Studie zur Mittelschicht des ifo Instituts – Beauftragt von der CSU

Die Mittelschicht in Deutschland schrumpft weiter, wie eine aktuelle Studie des ifo Instituts zeigt. Laut den Ökonomen des Instituts ist die Steuer- und Abgabenlast der Hauptgrund für dieses Schrumpfen. Allerdings ist das Ergebnis nicht überraschend, da das ifo Institut als neoliberal bekannt ist und die Studie im Auftrag der CSU-Parteistiftung erstellt wurde. Die Studie soll die wirtschaftliche Situation beschönigen und Munition für den Wahlkampf liefern.

Laut den Berechnungen des ifo Instituts gehören nur noch 63 Prozent der Haushalte zur Mittelschicht, obwohl sich 80 Prozent der Deutschen selbst dieser Schicht zuordnen. Dies bedeutet einen Rückgang um zwei Prozent seit 2007. Diese Erkenntnis ist jedoch nicht neu, da bereits 2010 die Wirtschaftsjournalistin Ulrike Herrmann in ihrem Buch das Schrumpfen der Mittelschicht beschrieben hat. Das ifo Institut definiert die Schichtzugehörigkeit ausschließlich anhand des Nettohaushaltseinkommens nach Transferleistungen, was kritisiert wird, da dies nicht das tatsächlich verfügbare Einkommen berücksichtigt.

Die Methodik des ifo Instituts wird kritisiert, da sie das Einkommen als einzigen Faktor zur Bestimmung der Schichtzugehörigkeit verwendet. Dies führt zu problematischen Ergebnissen, wie das Beispiel des Privatiers zeigt, der trotz seines hohen Vermögens aufgrund seines geringen steuerrechtlichen Einkommens zur Unterschicht gezählt wird. Auf der anderen Seite wird ein Jungakademiker mit einem hohen Einstiegsgehalt zur Oberschicht gezählt, obwohl er hohe Miet- und Studienkreditrückzahlungen hat und kein Vermögen besitzt. Das Einkommen ist ein wichtiger Faktor, aber nicht der einzige zur sozioökonomischen Einordnung von Haushalten.

Die Studie des ifo Instituts betrachtet nur die Einkommensseite und ignoriert die Kosten. Dies führt zu einer wenig aussagekräftigen Statistik. Es ist wichtig, sowohl das Einkommen als auch die Kosten zu berücksichtigen, um ein realistisches Bild der Schichtzugehörigkeit zu erhalten

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Mittelschicht-Studie des ifo Instituts – Auftragsarbeit für die CSU

„Die Mittelschicht schrumpft weiter“ – dies sei das Ergebnis einer aktuellen Studie des ifo Instituts, so konnten wir es gestern in den meisten größeren Online-Publikationen lesen. Überraschend ist das Ergebnis freilich nicht. Was jedoch zumindest auf den ersten Blick überraschend erscheint, ist die Erklärung der ifo-Ökonomen. Die nennen nämlich die Steuer- und Abgabenlast als Hauptgrund für das Schrumpfen der Mittelschicht in Deutschland. Doch wer weiß, dass das ifo Institut einer der berüchtigtsten neoliberalen Stichwortgeber und die Parteistiftung der CSU der Auftraggeber dieser Studie ist, den wird auch das nicht sonderlich überraschen. Die vielzitierte Studie ist eine Auftragsarbeit, die die ökonomische Situation beschönigt und letztlich Munition für den Wahlkampf bereitstellen soll. Von Jens Berger. Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

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