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Fehlerhafte Vorstellung bei der „Tagesschau“: Baerbock versehentlich als „Passantin“ präsentiert

Published On: 7. August 2023 10:06

Satirische und erfundene Agenturmeldung: Rechtsextreme Delegitimierer des Staates und sogenannte Medienkritiker versuchen erneut, einen Skandal beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR) zu konstruieren. Der Auslöser ist erneut eine Verwechslung bei Straßeninterviews – Außenministerin Annalena Baerbock wurde versehentlich als einkaufende Bürgerin im Supermarkt vorgestellt. Experten warnen nun davor, dass russische Trolle und Querdenker solche bedauerlichen, aber kaum zu vermeidenden Fehler nutzen könnten, um ihre eigene Agenda voranzutreiben. Der „Verband der privaten Konzernmedien“ wiederholt seine Forderung nach Abschaffung des ÖRR. Von Tobias Riegel.

Nachdem vor kurzem eine Mitarbeiterin des WDR mit einer zufälligen Passantin verwechselt wurde, ist der „Tagesschau“ nun ein ähnliches Missgeschick mit Außenministerin Annalena Baerbock (GRÜNE) passiert: Bei der Frage, ob die Russlandsanktionen wie erhofft wirken oder ob sie vor allem hierzulande die Lebensmittelpreise durch Inflation steigen lassen, interviewte die „Tagesschau“ Bürger in „Penny“-Märkten. Dabei wurde versehentlich auch Baerbock als Passantin befragt – die Außenministerin hatte zur gleichen Zeit zufällig ihren täglichen Einkauf dort erledigt. Baerbock unterstützte in dem Interview die Sanktionen, da Putin nicht siegen dürfe. Außerdem könne man als deutscher Konsument, der ein ruiniertes Russland als großes Ziel hat, beim Einkaufen auch mal zurückhaltend sein. Sie riet dazu, das Positive zu sehen. Mangel könne auch Solidarität erzeugen, so Baerbock: „Rücken Sie zusammen!“

Nun gibt es jedoch Vorwürfe der Manipulation, da die „Tagesschau“ angeblich vorsätzlich Baerbocks politische Rolle unterschlagen habe, als sie als einfache Bürgerin beim Einkaufen gezeigt wurde. Ein ARD-Sprecher widerspricht dem: „Glaubt wirklich jemand, gestern hätte kein Penny-Kunde die Russland-Sanktionen gut gefunden, sodass wir eine Ministerin als Schauspielerin hätten einsetzen müssen? Es war ein dummer Fehler.“ Der Sprecher erklärt, wie es zu der Verwechslung kam: „Frau Baerbock wurde zufällig nach ihrer Frühschicht in der Umfrage angesprochen. Sie hat dem Reporter, der sie nicht kannte, sinngemäß gesagt: ‚Ich komme gerade von einem Treffen zu GLADIO.‘ Aufgrund von Hintergrundgeräuschen im Supermarkt hat der Reporter die Aussage missverstanden als ‚ich habe es im Radio gehört‘.“ Auf die Aufregung in den sozialen Netzwerken über diese zufällige Verwechslung reagiert der Sprecher folgendermaßen: „Es gibt ja – das wissen wir natürlich auch – eine Handvoll, vielleicht auch zwei Handvoll Accounts, die vor allem früher bei Twitter unterwegs waren und unsere Angebote systematisch durchsuchen, um daraus möglicherweise einen Skandal zu konstruieren.“

Wie die Konstruktion eines solchen Skandals aufgrund von im Journalistenalltag kaum vermeidbaren Fehlern abläuft, konnte man erst letzte Woche erfahren: In einer Reportage des ZDF-Heute Journals wurde Wirtschaftsminister Robert Habeck (GRÜNE) versehentlich als interessierter Kunde bei einem Installateur von Wärmepumpen vorgestellt und interviewt. Faktenchecker der DPA haben diesen Vorfall jedoch bereits als bedauerliche Verwechslung und nicht als vorsätzliche Täuschung eingestuft. Dennoch nutzen vor allem Rechtsextreme und mutmaßliche russische Bots dieses angebliche Beispiel für „Manipulation mit Gebührengeldern“ aus – sogar nachdem ein bekannter Reichsbürger einen entsprechenden Tweet geteilt hatte. Ein Sprecher der unabhängigen zivilgesellschaftlichen Initiative „Zentrum Transatlantische Moderne“ sagt dazu: „Fehler passieren nun mal. Kein seriöser Journalist ist davor gefeit. Daher ist es inakzeptabel, bedauerliche Verwechslungen wie kürzlich mit Baerbock und Habeck als absichtliche Irreführung zu bezeichnen und sie als Munition für Hass und Hetze zu nutzen. Die Demokraten müssen geschlossen gegen rechtsextreme Delegitimierer des Staates und sogenannte ‚Medienkritiker‘ vorgehen, die auf dem Rücken unseres Rundfunks ihr eigenes Süppchen kochen.“ Der „Verband der privaten Konzernmedien“, eine unabhängige Initiative der Zivilgesellschaft, fordert jedoch angesichts dieser Vorfälle: „Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss endlich abgeschafft werden – die Gebühren sollten dann je nach Größe auf die privaten Konzernmedien verteilt werden. Wir – die privaten Konzernmedien – sprechen uns klar gegen Manipulationsversuche durch große Medien und koordinierte Kampagnen aus.

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Saublöder Fehler bei der „Tagesschau“: Baerbock aus Versehen als „Passantin“ vorgestellt

Hier folgt eine satirische und ausgedachte Agenturmeldung: Rechtsextreme Delegitimierer des Staates und sogenannte Medienkritiker versuchen schon wieder einen Skandal beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR) zu konstruieren. Aufhänger ist erneut eine Verwechslung bei Straßen-Interviews – so wurde Außenministerin Annalena Baerbock aus Versehen als shoppende Bürgerin im Supermarkt vorgestellt. Experten warnen nun davor, dass russische Trolle und Querdenker anhand von solchen bedauerlichen, aber kaum zu vermeidenden Fehlern ihr trübes Süppchen auf dem Rücken von Journalisten kochen könnten. Der zivilgesellschaftliche „Verband der privaten Konzernmedien“ wiederholte dagegen seine Forderung nach einer Abschaffung des ÖRR. Von Tobias Riegel. Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar. Podcast: Play in new window | Download Nach der kürzlichen Verwechslung einer WDR-Mitarbeiterin mit einer zufälligen Passantin ist der „Tagesschau“ nun

Details zu Saublöder Fehler bei der „Tagesschau“: Baerbock aus Versehen als „Passantin“ vorgestellt

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