Ohne Heizsaison: Die Preise nehmen erneut deutlich zu
Die Inflationsrate sinkt, aber auf einem hohen Niveau. In den letzten Monaten war dies eine häufige Schlagzeile. Doch jetzt steigt sie wieder, ebenfalls von einem hohen Niveau aus. Unser tägliches Brot ist eine zentrale Bitte in einem der wichtigsten Gebete des Christentums. Schon vor Jesu Geburt beschäftigte sich die Antike mit dem Kampf um Essen. Selbst in der Hochliteratur spielt das Thema eine große Rolle. In Deutschland beschäftigt sich die Politik mit verschiedenen Themen, aber die steigenden Lebensmittelpreise sind kaum ein Thema in der politischen Debatte. Laut der Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, Ruth Brand, sind Käse, Fleisch und Brot im Juni im Durchschnitt um 13,7 Prozent teurer gewesen als im Juni 2022. Die Preise für Brot sind allein um 18,3 Prozent gestiegen, Gemüse um 18,8 Prozent und Molkereiprodukte sogar um 22,3 Prozent. Ohne die Teuerung der Nahrungsmittel läge die Inflationsrate bei „nur“ 5,8 Prozent. Insgesamt ist die Inflation im Juni im Vergleich zum Mai um 0,3 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Juni 2022 sind die Preise heute durchschnittlich um 6,4 Prozent höher. Die Energiepreise wirken bremsend auf die Inflation, vorläufig zumindest. Dies liegt zum einen daran, dass wir uns nicht in der Heizperiode befinden, und zum anderen wirkt sich das dritte „Entlastungspaket“ der Bundesregierung noch aus. Im Winter könnte sich dies ändern. Die Politik beschäftigt sich sehr wohl mit den teureren Lebensmitteln. Zum 1. Dezember verdoppelt die Ampel die LKW-Maut nahezu. Dies führt dazu, dass die Spediteure die höheren Kosten an die Supermärkte weitergeben und diese wiederum die Preise erhöhen müssen. Es ist anzunehmen, dass dies ab Januar im Kanzleramt von Olaf Scholz (SPD) und im Wirtschaftsministerium von Robert Habeck (Grüne) erkannt wird. Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, unterstützen Sie diese Form des Journalismus
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Ganz ohne Heizperiode: Die Preise steigen wieder stärker
Die Inflationsrate sinkt. Wenn auch auf hohem Niveau. Diese Durchhaltemeldung bestimmte in den letzten Monaten manche Schlagzeile. Nur: Jetzt steigt sie wieder. Ebenfalls von hohem Niveau aus. IMAGO / Wolfgang Maria Weber Unser tägliches Brot gib uns heute. Das ist die zentrale Bitte in einem der wichtigsten Gebete des Christentums. Und auch schon vor Jesu Geburt, in der Antike, beschäftigte der Kampf ums Essen die Menschen. Bis hinein in die Hochliteratur. Würde man die gemeinsamen Mahlzeiten aus der Odyssee streichen, ließe sich Homers Text um ein Drittel kürzen. Warum Nahrung ein wichtiges Thema für Menschen ist, muss man eigentlich nicht erklären – außer vielleicht in einem Land, in dem die Entscheider satt sind. So, wie in Deutschland. In diesem Land
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