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die-welt-als-freiluftgefangnisDie Welt als Freiluftgefangnis
ausgesprochen

Ausgesprochen

Published On: 2. Juli 2023 19:44

Als ich kürzlich den Artikel „Kampf oder Untergang“ von Bertram Burian las, wurde mir buchstäblich schlecht. In meiner Jugend in den 1980er-Jahren war der Kalte Krieg auf dem Höhepunkt und die Angst vor einem atomaren Overkill immer präsent. Jetzt bin ich selbst zweifacher Vater und muss tatsächlich wieder Angst davor haben? Ich will schreien. Aus Wut, aus Frust, aus Hilflosigkeit. Ich kann es nicht glauben. Repräsentieren wir wirklich Fortschritt?

Jahrhundertelang wurde der Mensch in Europa vom Adel ausgebeutet und von der Kirche unterdrückt und in Angst gehalten. Nun wähnen wir uns aufgeklärt und befreit, müssen aber darum bangen, dass einige wenige die völlig absurde Entscheidung treffen, durch Atomwaffen sämtliches Leben für Generationen zu zerstören? Wir haben seit Jahrtausenden erfahren, was Krieg bedeutet, und seit siebzig Jahren wissen wir auch, was der Einsatz von Atomwaffen bedeutet. Sind diese Erfahrungen nicht genug, die einzig richtigen Schlüsse zu ziehen? Nein, offenbar nicht. Wir ziehen auch nicht die einzig richtigen Schlüsse aus den Folgen der Vernutzung fossiler Energien, des Abbaus seltener Rohstoffe und der Herstellung von Kunststoffen und anderem Giftmüll. Wir ziehen nicht die richtigen Schlüsse aus den Folgen des aktuellen Wirtschaftssystems oder verfehlten Bildungszielen et cetera.

Wie unsichtbar muss der Wahnsinn denn sein, wenn das als „Normalität“ geschehen kann? All das kann nur möglich sein, wenn eine vollkommene Abkoppelung von „Mutter“ Natur stattgefunden hat: Wir sehen uns nicht als aus der Natur hervorgegangen, sondern ihr gegenüberstehend. Wir wollen sie bezwingen und überwinden. Dieser Planet dient nur noch der Verwirklichung unserer künstlichen Lebenspraxis. Aber die findet nur in der Enge der Gegenwart und ihrer Bedürfnisse statt, weil wir uns herausgelöst haben aus den größeren Zusammenhängen, welche uns physisch wie geistig tragen; wir haben natürlichen Ordnungen den Rücken gekehrt und meinen, sie durch künstliche ersetzen zu können. Das nennen wir dann Fortschritt, progressiv oder „woke“. Und so könnte es sein, dass wir das Leben abschaffen, bevor wir es richtig verstanden haben. Sind wir Menschen unfähig, Erfahrungen zu integrieren, oder überwiegt der destruktive Anteil in uns?

Es gibt noch eine dritte Möglichkeit: Die destruktiven Energien sind zwar in der Minderheit, aber an der Macht. Und dann? Wie wir in der Vergangenheit gesehen haben, führen demokratische Wahlen offenbar zu keinen nennenswerten Veränderungen, solange die Optionen mehr oder weniger austauschbar sind. Auch der manifestierte Volkswille, auf Demos zum Ausdruck gebracht, führt zu keiner Verbesserung. Legal kanalisierter und gelenkt verpuffender Frust. Aufklärung fruchtet nur mäßig, weil jeder Einzelne naturgemäß an dem festhält, was er persönlich als Wahrheit auserkoren hat. Warum also mit ungeeigneten Mitteln weitermachen, wenn doch der Abgrund immer näher rückt, egal was das Volk will oder was das Gebot echter Menschlichkeit erfordert?

Was gibt es noch zu sagen, was zu schreiben? Welche tiefgründigen und fundierten Analysen werden uns wieder zur Liebe und zum Glück bringen? Welche Formel muss ausgesprochen werden, damit sich alle Angst und Bedrohung auflösen können? Vielleicht ist das Wort ungeeignet, uns wieder dahin zu bringen, wo wir sein wollen: zum Glück und zur Liebe. Das sind allerdings Gefühle, und Gefühle kann man nicht herbeireden. Kein Konzept von Befreiung, von Frieden oder von Beziehung wird uns erlösen. Wir können uns nicht glücklich denken. Erzeugen wir deshalb auf dieser Welt so viel Angst? Als Kontrastmittel, um sichtbar zu machen, was wir wirklich wollen?

