Jahrestag: Der eigentliche Kampf von Tannenberg

Heute vor 613 Jahren wurde das Heer des Deutschen Ordens von einer gemeinsamen Streitmacht des Königreichs Polen und des Großfürstentums Litauen vernichtend geschlagen. Fast die gesamte Führungsschicht des Ordensheeres wurde dabei ausgelöscht. Wenn man das Wort „Tannenberg“ hört, denken die meisten Menschen wahrscheinlich an eine Erhebung mit Nadelbaumbewuchs. Für diejenigen, die sich mit Geschichte auskennen, erinnert es jedoch an den Ersten Weltkrieg und den Sieg Hindenburgs und Ludendorffs über die Russen in Ostpreußen. Die wenigsten Deutschen wissen jedoch, dass die eigentliche „Schlacht bei Tannenberg“ am 15. Juli 1410 stattfand und das Schicksal Nordosteuropas für Jahrhunderte prägen sollte.

Das heutige Litauen war einst mit dem Königreich Polen verbunden und eine Mittelmacht im heutigen Baltikum und Weißrussland. Der polnische König Władysław II. Jagiełło und der litauische Großfürst Vytautas regierten ein Gebiet, das sich von Polozk im Osten über Wilna und Dobrin bis nach Posen im Westen erstreckte. Dazwischen lag das Gebiet des Deutschen Ordens, das von Schlochau im Westen über Danzig, Königsberg, Riga, Reval bis Narwa in Russland im Osten und bis Dünaburg im Süden reichte. Das ganze Gebiet war mit geistlichen Arealen durchsetzt. In der Mitte dieses Gebiets lag Samaiten, ein Landstrich, den der Deutsche Orden für sich beanspruchte. Obwohl der litauische Großfürst Vytautas das Gebiet dem Deutschen Orden zugesprochen hatte, waren die Samaiten mit der Herrschaft der Ordensritter unzufrieden und revoltierten immer wieder. Die Schlacht bei Tannenberg begann, als der Großmeister des Deutschen Ordens, Ulrich von Jungingen, dem Königreich Polen und den Litauern die Fehde erklärte.

Im Jahr 1409 kam es zu einem Volksaufstand in Samaiten, und der Deutsche Orden erklärte dem Königreich Polen die Fehde. Es wurde ein Waffenstillstand vereinbart, der bis Juni 1410 dauerte. König Wenzel IV. von Böhmen wurde als Schlichter angerufen und sprach Samaiten dem Deutschen Orden zu. Zum Jahreswechsel trafen sich Polen und Litauer in Brest-Litowsk, um einen Feldzugsplan zur Eroberung der Marienburg zu entwerfen. Ulrich von Jungingen sammelte ebenfalls seine Ordens- und Gefolgsleute und wartete ab, aus welcher Richtung sein Gegner kommen würde. Die Polen marschierten von Süden nach Norden, während sich eine weitere polnische Streitmacht bei Bromberg versammelte. Am 30. Juni überschritten die Polen die Weichsel und schlugen ein befestigtes Lager bei Biezuns auf. Das litauische Kontingent vereinigte sich mit den Polen.

Am 15. Juli 1410 standen sich die beiden Armeen in Matsch und Schlamm zwischen den Dörfern Grunwald und Tannenberg gegenüber. Die genauen Zahlen sind nicht bekannt, aber die Ordensritter waren zahlenmäßig unter

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Jahrestag: Die eigentliche Schlacht bei Tannenberg

Heute vor 613 Jahren schlug eine gemeinsame Streitmacht des Königreichs Polen und des Großfürstentums Litauen das Heer des Deutschen Ordens vernichtend. Fast die gesamte Führungsschicht des Ordensheeres wurde dabei ausgelöscht. Was fällt Ihnen ein, wenn Sie das Wort „Tannenberg“ hören? Bei den allermeisten dürfte das einfach eine Erhebung mit Nadelbaumbewuchs sein. Bei den Beleseneren klingelt da das Geschichtsglöckchen, und die denken an den Ersten Weltkrieg und den Sieg Hindenburgs und Ludendorffs über die Russen in Ostpreußen. Die wenigsten Deutschen aber wissen, dass die eigentliche „Schlacht bei Tannenberg“ am 15. Juli 1410 geschlagen wurde und im Ergebnis auf Jahrhunderte das Schicksal Nordosteuropas bestimmen sollte. Das kam so: Man mag es kaum glauben, aber das heutige Litauen war einst in Personalunion mit dem Königreich

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