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Mit 40 Mark pro Kopf in die neue Aera

Published On: 18. Juni 2023 19:11

Die Einführung der D-Mark

Nur die Kombination aus Liberalisierung der Wirtschaft und Währungsreform konnte dafür sorgen, dass sich die Beziehungen zwischen Händlern und Kunden wieder normalisierten. Ludwig Erhard legte damit die Grundlage des „Wirtschaftswunders“. Ein Auszug aus Frank Stockers Buch „Die Deutsche Mark“

Am Sonntag, dem 20. Juni, konnten die Menschen an den Lebensmittelkartenstellen, die es im ganzen Land gab, die ersten Scheine des neuen Geldes erhalten. In langen Schlangen standen sie an, denn das Kopfgeld wurde nur an diesem einen Tag ausbezahlt. Dabei durften pro Person  – auch für Minderjährige  – 40  Reichsmark in 40  Deutsche Mark umgetauscht werden, eine Familie mit drei Kindern erhielt also beispielsweise 200 DM. 5,7 Milliarden DM wurden an diesem Tag unters Volk gebracht, Scheine mit einem Gewicht von insgesamt 500  Tonnen  – ausschließlich Scheine. Denn Münzen gab es von der D-Mark zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dafür Banknoten zu Kleinstbeträgen.

Wer 40 DM erhielt, bekam in der Regel einen Zwanzigmarkschein, zwei Fünfmarkscheine, drei Zweimarkscheine, zwei Scheine zu einer Mark sowie vier Scheine zu einer halben Mark. Diese Banknoten hatten zu diesem Zeitpunkt bereits eine kleine Odyssee hinter sich. Wochenlang hatten sie im Keller des alten Reichsbankgebäudes in der Taunusanlage in Frankfurt gelagert. Doch dorthin waren sie nicht etwa aus Berlin gebracht worden, obwohl die Amerikaner noch Ende 1947 in der Auseinandersetzung mit den Sowjets darauf bestanden hatten, dass die neue Währung dort gedruckt werden sollte.

Die Entscheidung für die American Banknote Company

Die neue Währung der Deutschen kam nun aus den USA. Die Entscheidung dafür war schon Mitte Oktober 1947 gefallen, also zu einer Zeit, als sich die USA offiziell noch um eine Währungsreform für alle vier Besatzungszonen bemühten. Die American Banknote Company, die bereits für viele Länder Banknoten produziert hatte, hauptsächlich aber Briefmarken und Aktienurkunden druckte, teilte den Behörden damals mit, dass sie die Geldscheine für eine neue deutsche Währung drucken könne, wenn sie den Auftrag dazu bis Ende des Jahres erhalte  – andernfalls werde sie andere Aufträge annehmen und hätte dann keine Kapazitäten mehr. General Lucius  D. Clay, seit März 1947 amerikanischer Militärgouverneur in Deutschland, drängte daraufhin, den Auftrag zu vergeben, um wenigstens an dieser Stelle kein neues Problem entstehen zu lassen.

Das Ergebnis war jedoch, dass diese Banknoten für deutsche Augen sehr „amerikanisch“ aussahen. Das lag daran, dass sie Motive zeigten, die damals auf dem amerikanischen Kontinent sehr verbreitet waren – und zwar nicht nur auf Banknoten. So war auf dem 20-Mark-Schein eine Frau zu sehen, die an einer Säule lehnte und leicht entrückt gen Himmel blickte. Zu ihren Füßen saß ein Jüngling, im Hintergrund waren rauchende Schlote und eine Eisenbahn erkennbar. Genau das gleiche Bild war jedoch schon auf einer 10-Dollar-Note der Merchants Bank of Canada aus dem Jahr

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Mit 40 Mark pro Kopf in die neue Ära

Nur die Kombination aus Liberalisierung der Wirtschaft und Währungsreform konnte dafür sorgen, dass sich die Beziehungen zwischen Händlern und Kunden wieder normalisierten. Ludwig Erhard legte damit die Grundlage des „Wirtschaftswunders“. Ein Auszug aus Frank Stockers Buch „Die Deutsche Mark“ Am Sonntag, dem 20. Juni, konnten die Menschen an den Lebensmittelkartenstellen, die es im ganzen Land gab, die ersten Scheine des neuen Geldes erhalten. In langen Schlangen standen sie an, denn das Kopfgeld wurde nur an diesem einen Tag ausbezahlt. Dabei durften pro Person  – auch für Minderjährige  – 40  Reichsmark in 40  Deutsche Mark umgetauscht werden, eine Familie mit drei Kindern erhielt also beispielsweise 200 DM. 5,7 Milliarden DM wurden an diesem Tag unters Volk gebracht, Scheine mit einem Gewicht von insgesamt 500  Tonnen 

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