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40.000 Inhaftierte: Eine Zeltstadt in Syrien – Besteht die Gefahr einer neuen IS-Bedrohung

Published On: 6. August 2023 11:12

Da Laura H. mit einem blauen Auge davonkommt, hätte sie nicht gedacht. Das Oberlandesgericht (OLG) in Frankfurt am Main verurteilte sie Mitte Juli dieses Jahres zu einer zweijährigen Freiheitsstrafe, deren Haftvollstreckung ausgesetzt wurde. Laura H., die aus einem gutbürgerlichen Elternhaus stammt, konvertierte im Alter von 17 Jahren zum Islam. Sie folgte ihrem ersten Ehemann, der Kontakte zu verschiedenen islamistischen Terrorgruppen hatte, nach Ägypten und später nach Syrien, um sich dem Islamischen Staat anzuschließen. Dort verkaufte sie in einem Frauenbataillon selbstgemachte Kuchen und Desserts in „IS“-Märkten. Nach dem Tod ihres ersten Mannes heiratete sie einen zweiten IS-Dschihadisten. Erst als sich das militärische Ende des IS-Kalifats abzeichnete, ergab sie sich kurdischen Einheiten und wurde ein Jahr später nach Deutschland überstellt. Das OLG begründete die Milde seines Urteils nicht nur mit der Reue und dem umfassenden Geständnis der Angeklagten, sondern überraschenderweise auch mit ihrer bereits langen Haft in al-Haul, einem berüchtigten Gefangenenlager in Syrien.

Das Flüchtlingscamp von al-Haul, das sich etwa zwanzig Kilometer von der irakischen Grenze im syrischen Kurdistan befindet, ist eine unübersichtliche Zeltstadt. Etwa dreihundert Kämpfer der Demokratischen Kräfte Syriens (SDF), die der kurdischen Rojava-Selbstverwaltung in Syrien unterstehen, überwachen das hermetisch abgeriegelte Lager. Einerseits, um Ausbruchsversuche der Internierten zu verhindern, andererseits, um Angriffe von außerhalb des Lagers abzuwehren. Das Lager wurde im Februar 2019 als Auffanglager für Flüchtlinge aus dem „IS-Kalifat“ eingerichtet. Ende 2019 waren dort über 70.000 Internierte, darunter mehr als 40.000 Bewohner aus über 60 Nationen. Besonders die Frauen haben im Lager ein hartes Regime etabliert und bestrafen Abweichler mit dem Tod.

Die Situation im Lager al-Haul ist besorgniserregend. Mehr als 60 Prozent der Insassen sind Kinder unter zwölf Jahren. Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International warnen davor, dass diese Kinder von den noch immer vorhandenen IS-Anhängern radikalisiert werden und den Wunsch haben, ihre gefangenen oder getöteten Väter zu rächen. Die UN-Sonderberichterstatterin Fionnuala Ní Aoláin beklagt, dass wir keine Ahnung haben, was in dieser Einrichtung passiert. Die Rückführung und Reintegration dieser Kinder ist von großer Bedeutung, um die Entstehung einer neuen Generation von Dschihadisten zu verhindern. Das Lager al-Haul muss geschlossen werden, da es eine Bedrohung für die nationale Sicherheit des Irak darstellt. Die Rückkehrer werden jedoch nicht überall mit offenen Armen empfangen, und die Kosten für ihre Reintegration sind hoch. Die Rücknahme der Inhaftierten in ihre Heimatländer verläuft schleppend. Einige Länder haben bereits eine begrenzte Anzahl von Menschen zurückgeholt, darunter auch Deutschland. Die genaue Anzahl der deutschen Staatsbürger, die sich noch in Gefangenschaft im Irak und Syrien befinden, ist unbekannt

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40.000 GefangeneEine Zeltstadt in Syrien – Droht ein neuer IS?

Daß sie noch einmal mit einem blauen Auge davonkommt, hätte Laura H. nicht gedacht. Mitte Juli dieses Jahres verurteilte das Oberlandesgericht (OLG) in Frankfurt am Main die heute 33jährige zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren, deren Haftvollstreckung obendrein noch ausgesetzt wurde. Aus gutbürgerlichem Elternhaus stammend, konvertierte die Angeklagte mit 17 Jahren zum Islam. Ihrem ersten Ehemann, der Kontakte zu verschiedenen islamistischen Terrorgruppen pflegte, war sie im Anschluß erst nach Ägypten, später nach Syrien gefolgt, um sich dort dem Islamischen Staat anzuschließen. Dort habe sie in einem Frauenbataillon „selbst hergestellte Kuchen und Desserts in ‘IS’-Märkten verkauft“, so das OLG. Nach dem Tod ihres ersten Mannes habe sie einen zweiten IS-Dschihadisten geheiratet. Erst im Herbst 2018, als sich das militärische Ende des

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