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Ist es anstößig, wenn Frauen in der Öffentlichkeit Eis essen und ablecken

Published On: 16. Juli 2023 16:22

Eine der schönsten Zeiten in meinem zweiten Zuhause Russland ist für mich, dass es dort zu fast jedem Thema einen passenden Witz gibt. Das gilt auch für das Thema, um das es in diesem Artikel geht. Hier ist einer: Ein Schüler fragt den anderen: „Iwan, schau mal, da sind zwei Frauen, die Eis essen, die eine beißt daran, die andere leckt. Welche von den beiden ist verheiratet?“ Iwan errötet leicht: „Die verheiratete leckt.“ Der andere lacht: „Wo Du nur hinschaust! Die mit dem Ehering am Finger ist die Verheiratete!“ Die Moral dieses Witzes ist, dass alles nur so sündig ist, wie man es sich vorstellt. Dieser Witz kam mir in den Sinn, als ich folgende Überschrift in der „Süddeutschen Zeitung“ las: „Typisch deutsch – Ist Eisessen im Freien obszön?“ Nein, Sie haben richtig gelesen, das steht da wirklich. Der Autor ist Mohamad Alkhalaf, ein syrischer Flüchtling, der 2015 nach München kam und eine eigene Kolumne in der Zeitung hat. Er beschreibt ein Erlebnis mit seinem Freund Ibrahim. Sie saßen in der Sonne und sahen Frauen, die draußen Eis aßen. Ibrahim wurde unruhig. Alkhalaf schreibt dazu: „Manchmal nehmen wir die alltäglichen Dinge als selbstverständlich hin. Es ist noch nicht lange her, dass mich eine solche Situation in Schwierigkeiten gebracht hätte. Eine Frau, die in meiner Sichtweite an einem Eis leckt. In solchen Momenten habe ich mich jahrelang geschämt. Nun wurde der Kopf meines neuen Freundes rot wie Erdbeereis.“ Alkhalaf schreibt weiter: „In Syrien habe ich wie jeder andere Mann und jede Frau vermieden, in der Öffentlichkeit Eis zu essen, vor allem in der Waffel. Es wird als vulgäres, obszönes Verhalten angesehen.“ Und dann: „In vielen konservativen Gesellschaften, zu denen Syrien definitiv gehört, wird von Frauen erwartet, dass sie in der Öffentlichkeit eine zurückhaltende und respektvolle Haltung zeigen. Das Essen von Speiseeis und anderen Mahlzeiten, die als phallisch geformt angesehen werden könnten, würde als provokant oder anstößig empfunden werden. Eine Banane sollte daher vor dem Verzehr in Scheiben geschnitten werden, ähnliches gilt für Karotten, was schade ist, da sie so schön knacken, wenn man hineinbeißt. Bei Gurken stört es mich weniger, ich esse sie sowieso selten ganz.“ Ab diesem Punkt erzählt Alkhalaf dem Leser bis zum Ende des Textes nur noch, was er gerne isst. Aber der Punkt ist gemacht. In einer großen deutschen Zeitung wird das Eisessen jetzt auch in Frage gestellt und als „typisch deutsch“ dargestellt. Als ob es nicht in der gesamten westlichen Kultur, von Los Angeles bis Tel Aviv, üblich wäre. Zwischen den Zeilen scheint durch: Wer politisch korrekt sein will, vor allem als Frau, sollte darauf verzichten. Denn sonst könnte ein Schutzsuchender einen Kulturschock erleiden. Der Deutsch-Türke Ali Utlu kommentiert den Artikel auf Twitter sarkastisch: „Weil ‚Ibrahim‘ nervös wird, wenn Frauen am Eis lecken, sollen wir uns jetzt schämen, Eis zu lecken? Entweder schreiben jetzt die

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Ist es obszön, wenn Frauen in der Öffentlichkeit Eis lecken?

Eine der liebenswertesten Zeiten meiner zweiten Heimat Russland ist für mich, dass es dort zu fast jedem Thema einen passenden Witz gibt. So auch zu dem, um das es in diesem Artikel geht. Voilà: Fragt ein Oberklässler den anderen – „Iwan, schau mal, da sind zwei Frauen, die Eis essen, die eine beißt daran, die andere leckt. Welche von den beiden ist verheiratet?“ Iwan errötet leicht: „Die verheiratete leckt“. Der andere lacht: „Wo Du nur hindenkst! Die mit dem Ehering am Finger ist die Verheiratete!“ Zur mehrfachen Moral aus diesem Witz gehört, dass alles nur so sündig ist, wie man es sich einbildet. An den Witz musste ich bei folgender Überschrift in der „Süddeutschen Zeitung“ denken: „Typisch deutsch – Ist

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