Unwissenheit – Das Fundament der Wahrheit

Ein Meinungsbeitrag von Dirk C. Fleck: Deutschland hat die meisten öffentlichen Uhren pro Einwohner weltweit. Was bedeutet das? Dass es ein Grundbedürfnis ist, immer die genaue Uhrzeit zu kennen? Wohl kaum. Dass wir ohne permanente zeitliche Orientierung unsere Ausrichtung verlieren? Ich weiß es nicht. Welche Ausrichtung hätten wir denn zu verlieren? Das würde bedeuten, dass wir ein Ziel hätten, dass wir wüssten, wohin wir gehen sollen. Also, was könnte der Grund dafür sein, dass wir Menschen die von unseren Sinnen wahrgenommene Realität unter einem starren Zeitrahmen ersticken, der dem lebendigen Treiben des Lebens nicht gerecht wird? Warum glauben wir so fest daran, dass Zeit eine objektive, messbare Größe ist, während unter den Zifferblättern eine Vielzahl von Ereignissen und Empfindungen brodelt, die uns in jedem Moment bestätigen, dass „alles fließt“, wie der Philosoph Heraklit es ausdrückte. Das Zeitempfinden ist einzigartig für jeden Menschen und nicht vergleichbar mit dem eines anderen. Die Zeit ist keine lineare Abfolge, sondern eine Kugel, in der eine Seele zu jedem beliebigen Zeitpunkt eintreten kann. Die Zeit ist ein Parasit, der den Körper umschlingt und sichtbar wird, wenn er materiellen Nachschub erhält. In der unendlichen Welt der Möglichkeiten spielt die Zeit keine Rolle. Mein Tipp an meine Zeitgenossen: Schaut nicht auf die Uhr, sondern schaut euch um. Schaut genau hin, denn bald gibt es euch nicht mehr. Nicht in dieser Form. Dann ist die Chance dahin, eure Seele mit purer irdischer Schönheit zu füttern und damit euch selbst. Denn eines ist klar: ihr lebt nicht in eurem Körper, euer Körper lebt und stirbt in euch. Und was er an Sinneseindrücken liefert, bestimmt die Leichtigkeit eures jetzigen und zukünftigen Seins

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Nichtwissen – Der Zement der Wahrheit

Ein Meinungsbeitrag von Dirk C. Fleck. In keinem Land der Welt gibt es pro Einwohner mehr Uhren im öffentlichen Raum als in Deutschland. Was sagt uns das? Dass es zu unseren Grundbedürfnissen gehört, immer zu wissen, was die Stunde geschlagen hat? Wohl kaum. Dass wir ohne die permanente zeitliche Verortung unsere Orientierung verlieren? Ich weiß es nicht. Welche Orientierung gäbe es denn zu verlieren? Es würde ja bedeuten, dass wir ein Ziel hätten, dass wir wüssten wohin die Reise gehen soll. Was also könnte der Grund dafür sein, dass wir Menschen die von unseren Sinnen ganz anders wahrgenommene Wirklichkeit unter einem Zeitraster von Sekunden, Minuten, Stunden, Tagen, Wochen, Monaten und Jahren ersticken, sie sozusagen in ein DIN-Format pressen, in eine Einheitsnorm

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