Ich hatte an anderer Stelle einmal geschrieben, dass der Mensch unbewusst seine Zerstörung anstrebt, weil er in seiner Tiefe um seine Unsterblichkeit weiß, die er bewusst verleugnet und sich in seiner wahren Natur deshalb verraten hat: „Jeder Konflikt, jeder Krieg, sogar jeder zerstörerische Akt an der Natur bringen uns zum Fühlen, erlaubt eine Erlebnistiefe, die im Schlepptau all ihrer Grausamkeit und ihres Schmerzes unsere Liebesfähigkeit sichtbar macht. Der ‚Thrill‘, das ultimativ Unfassbare, soll unsere Existenz überschreiten: Erst wenn wir zerstört haben, was wir lieben, erkennen wir, wer wir wirklich sind, was uns wirklich etwas bedeutet und dass unsere wahre Natur unzerstörbar ist.“

Jetzt will ich das nicht wahrhaben. Ist es wirklich möglich? Weiter heißt es im Text: „Vielleicht erfährt der Mensch die Vollständigkeit des Lebens erst im Sterben, weswegen unser Kollektivbewusstsein den Kollektivtod anstrebt. Der Philosoph Karl Jaspers sagte bereits 1932: ‚Nach aller Erfahrung von Menschen in der Geschichte wird auch das Furchtbarste, das möglich ist, irgendwann und irgendwie, von irgendjemandem vollbracht'“. Was bringt diese Erkenntnis vor der Katastrophe? — Es ist alles gesagt worden. Aber ganz stellt mich das nicht zufrieden. Wozu soll das gut sein? Erfahrungen ins Dasein zu bringen, die man nicht haben will? Oder Erfahrungen zu wiederholen, weil es keine Alternative gibt? Soll ich hinnehmen und akzeptieren, dass der Mensch kollektiv eben eher Zerstörung erschafft als Glück, Freude und Schönheit für alle?

Heranwachsende Menschen in der Phase der Adoleszenz, also ihrer Jugend, verhalten sich oft destruktiv. Ohne ersichtlichen Einsatz von Verstand gehen sie waghalsige Risiken ein, deren Konsequenzen von ihnen unberücksichtigt oder ungesehen bleiben, sie verhalten sich laut und raumfordernd. Sie suchen ihre Identität, indem sie sich von ihrer Herkunft lösen. Glücklicherweise überlebten wir alle diese Phase unserer Entwicklung. Befindet sich die Menschheit in ihrer Adoleszenz? In dieser Epoche scheinen wir das meiste vergessen zu haben, was uns hier hergebracht hat. Traditionen unserer Altvorderen werden belächelt oder als überholt betrachtet. Altes Wissen, die Anbindung an das Geistige, schamanische Praxis — all das wird in das Reich des Aberglaubens oder der Esoterik verbannt. Aber vielleicht liegt gerade dort der Schlüssel zu unserer Rettung

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Ausgesprochen

Als ich kürzlich den Artikel „Kampf oder Untergang“ von Bertram Burian las, wurde mir buchstäblich schlecht. In meiner Jugend in den 1980er-Jahren war der Kalte Krieg auf dem Höhepunkt und die Angst vor einem atomaren Overkill immer präsent. Jetzt bin ich selbst zweifacher Vater und muss tatsächlich wieder Angst davor haben? Ich will schreien. Aus Wut, aus Frust, aus Hilflosigkeit. Ich kann es nicht glauben. Repräsentieren wir wirklich Fortschritt? Jahrhundertelang wurde der Mensch in Europa vom Adel ausgebeutet und von der Kirche unterdrückt und in Angst gehalten. Nun wähnen wir uns aufgeklärt und befreit, müssen aber darum bangen, dass einige wenige die völlig absurde Entscheidung treffen, durch Atomwaffen sämtliches Leben für Generationen zu zerstören? Wir haben seit Jahrtausenden erfahren, was

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