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Buchrezension: Der postmoderne Totalitarismus und seine Erzählungen

Published On: 7. August 2023 19:05

Der deutsch-schweizerische Philosoph Michael Esfeld ist für seine Arbeit zur Corona-Krise bekannt geworden. In seinem aktuellen Buch warnt er vor dem „postmodernen Totalitarismus“, der die Zerstörung von Wissenschaft und freiheitlicher Rechtsordnung beinhaltet. Dieser Totalitarismus zeichnet sich dadurch aus, dass er keine einheitliche Ideologie hat, sondern sich verschiedener kleinerer Narrative bedient. Esfeld erklärt, wie diese Narrative eine Kultur der Abhängigkeit schaffen und letztendlich zum Totalitarismus führen können.

Besonders kritisiert Esfeld die Rolle der Wissenschaft während der Corona-Krise. Viele Wissenschaftler hätten sich dem „politischen Szientismus“ verschrieben und versucht, das gesellschaftliche Leben auf den Gesundheitsschutz auszurichten. Dabei wurden Modellrechnungen und nicht auf Fakten basierende Annahmen verwendet, um politische Zwangsmaßnahmen zu rechtfertigen. Esfeld argumentiert, dass dieser Irrweg auf einem Fehlschluss beruht, der besagt, dass aus dem Sein automatisch das Sollen folgt.

Im zweiten Teil seines Buches beschreibt Esfeld die Entwicklung von Wissenschaft und Rechtsordnung als Grundlagen der offenen Gesellschaft. Er warnt jedoch davor, dass beide Gefahr laufen, Opfer ihres eigenen Erfolgs zu werden, wenn sie sich zur Hybris verleiten lassen. Wissenschaftliche Hybris führt zum politischen Szientismus, während im Rechtsstaat die Versuchung besteht, von der Sicherung der Freiheit zur positiven Beförderung der Freiheit überzugehen. Esfeld datiert den Beginn dieser Entwicklung auf das Jahr 1971, als die Goldbindung des US-Dollars aufgehoben wurde und eine unbegrenzte Ausweitung der Geldmenge möglich wurde.

Im dritten Teil seines Buches diskutiert Esfeld, ob und wie ein Weg zurück möglich ist. Er argumentiert, dass Monopolisierung und Ideologisierung von Medien und Wissenschaft die größte Gefahr für die offene Gesellschaft darstellen. Er betont jedoch, dass der moderne Staat mit seinen umfassenden Kompetenzen eine notwendige Bedingung für diese Entwicklung ist und dass ein Minimalstaat nicht die Lösung ist. Esfeld fordert stattdessen, Urteilskraft einzusetzen, skeptisch gegenüber Machtkonzentrationen zu sein und Zivilcourage zu zeigen, um die offene Gesellschaft wiederzugewinnen.

H2: Der postmoderne Totalitarismus und die Bedrohung der offenen Gesellschaft
H2: Die Rolle der Wissenschaft in der Corona-Krise
H2: Die Entwicklung von Wissenschaft und Rechtsordnung und ihre Gefahren

Original Artikel Teaser

BuchkritikDer postmoderne Totalitarismus und seine Narrative

Der deutsch-schweizerische Philosoph Michael Esfeld ist einem breiten Publikum bekannt geworden, als er, zusammen mit seinem Kollegen Christoph Lütge, auf dem Höhepunkt der Corona-Krise 2021 die Frage stellte „Und die Freiheit?“ (Riva Verlag). In jenem Buch ging es um den Mißbrauch der Wissenschaft und die Bedrohung der offenen Gesellschaft durch die Corona-Politik.Dieses Thema greift Esfeld in seinem aktuellen Buch wieder auf, entwirft aber ein breiteres Bedrohungsszenario, in dem die Corona-Politik nur eines von vielen Beispielen dafür ist, wie die Zerstörung von Wissenschaft und freiheitlicher Rechtsordnung zum „postmodernen Totalitarismus“ führt. Denn dieser zeichnet sich im Unterschied zum traditionellen Totalitarismus der Kommunisten oder der Nationalsozialisten dadurch aus, daß es kein eines, alles überragendes Endziel mehr gibt, durch dessen Scheitern die zugrundeliegende Ideologie

Details zu BuchkritikDer postmoderne Totalitarismus und seine Narrative

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