Jenseits der Meinungsauseinandersetzung | Von Roberto J. De Lapuente
Ein Kommentar von Roberto J. De Lapuente
Jacques Baud schafft es, bei einem Thema sachlich zu bleiben, das sonst überall die Erregung hochkochen lässt: Wladimir Putin. Es gibt dieser Tage wenige Stimmen, die das Geschehen in der Ukraine sachlich und unaufgeregt einordnen: Jacques Baud gehört zu diesen nüchternen Kommentatoren, dessen Buch zum Ukrainekrieg nun auf Deutsch erschienen ist. Sicherlich würden ihn viele als einen Putinversteher einordnen. Aber nur deshalb, weil es in unserem Land kaum mehr eine ausgewogene Gesprächskultur gibt und die Meinungsmacher meist nach dem Motto „Wer nicht für mich ist, ist gegen mich“ agieren.
Neutralität ist bereits Putinknechtschaft
Ein Autor, der auf der Basis überlegener Kompetenz bei einem Thema ruhig bleibt und die Argumente abwägt, erscheint da geradezu als Exot. Der Autor hat Bauds neues Buch über Putin und den Krieg gelesen. Jacques Baud ist der Mann, der ganz sicher niemals bei Markus Lanz in der Sendung sitzen wird. Der Grund ist denkbar einfach: Er hat keine Meinung. Jedenfalls geht er mit ihr nicht hausieren. Der ehemalige Mitarbeiter des Schweizer Strategischen Nachrichtendienstes konzentriert sich auf Fakten.
Kein Narrativerhaltungsexperte
In Sendeformaten der kognitiven Kriegsführung – hier sei nochmal an Jonas Tögels Buch erinnert — sind Fakten aber verzichtbar. Sie könnten das Narrativ — oder besser gesagt: die Narrative — gefährden. Wenn die ungefährdet bleiben sollen, lädt man sich lieber Norbert Röttgen oder Marie-Agnes Strack-Zimmermann ein. Jedoch keinen Baud, der in den letzten Monaten zu einer Art Shooting-Star in den Alternativmedien wurde — das klingt in Deutschland immer gleich verwegen, denn Alternativmedien gelten als suspekt. Dort suchen aber Wissbegierige nach Antworten, die sie in den Massenmedien nicht mehr erhalten. Und sie finden sie dort auch: Weil dort Menschen wie Jacques Baud sitzen
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Abseits des Meinungskriegs | Von Roberto J. De Lapuente
Ein Kommentar von Roberto J. De Lapuente. Jacques Baud schafft es, bei einem Thema sachlich zu bleiben, das sonst überall die Erregung hochkochen lässt: Wladimir Putin. Es gibt dieser Tage wenige Stimmen, die das Geschehen in der Ukraine sachlich und unaufgeregt einordnen: Jacques Baud gehört zu diesen nüchternen Kommentatoren, dessen Buch zum Ukrainekrieg nun auf Deutsch erschienen ist. Sicherlich würden ihn viele als einen Putinversteher einordnen. Aber nur deshalb, weil es in unserem Land kaum mehr eine ausgewogene Gesprächskultur gibt und die Meinungsmacher meist nach dem Motto „Wer nicht für mich ist, ist gegen mich“ agieren. Ein Autor, der auf der Basis überlegener Kompetenz bei einem Thema ruhig bleibt und die Argumente abwägt, erscheint da geradezu als Exot. Der Autor
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