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Filmrezension: Oppenheimer, die Atombombe und die Verwünschung des Prometheus
Es handelt sich hierbei nicht um eine neue Waffe, warnt Niels Bohr (Kenneth Branagh) seinen deutsch-amerikanischen Kollegen J. Robert Oppenheimer (Cillian Murphy) – es handelt sich um „eine neue Welt“. Und damit hat er wahrscheinlich recht. Oppenheimer, der als „Vater der Atombombe“ bekannt ist, wird später auf dem Titelbild des Time-Magazins gefeiert, die Entwicklung der Bombe als „furchtbare Offenbarung göttlicher Macht“ bezeichnet. Doch anstatt den Status eines US-Heiligen zu erlangen, fällt der Physiker zehn Jahre später in Ungnade. Der Film „Oppenheimer“, der neueste Geniestreich des Regisseurs Christopher Nolan, erzählt sowohl die Geschichte des Triumphs als auch den darauf folgenden Absturz.
Der Film basiert auf der Pulitzerpreis-gekrönten Biographie „American Prometheus: The Triumph and Tragedy of J. Robert Oppenheimer“ von Kai Bird und Martin J. Sherwin. Er zeigt nicht nur die Entwicklung der Atombombe, sondern auch die Verfolgung und Ächtung von Oppenheimer als Kommunistenfreund während der McCarthy-Ära. Die Parallelen zum Regenbogenfaschismus der Gegenwart machen diesen Aspekt des Films besonders brisant. Der Film spielt hauptsächlich im streng abgeschirmten Testzentrum von Los Alamos in der Wüste von New Mexico, wo die Forschungen zur Atombombe stattfanden.
Der Film enthält auch eine klassische Dreiecksgeschichte und beeindruckende schwarz-weiß Aufnahmen. Er zeigt die Faszination des Regisseurs für den Kosmos und das Kosmische, ähnlich wie in seinem Film „Interstellar“. Der geläuterte Nachkriegs-Oppenheimer wird zum Botschafter eines neuen Paradigmas. Der Film ist ästhetisch an George Clooneys „Good Night, and Good Luck“ angelehnt und enthält eine hochkarätige Besetzung, darunter Tom Conti, Matthias Schweighöfer, Emily Blunt und Florence Pugh.
Der Film ist jedoch überfrachtet und die beiden erzählten Geschichten machen ihn zu lang. Zudem ist die Musik überpräsent und versucht, banale Dialoge zu einem historischen Drama aufzubauschen. Dies könnte dem Ruhm von Nolan schaden. Es war mutig, sich nach seinen pompösen Spektakeln in einer anderen Stilrichtung auszuprobieren, aber die drei Stunden des Films wecken unwillkommene Erinnerungen an „Heaven’s Gate“ von Michael Cimino. Man wünscht dem Film jedoch einen Erfolg an den Kinokassen, ähnlich wie der Atombombe, von der er handelt
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FilmkritikOppenheimer, die Atombombe und der Fluch des Prometheus
Es sei keine neue Waffe, woran sie hier arbeiteten, warnt Niels Bohr (Kenneth Branagh) seinen deutsch-amerikanischen Kollegen J. Robert Oppenheimer (Cillian Murphy) – es sei „eine neue Welt“. Und damit dürfte er wohl ins Schwarze getroffen haben. Als „Vater der Atombombe“ wird Oppenheimer später auf dem Titelbild des Time-Magazins gefeiert, die Entwicklung der Bombe mit dem Superlativ einer „furchtbaren Offenbarung göttlicher Macht“. Doch statt den Status eines US-Heiligen zu erlangen, fällt der Physiker zehn Jahre später in Ungnade. Beide Geschichten, die des Triumphs und die des darauf folgenden Absturzes, erzählt der Film „Oppenheimer“, der neueste Geniestreich des von Cineasten verehrten, wenn nicht vergötterten Regisseurs Christopher Nolan. Der Brite drehte drei legendäre Batman-Filme, die zu den besten ihrer Art zählen, und
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