Besorgniserregender Rekord: Noch nie waren so viele Kinder gefährdet

Von Daniel Weinmann

Kinder und Jugendliche in Deutschland werden immer häufiger Opfer von Gewalt. Im Jahr 2022 wurden laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) rund 62.300 Fälle von Kindeswohlgefährdung von den Jugendämtern festgestellt. Diese Zahl ist im Vergleich zu 2012 um etwa 24.000 Fälle oder 63 Prozent gestiegen. Die meisten betroffenen Kinder waren jünger als 14 Jahre, wobei fast die Hälfte von ihnen jünger als acht Jahre alt war. Jungen waren bis zum Alter von elf Jahren etwas häufiger von Kindeswohlgefährdung betroffen, während Mädchen ab dem zwölften Lebensjahr stärker gefährdet waren.

Kindeswohlgefährdung liegt vor, wenn das körperliche, geistige oder seelische Wohl eines Kindes erheblich gefährdet ist oder bereits geschädigt wurde. Es ist jedoch schwierig, Kindeswohlgefährdung nachzuweisen, wenn es keine eindeutigen Anzeichen für Vernachlässigung oder Misshandlung gibt oder wenn das Kind aus Angst nicht spricht oder nicht sprechen kann.

Die meisten betroffenen Kinder wuchsen bei alleinerziehenden Müttern oder Vätern oder bei beiden Eltern gemeinsam auf. Einige lebten bei einem Elternteil in einer neuen Partnerschaft oder in einem Heim. Fast die Hälfte der betroffenen Kinder und Jugendlichen hatte bereits Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe in Anspruch genommen.

Die meisten Fälle von Kindeswohlgefährdung wurden auf Vernachlässigung (59 Prozent) und psychische Misshandlung (35 Prozent) zurückgeführt. Es gab auch Anzeichen für körperliche Misshandlung (27 Prozent) und sexuelle Gewalt (5 Prozent). In einigen Fällen hatten die Betroffenen mehrere dieser Gefährdungsarten gleichzeitig erlebt.

Es ist schwierig, die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Entwicklung von Kinderschutzfällen zu bewerten, da es noch keine genauen Daten gibt. Es ist auch unklar, welche Ursachen zu Kindeswohlgefährdung führen. Eine Aufschlüsselung nach Bildungsniveau oder sozialem Umfeld liegt nicht vor. Es wäre auch interessant zu wissen, ob Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund häufiger misshandelt werden. Es ist wahrscheinlich, dass die schwierigeren gesellschaftlichen Bedingungen eine Rolle spielen.

Es ist wichtig, nicht nur die betroffenen Kinder, sondern auch die Therapieeinrichtungen für traumatisierte Kinder und Jugendliche zu unterstützen. Die Prioritäten der Regierung liegen jedoch woanders, wie die fehlende Kindergrundsicherung zeigt. Es ist an uns, diese Missstände anzuprangern und die Kinder zu unterstützen.

Quelle: [Originalartikel](https://reitschuster.de/post/kindeswohlgefaehrdung-in-deutschland-immer-mehr-faelle-von-gewalt-gegen-kinder/)

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Bedrückender Rekord: Mehr gefährdete Kinder denn je

Von Daniel Weinmann Sie werden vernachlässigt, geschlagen, psychisch misshandelt und sexuell missbraucht: Kinder und Jugendliche sind hierzulande zunehmend Opfer von Gewalt. Im vergangenen Jahr haben die Jugendämter in Deutschland laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) rund 62.300 solcher Fälle von Kindeswohlgefährdung festgestellt. Auch langfristig hat sich die Zahl der Kindeswohlgefährdungen erhöht: In den Jahren von 2012 bis 2022 betrug der Anstieg rund 24.000 Fälle beziehungsweise 63 Prozent: 79 Prozent der betroffenen Kinder waren jünger als 14 Jahre, fast jedes Zweite (47 Prozent) sogar jünger als acht Jahre alt. Während Jungen bis zum Alter von elf Jahren etwas häufiger von einer Kindeswohlgefährdung betroffen waren, traf dies ab dem zwölften Lebensjahr auf die Mädchen zu. Eine Kindeswohlgefährdung liegt laut Statistischem Bundesamt vor, wenn

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