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Im Fokus: AfD-Anhänger werden als „Therapeutenfall“ betrachtet

Published On: 10. Juli 2023 18:11

1981 wagte der sowjetische Psychiater Anatoli Korjagin einen äußerst mutigen Schritt. In der westlichen Fachzeitschrift „The Lancet“ machte er auf den Missbrauch der Psychiatrie in der Sowjetunion aufmerksam, unter dem Titel: „Patienten gegen ihren eigenen Willen“. Wie erwartet wurde genau das mit ihm gemacht, was er beschrieben und angeprangert hatte. Die sozialistischen Machthaber sperrten ihn ein und zwangen ihn zur Einnahme von Antipsychotika. Korjagin hatte eine der schrecklichsten „Traditionen“ im Sozialismus dokumentiert – die er als Psychiater selbst erlebt hatte: Die systematische Erklärung von Andersdenkenden und Dissidenten als psychisch krank. Sie wurden aus der Gesellschaft ausgeschlossen, ihrer Rechte beraubt und diskreditiert. Man brachte sie in Anstalten zur Ruhe. Mit Medikamenten. Und auch mit physischen Maßnahmen. Die „Pathologisierung“ von Andersdenkenden, also die Erklärung von Menschen, die Kritik an den Zuständen im Land äußern, als psychisch krank oder einfach verrückt, ist eines der dunkelsten Kapitel in der Geschichte des Sozialismus. Eine wichtige Lehre aus der Geschichte ist daher, Menschen mit abweichenden und unbequemen Meinungen nicht als psychisch krank oder verrückt darzustellen. Dies sollte umso mehr jemandem bewusst sein, der aus einem System stammt, in dem diese schreckliche Methode üblich war. Dies gilt insbesondere für jemanden wie die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die ihr politisches Handwerk als Sekretärin in der DDR gelernt hat. Umso schockierender ist es, dass sie in ihrem Format „Die Bundeskanzlerin im Gespräch“ im Jahr 2020 an diese finstere Tradition aus totalitären Zeiten anknüpfte. In der Sendung sagte die Christdemokratin über vermeintliche „Verschwörungsideologen“, wie man heute Regierungskritiker im politisch-medialen Bereich nennt: „Das übliche Argumentieren hilft da nicht. Und das wird vielleicht auch eine Aufgabe für Psychologen sein oder für … also wir werden da noch sehr viel erforschen müssen.“ Das ist ungeheuerlich! Es scheint vielen Menschen nicht aufgefallen zu sein, weil man die Geschichte der Sowjetunion und der DDR gut kennen muss, um für die Pathologisierung von Andersdenkenden sensibilisiert zu sein. Der FOCUS-Kolumnist Jan Fleischhauer ist im Gegensatz zu Merkel nicht in einem sozialistischen System aufgewachsen und ihm fehlt daher wahrscheinlich diese Sensibilisierung. In seiner jüngsten Kolumne mit dem Titel „Schrei nach Liebe: Warum AfD-Anhänger ein Fall für den Therapeuten sind“ schreibt er: „Die Zeitungen fragen immer Politologen oder Extremismusexperten, wie man mit der AfD umgehen soll. Ich würde mal einen Therapeuten zurate ziehen. Selbst die eigenen Wähler trauen der Partei nicht zu, die anstehenden Probleme zu lösen, wie man lesen kann. Die Leute sehen Alice Weidel oder Tino Chrupalla an der Spitze und sagen sich offenbar: Mit denen wird das auch nichts. Trotzdem erklären 20 Prozent in Umfragen, sie wollten ihnen ihre Stimme geben. Das ist nur noch psychologisch zu erklären.“ Nein, lieber Kollege: Das ist politisch zu erklären. Und sogar sehr einfach: Viele Wähler sind zutiefst enttäuscht von der „großen Koalition“ von Linken bis zur Union in unserem Land und wollen diesen Parteien eine Lektion erteilen. Es handelt sich also nicht um eine Liebesheirat mit der AfD. Und selbst wenn es das wäre – es ist infam, dies als Fall für den Psychotherapeuten zu erklären. Ich finde nichts schlimmer, als wenn sich die wenigen nicht-linken Journalisten, die wir noch haben, gegenseitig angreifen (was leider immer wieder passiert). Daher möchte ich Jan Fleischhauer an dieser Stelle für seine großartige Arbeit danken, mit der er der rot-grünen Hegemonie in den großen Medien etwas entgegensetzt. Das ist nicht hoch genug zu würdigen. Ich hoffe auch sehr, dass die Pathologisierung von AfD-Anhängern nur ein Ausrutscher war und er sich der dahinterliegenden Problematik nicht bewusst war. In solchen Fällen sollte jedoch auch unter nicht-linken Journalisten eine sachliche, faire und wohlmeinende Kritik wie diese möglich sein. Ja, sie ist sogar notwendig. Denn das ist es, was Bürgerliche, Liberale und Konservative von rot-grünen Kulturkriegern unterscheidet: Sie wollen keine Einheitsmeinung. Und sie sind bereit zum Dialog (zu dem ich Jan Fleischhauer hiermit herzlich einlade). Wie sehen Sie das, liebe Leserinnen und Leser? Ich bin gespannt auf Ihre Einschätzung und Ihre Kommentare. Meine Seite braucht Ihre Unterstützung Mein Video zur Entschlüsselung der Methoden von Markus Lanz

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Im Focus werden AfD-Anhänger zum „Fall für Therapeuten“ erklärt

1981 wagte der sowjetische Psychiater Anatoli Korjagin einen unglaublich mutigen Schritt. In der westlichen Wissenschaftszeitschrift „The Lancet“ machte er auf den Missbrauch der Psychiatrie in der Sowjetunion aufmerksam, unter dem Titel: „Patienten gegen ihren eigenen Willen“. Es kam, was zu erwarten war, und womit Korjagin rechnen musste: Mit ihm wurde genau das gemacht, was er beschrieben und beklagt hatte. Die sozialistischen Machthaber ließen ihn einsperren und selbst mit antipsychotischen Mitteln zwangsmedikamentieren. Der mutige Korjagin hatte eine der schrecklichsten „Traditionen“ im Sozialismus dokumentiert – die er durch seine eigene Arbeit als Psychiater kennengelernt hatte: Dass die Machthaber systematisch Andersdenkende und Dissidenten für psychisch krank erklärten. Sie wurden damit aus der Gesellschaft ausgesondert, aller Rechte beraubt und diskreditiert. Man stellte sie in

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