Bootsungluck vor Pylos Frontex-Chef erzahlte andere Version
In Frontex gibt es einzelne Stimmen für einen Rückzug aus Griechenland. Doch einer hat noch nicht von der „atomaren Option“ gesprochen, im Gegenteil. Frontex-Direktor Hans Leijtens wies auf die Schwierigkeiten der Seenotrettung auf dem Mittelmeer hin.
Bootsunglück vor der Küste der Peloponnes
Nach einem Bootsunglück vor der Küste der Peloponnes ist erneut Bewegung in die Griechenland-Diskussion gekommen. Das Land steht erneut am Pranger für seinen Schutz der Seegrenzen, obwohl diese Politik in den jüngsten Wahlen geradezu triumphal bestätigt wurde. Ja, man kann sagen, dass diese Politik mehr als zehn Prozent der Griechen nicht weit genug geht, die ihr Kreuz bei einer der aufsteigenden Parteien zur Rechten der Nea Dimokratia (ND) gemacht haben.
Frontex erwägt Rückzug aus Griechenland
Laut einem Bericht der „Welt am Sonntag“ erwägt nun aber die EU-Grenzschutzagentur Frontex, ihre Mission in Griechenland zu beenden. Den Hintergrund für diese Spekulationen bildet zum einen die langanhaltenden Diskussion um Zurückweisungen (Pushbacks) an den griechischen Seegrenzen, zum anderen ein neuerer Vorfall mit zahlreichen Toten, mit dem auch die griechische Küstenwache zu tun haben soll. Am 14. Juni waren hunderte illegaler Migranten in internationalen Gewässern westlich von Griechenland ertrunken. Das Asyl- und Migrationsministerium informierte am selben Tag über das Unglück, das sich 47 Seemeilen (87 km) vor Pylos an der Peloponnes-Küste zutrug.
Griechische Küstenschützer sollen Boot absichtlich zum Kentern gebracht haben
Doch 16 Überlebende behaupten nun laut einem Bericht der Welt am Sonntag, dass griechische Küstenschützer ihr Boot absichtlich zum Kentern gebracht hätten. Es sind sämtlich junge Männer, mit Spuren von Sonnenbrand im Gesicht, wie die Kathimerini berichtet. Laut dem Frontex-Menschenrechtsbeauftragten Jonas Grimheden geht es um „strafrechtlich relevante Vorwürfe“, nicht nur um eine „Nichtachtung von Menschenrechten“. Frontex hat das Recht, seine Missionen abzubrechen, wenn es Bedenken wegen „schwerwiegender Verstöße gegen Grundrechte“ oder internationale Verpflichtungen hat. Bis jetzt hat der neue Agenturchef, der Niederländer Hans Leijtens, diese Karte nicht gezogen. Sie wird innerhalb der Agentur als „atomare Option“ bezeichnet. Grimheden ist für eine Beendigung der Frontex-Mission, weil Griechenland für seine Rechtsbrüche bestraft werden müsse
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Bootsunglück vor Pylos: Frontex-Chef erzählte andere Version
In Frontex gibt es einzelne Stimmen für einen Rückzug aus Griechenland. Doch einer hat noch nicht von der „atomaren Option“ gesprochen, im Gegenteil. Frontex-Direktor Hans Leijtens wies auf die Schwierigkeiten der Seenotrettung auf dem Mittelmeer hin. IMAGO / ANE Edition Von der griechischen Küstenwache veröffentlichtes Foto, Fischereiboot mit Migranten südwestlich der Peloponnes gekentert, 14. Juni 2023 Nach einem Bootsunglück vor der Küste der Peloponnes ist erneut Bewegung in die Griechenland-Diskussion gekommen. Das Land steht erneut am Pranger für seinen Schutz der Seegrenzen, obwohl diese Politik in den jüngsten Wahlen geradezu triumphal bestätigt wurde. Ja, man kann sagen, dass diese Politik mehr als zehn Prozent der Griechen nicht weit genug geht, die ihr Kreuz bei einer der aufsteigenden Parteien zur Rechten
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