Die Drehtuer zwischen Medien und Politik Ex-Regierungssprecherin wird RBB-Intendantin
Mit der Wahl von Ulrike Demmer zur Intendantin des öffentlich-rechtlichen Senders RBB zeigt sich die Drehtür in beide Richtungen: Angepasste Journalisten werden Regierungssprecher und können danach eine leitende Stelle im bürgerfinanzierten Rundfunk übernehmen, obwohl dieser Rundfunk eigentlich die Regierung kontrollieren soll. Der Vorgang ist skandalös, aber auch ein Zeichen der Zeit. Es wird nicht mal mehr versucht, wenigstens offiziell die Illusion einer „Staatsferne“ des von den Bürgern bezahlten öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu erzeugen.
T-Online schreibt unter der Überschrift „Eine maximal unglückliche Wahl“: „Die 50-jährige Demmer ist eine erfahrene Journalistin, arbeitete unter anderem für das ZDF, den ‚Spiegel‘ und den RBB. Eine vom Fach, nicht schlecht. Wäre da nicht noch eine weitere wichtige Station in Demmers Lebenslauf: Von 2016 bis 2021 war sie stellvertretende Sprecherin der Bundesregierung unter der damaligen Kanzlerin Angela Merkel (CDU).“
Die Aussage der Betroffenen selbst hat bezüglich ihrer mutmaßlichen Interessenkonflikte und einer dadurch möglicherweise fehlenden Distanz zum etablierten Politikbetrieb keinen Wert. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk sollte eigentlich staatsfern und unabhängig sein. Doch der Vorgang um Demmer zeigt, dass dies nicht mehr der Fall ist. Zusätzlich ist es eine Beleidigung der Intelligenz der Beitragszahler, wenn diese fehlende Distanz nun mit Phrasen vom Tisch gewischt werden soll.
Rundfunk und „Staatsferne“: Die Intendantenwahl beim RBB ist nicht nur wegen der Causa Demmer fragwürdig. Das öffentlich-rechtliche System muss reformiert werden, es sollte aber nicht abgeschafft werden. Eine rein von Konzernmedien dominierte Medienlandschaft könnte noch problematischer sein als die jetzige.
Die Rolle von Ulrike Demmer
Ulrike Demmer ist eine erfahrene Journalistin und war unter anderem für das ZDF, den „Spiegel“ und den RBB tätig. Von 2016 bis 2021 war sie stellvertretende Sprecherin der Bundesregierung unter der damaligen Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Mit ihrer Wahl zur Intendantin des öffentlich-rechtlichen Senders RBB zeigt sich die Drehtür in beide Richtungen.
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk und die Staatsferne
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk sollte eigentlich staatsfern und unabhängig sein. Doch der Vorgang um Demmer zeigt, dass dies nicht mehr der Fall ist. Es wird nicht mal mehr versucht, wenigstens offiziell die Illusion einer „Staatsferne“ des von den Bürgern bezahlten öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu erzeugen. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss reformiert werden, es sollte aber nicht abgeschafft werden.
Die Intendantenwahl beim RBB
Die Intendantenwahl beim RBB ist nicht nur wegen der Causa Demmer fragwürdig. Es gab ein großes Chaos bei der Wahl und es mischten sich viele Personen ein. Die kritischen Artikel aus Privatmedien bezüglich des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sind in der Sache befangen, weil der öffentlich-rechtliche Rundfunk eine Konkurrenz darstellt
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Die Drehtür zwischen Medien und Politik: Ex-Regierungssprecherin wird RBB-Intendantin
Mit Ulrike Demmer wurde gerade eine ehemalige stellvertretende Regierungssprecherin zur Intendantin des öffentlich-rechtlichen Senders RBB gewählt. Der Vorgang zeigt die Drehtür in beide Richtungen: Angepasste Journalisten werden Regierungssprecher – und (zumindest im Fall Demmer) können sie danach eine leitende Stelle im bürgerfinanzierten Rundfunk übernehmen, obwohl dieser Rundfunk eigentlich die Regierung kontrollieren soll. Der Vorgang ist skandalös, aber auch ein Zeichen der Zeit. Ein Kommentar von Tobias Riegel. T-Online schreibt unter der Überschrift „Eine maximal unglückliche Wahl“: „Die 50-jährige Demmer ist eine erfahrene Journalistin, arbeitete unter anderem für das ZDF, den ‚Spiegel‘ und den RBB. Eine vom Fach, nicht schlecht. Wäre da nicht noch eine weitere wichtige Station in Demmers Lebenslauf: Von 2016 bis 2021 war sie stellvertretende Sprecherin der Bundesregierung
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