Kritik an Zinsen ist kein Irrtum
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Die Zinskritik und ihre Gegenkritik
Mit steigenden Zinsen wird die Zinskritik wieder aktuell. Jens Berger, Chefredakteur der NachDenkSeiten, hat seine Kritik an der Zinskritik erneut veröffentlicht. Allerdings berücksichtigt seine Gegenkritik nicht ausreichend die systemischen Effekte und ist zu sehr im kapitalistischen System verhaftet. Norbert Häring gibt hierzu seine Meinung ab.
Die Argumente der Zinskritiker
Jens Berger behauptet, die Argumente der Zinskritiker widerlegt zu haben. Allerdings haben die Zinskritiker durchaus einen Punkt, auch wenn ihre Kritik im Rahmen des kapitalistischen Systems Grenzen hat. Ein Zinsverbot allein kann die ökologischen und sozialen Mängel des Systems nicht beheben.
Die Sichtweise auf Zinsen
Jens Berger erklärt, dass Unternehmen Kredite nutzen, um Investitionen zu tätigen und ihre Ertragssituation zu verbessern. Der Zins ist für sie eine Prämie für die Nutzung von Fremdkapital. Allerdings ist der Zins auch ein Instrument, um im kapitalistischen System zu steuern, wer bevorzugt auf Ressourcen zugreifen kann. Es ist nicht garantiert, dass diejenigen mit der höchsten Zahlungsfähigkeit und dem größten Vermögen die ertragreichsten Investitionen tätigen. Es gibt alternative Möglichkeiten der Zuteilung.
Der Zins für Immobilienkredite
Bei Immobilienkrediten fehlt eine systemische Sichtweise. Massenhafte Vergabe von Immobilienkrediten führt zu steigenden Preisen und begünstigt die begüterten Privatpersonen und Institutionen. Eigenkapitalschwache Familien haben Schwierigkeiten, das geforderte Eigenkapital aufzubringen. Es gibt jedoch alternative Arrangements wie Bausparkassen, Kreditvereine auf Gegenseitigkeit und Bau- und Vermietungsgenossenschaften, die das Problem lösen können.
Der Zins aus Sicht des Kreditgebers
Der Zins wird aus Sicht des Kreditgebers als Risikoprämie und Warteprämie gerechtfertigt. Allerdings gibt es alternative Sichtweisen und Möglichkeiten, die nicht nur auf den Zins angewiesen sind.
Quelle: NachDenkSeiten
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Zinskritik ist kein Denkfehler
Weil mit steigenden Zinsen die grundsätzliche Zinskritik wieder Auftrieb bekommt, hat der Chefredakteur der NachDenkSeiten, Jens Berger, seine schon 2011 erstmals erschienene Kritik an der Zinskritik nochmals publiziert. Aus meiner Sicht ist seine Gegenkritik zu sehr im kapitalistischen System verhaftet und berücksichtigt zudem systemische Effekte nicht ausreichend. Von Norbert Häring. Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar. Podcast: Play in new window | Download Anmerkung Jens Berger: Schönen Dank an den lieben Kollegen Norbert Häring für dessen Replik auf meinen Text, die zahlreiche gute Denkansätze enthält, die zur Debatte förmlich einladen. Mit seinem Kernargument, ich argumentiere „systemimmanent“, hat er freilich recht. Sinn und Zweck des Artikels ist es ja auch, unseren kritischen Lesern das Rüstzeug mit an die Hand zu
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