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Hoher Preis des Zeitgeistes, gemischte Börsen

Published On: 14. August 2023 6:27

Ein Schweizer Unternehmen und ein amerikanisches Unternehmen haben in den letzten Wochen erhebliche Probleme gehabt, weil sie sich zu sehr am Zeitgeist orientiert haben. Besonders hart getroffen wurde der weltgrößte Braukonzern, dessen Absatz in den USA stark zurückging. Anheuser-Busch InBev hatte für die Marke Bud Light mit dem Transgender-Influencer Dylan Mulvaney geworben und damit offensichtlich die Stammkundschaft verärgert. Der Marktanteil von AB InBev am gesamten amerikanischen Biermarkt sank um signifikante 5,2 Prozentpunkte auf knapp 37 Prozent. Fast 70 Prozent dieses Rückgangs entfielen auf Bud Light, aber auch andere Marken des Konzerns wurden durch den Konsumentenboykott beeinträchtigt. Im Gegensatz dazu stieg der Absatz vergleichbarer Produkte von Konkurrenten wie Coors oder Miller deutlich an, während der gesamte Bierabsatz leicht rückläufig war. Anheuser-Busch InBev zog die Notbremse und entschuldigte sich: „Die Menschen wollen ihr Bier nicht mit solchen Debatten in Verbindung bringen. Sie wollen, dass Bier einfach ist, dass es für jeden ist und dass sie es mit ihrer Familie und ihren Freunden ohne große Gedanken trinken können“, zitierte die „Neue Zürcher Zeitung“ Unternehmenschef Michel Doukeris aus einem Interview. Seit dem Boykott hat das Unternehmen die Produktion neuer Bud-Light-Werbung verstärkt und sich dabei auf die Themen Fußball und Country-Musik konzentriert. Dem Handel wurde angeboten, nicht verkaufte Kästen Bier mit abgelaufenem Verfallsdatum zurückzugeben. Ein teurer Spaß. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen ist im zweiten Quartal um knapp 30 Prozent gesunken. Ein ähnliches Missgeschick passierte dem Uhrenkonzern Swatch in Malaysia. Bereits Mitte Mai beschlagnahmten die Behörden in der Hauptstadt Kuala Lumpur in 16 Geschäften insgesamt 172 Uhren der Pride-Kollektion im Wert von rund 12.400 Franken. Mittlerweile hat die Regierung die sogenannte „Pride-Kollektion“, die in den Regenbogenfarben der LGBTQ+-Bewegung gestaltet ist, verboten. Das Innenministerium begründete das Verbot damit, dass die Produkte der Moral und den Interessen Malaysias schaden könnten, „indem sie die LGBTQ+-Bewegung fördern, unterstützen und normalisieren, obwohl die Öffentlichkeit dies nicht akzeptiert“. Wer gegen das Verbot verstößt, wird hart bestraft. Die Strafen reichen von Geldbußen in Höhe von 4.000 Euro bis zu drei Jahren Gefängnis. Homosexualität steht in Malaysia, wo annähernd zwei Drittel der Bevölkerung muslimisch sind, unter Strafe. In jenen malaysischen Gliedstaaten, in denen die Scharia, das Rechtssystem des Islam, herrscht, können Homosexuelle ausgepeitscht und zu langen Haftstrafen verurteilt werden. Der Chef von Swatch, Nick Hayek, reagiert mit Unverständnis: „Wir bestreiten vehement, dass unsere Uhrenkollektion in Regenbogenfarben und mit einer Botschaft von Frieden und Liebe für irgendjemanden schädlich sein könnte. Im Gegenteil, Swatch vermittelt immer positive Botschaften und Freude am Leben. Das ist nichts Politisches.“ Man frage sich zudem, wie die Regierung die vielen schönen natürlichen Regenbögen konfiszieren wolle, die tausendmal im Jahr am Himmel Malaysias auftauchten, fügte Hayek süffisant hinzu. Swatch hat inzwischen Klage gegen die Beschlagnahmung eingereicht. Für die Weltbörsen waren diese Vorfälle jedoch nichts weiter als eine Episode. Der Dow Jones Industrial stieg am Freitag weiter an und legte auch auf Wochensicht zu. Die zinssensiblen Technologiewerte spürten jedoch den deutlichen Anstieg der Renditen am Anleihemarkt. Der Dow stieg um 0,3 Prozent auf 35.281 Punkte. Die Wochenbilanz ergibt ein Plus von 0,6 Prozent. Der breit gefasste S&P 500 fiel am Freitag um 0,1 Prozent auf 4.464 Punkte. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 fiel um 0,7 Prozent auf 15.028 Punkte. Die Erzeugerpreise stiegen im Juli etwas stärker als erwartet. Sie stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,8 Prozent, während Volkswirte im Durchschnitt eine Rate von 0,7 Prozent erwartet hatten. Im Vormonat waren sie um revidierte 0,2 Prozent (zunächst 0,1) gestiegen. Die Erzeugerpreise beeinflussen die Verbraucherpreise, an denen die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik ausrichtet. Die allgemeine Inflation ist laut Daten vom Donnerstag im Juli ebenfalls etwas gestiegen. Die Fed hatte im Juli nach einer Zinspause ihre Leitzinsen im Kampf gegen die Inflation erneut angehoben. Von Unternehmensseite standen die Aktien von News Corp im Fokus, die an der Spitze des S&P 500 um 4,7 Prozent stiegen. Der Medienkonzern von Rupert Murdoch verzeichnete zwar im abgelaufenen Quartal einen Umsatzrückgang von fast zehn Prozent und einen Gewinneinbruch von rund 75 Prozent. Konzernchef Robert Thomson blickt jedoch dank der „bemerkenswerten Möglichkeiten“ der künstlichen Intelligenz optimistisch in die Zukunft. Die Verwendung von generativer KI biete eine „bemerkenswerte Gelegenheit“, neue Einkommensquellen zu erschließen und gleichzeitig die Kosten zu senken

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Teurer Zeitgeist, durchwachsene Börsen

Ein Schweizer und ein amerikanisches Unternehmen gerieten in den vergangenen Wochen in erhebliche Schwierigkeiten, weil sie sich zu stark am Zeitgeist orientierten. Besonders heftig erwischte es den weltgrößten Braukonzern, dessen Absatz in den USA in die Knie ging … Anheuser-Busch InBev hatte für die Marke Bud light mit Transgender-Influencer Dylan Mulvaney geworben – und damit ganz offensichtlich die Stammkundschaft auf die Barrikaden getrieben. Der Marktanteil von AB InBev am gesamten amerikanischen Biermarkt brach um signifikante 5,2 Prozentpunkte auf knapp 37 Prozent ein. Fast 70 Prozent dieses Rückgangs gingen auf das Konto der Sorte Bud Light, aber auch andere Marken des Konzerns wurden durch den Konsumentenboykott in Mitleidenschaft gezogen. Dagegen legte der Absatz bei vergleichbaren Produkten von Konkurrenten wie Coors oder

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