeiträge steigen zum Jahreswechsel.

Lauterbachs Reformkonzept ist jedoch nicht ausreichend, da die deutsche Gesundheitsversorgung reformbedürftig ist. Einfach nur mehr Geld in das System zu pumpen, reicht nicht aus. Die Kliniken haben in den vergangenen Jahren zu wenig investiert, was sich nun in der Bausubstanz bemerkbar macht. Die Apothekenversorgung ist ebenfalls vernachlässigt worden und es gibt einen dringenden Arzneimittelmangel. Trotz steigender Kosten, die Lauterbach nicht in den Griff bekommt, arbeitet er an einem weiteren Prestigeprojekt: den Gesundheitskiosken.

Die gesetzlich Versicherten werden von Lauterbach als „Melkkühe der Nation“ betrachtet und zahlen bereits die höchsten Beiträge in der Geschichte der deutschen Krankenversicherung. Im Gegenzug bekommen sie jedoch immer geringere Leistungen und haben teils unzumutbar lange Wartezeiten bis zu einem Arzttermin. Die Ankündigung des Bundesgesundheitsministers, 2024 die Krankenkassenbeiträge erneut zu erhöhen, zeugt von Plan- und Ideenlosigkeit. Eine faire Lastenverteilung und ein nachhaltiges Finanzkonzept sind notwendig, um den Trend zu brechen, dass gesamtgesellschaftliche Aufgaben zu einem immer größeren Anteil über Beitragssatzerhöhungen geschultert werden.

Die vernachlässigte Baustelle der Kliniken

Die Kliniken haben in den vergangenen Jahren zu wenig in ihre Krankenhäuser investiert. Diese mussten daher notwendige Investitionen verschieben. Das macht sich nun in der Bausubstanz bemerkbar. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) fordert daher „zügige Maßnahmen, um die Kliniken für zunehmende extreme Wetterlagen vorzubereiten.“ Die Kliniken seien „schon aus baulichen Gründen oft nicht in der Lage, ohne größeren Aufwand nachhaltige Kühlungskonzepte umzusetzen“, sagt die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der DKG, Professor Henriette Neumeyer. Die Gebäude stammten oft aus dem 19. Jahrhundert und seien nur schlecht gedämmt: „Für energetische Sanierung mit optimaler Gebäudeisolierung, effizienten Kühlungssystemen, Verschattung und Begrünung fehlen oftmals die Mittel.“ Die Arbeitnehmer zahlen also über den Sommer weiter in die Krankenversicherung ein – sollten aber einen Klinikaufenthalt schon aus Eigennutz tunlichst vermeiden. Lauterbach verspricht für den Sommer ein Hitzekonzept. Wie immer bei ihm: Hört sich gut an.

Der dringende Arzneimittelmangel

Die nächste vernachlässigte Baustelle Lauterbachs: die Versorgung mit Arznei. Am komm

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Karl Lauterbach – der Teuermacher

Karl Lauterbach hat ein denkbar einfaches Reformkonzept. Es lautet: Ihr zahlt mehr und bekommt weniger – sonst ändert sich nichts. Etwa bei den Kassenbeiträgen. Als Gesundheitsminister kommt er die Deutschen teuer zu stehen. IMAGO / Jürgen Heinrich Karl Lauterbach (SPD) steht vor einem Sommer der Reformen. So hieß es im Winter. Die Pflegeversicherung muss reformiert werden. Die Krankenversicherung auch. Für die Krankenhäuser hat der Gesundheitsminister persönlich nichts weniger als eine „Revolution“ angekündigt. Und Gesundheitskioske will er nebenbei auch noch flächendeckend aufbauen. Werden der Minister und sein Haus auf all die anstehenden Fragen eine Antwort finden, hieß es im Winter. Nun wissen wir: Ja, tun sie. Und die Antwort ist so unterkomplex, wie nur irgend möglich: Es ändert sich nichts –

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