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Ukraine: „Journalisten nehmen ihre Rolle nicht wahr aus Furcht

Published On: 28. August 2023 10:30

Urs P. Gasche / 28.08.2023

Medien entlarven Russlands Propaganda, aber lassen sich von ukrainischer Propaganda blenden, sagt Christian Hardinghaus. Hardinghaus, der über das Thema Propaganda promoviert hat, verurteilt Russlands Krieg gegen die Ukraine eindeutig. Es ist jedoch die Aufgabe der Medien, gegen Propaganda auf beiden Seiten wachsam zu sein und sachlich und wertfrei über den Krieg zu informieren. Propaganda besteht nicht immer aus Lügen, sondern versucht, das Publikum mit einseitigen Fakten, Vermutungen und Erzählungen für eine Sache zu gewinnen und zu überzeugen. In seinem gerade veröffentlichten Buch „Kriegspropaganda und Medienmanipulation“ zeigt er auf, dass große Medien die Propaganda der Ukraine „dilettantisch“ behandeln und unkritisch verbreiten. Einige Journalisten haben Angst, ausgeschlossen zu werden, wenn sie die Propaganda des Landes hinterfragen, das Unterstützung verdient. Sie lassen sich regelrecht von der Kriegspropaganda blenden. Es sollte bedenklich sein, dass laut einer Umfrage in Deutschland 45 Prozent der Befragten den Medien beim Thema Krieg in der Ukraine nicht vertrauen.

In einem Tagesgespräch von Radio SRF wurde Hardinghaus konkret: Journalisten berücksichtigen zu wenig, dass die Ukraine Propaganda verbreitet, um möglichst viele Waffen zu erhalten und die Bevölkerung im Westen dafür zu gewinnen. Um diese Unterstützung zu erhalten, versucht die Ukraine, den Erfolg von Waffenlieferungen zu beweisen. Die Eroberung eines Dorfes wird als großer Etappensieg dargestellt. Die BILD-Zeitung hat sogar mit der Schlagzeile „Deutsche Leopardpanzer stehen an der Front“ glorifiziert und damit die Kriegsführung verherrlicht. Die eigenen Opferzahlen und Schwerverletzten werden heruntergespielt und nur bruchstückhaft veröffentlicht. Die Berichterstattung macht die Medien zu Teilnehmern des Krieges. Es wird nicht über einen Verteidigungskrieg der Ukraine berichtet, sondern über einen Krieg, der „Freiheit gegen Unfreiheit“ oder „Demokratien gegen Diktaturen“ betrifft. Außenministerin Annalena Baerbock hat sogar gesagt: „Wir befinden uns im Krieg mit Russland“. Medien sollten hellhörig werden, meinte Hardinghaus weiter, wenn Bundeskanzler Olaf Scholz bereits kurz nach dem Anschlag auf den Kachowka-Staudamm „weiß“, dass es die Russen waren. Auch über die Sprengung der Pipeline Nord Stream 2 haben große Medien kritische Recherchen unterlassen. Während eines Krieges sind Recherchen für Medien schwierig, aber sie sollten sich bemühen, möglichst sachlich zu berichten. Journalisten sollten eigentlich gewohnt sein, dass PR-Agenturen versuchen, sie zu beeinflussen. Umso vorsichtiger sollten sie sein, wenn es um Kriegspropaganda geht. Die Geschichte hat gezeigt, wie leichtsinnig sie auf Kriegspropaganda hereinfallen. Hardinghaus erinnerte die Medienschaffenden an die angeblichen Massenvernichtungswaffen im Irak und die Brutkasten-Lüge. Zum Dilettantismus zählt Hardinghaus auch den Unwillen, über die Sicht Russlands zu informieren. Alle Aussagen werden vorschnell als unglaubwürdig abgetan.

Klare Position von Infosperber upg. Der Angriffskrieg Russlands und die Kriegsverbrechen sind ein krasser Verstoß gegen das Völkerrecht. Sie sind nicht zu rechtfertigen. Das UNO-Recht auf Selbstverteidigung gemäß Artikel 51 der UNO-Charta setzt einen bewaffneten Angriff voraus. Russland war von einem solchen Angriff nicht betroffen. Die Ukrainer verdienen Mitgefühl und Unterstützung. Dennoch sollten sich die Medien nicht der Propaganda der Ukraine und der NATO anschließen. Ihre Aufgabe bleibt eine sachliche und möglichst wahrheitsgetreue Information. Die Auswahl von Fakten und deren Gewichtung bleibt jedoch immer subjektiv. In einem Krieg, der auch ein Propagandakrieg ist, ist die Beurteilung von Quellen, Fakten und Gewichtung besonders herausfordernd. Zahlreiche Faktencheckstellen und -organisationen leisten gute Arbeit bei der Aufdeckung russischer Propaganda. Aussagen und Darstellungen der Ukraine und der NATO-Staaten werden jedoch selten hinterfragt. Dies hängt meist mit der Finanzierung dieser Faktenchecker zusammen. Infosperber möchte die großen Medien ergänzen und bietet nicht die gesamte Bandbreite an Informationen. Wir gehen davon aus, dass unsere Leser die wichtigsten Informationen, Darstellungen und Meinungen aus den großen Medien kennen. Unsere sachlich präsentierte Dokumentation von Sichtweisen, über die die großen Medien wenig informieren, soll dazu beitragen, die Komplexität des Geschehens besser zu verstehen.

Themenbezogene Interessenbindung des Autors: Keine.

Christian Hardinghaus hat Geschichte, Medien und Literaturwissenschaft an der Universität Osnabrück studiert. 2011 promovierte er in den Bereichen Propaganda und Antisemitismusforschung. Hardinghaus lebt in Osnabrück und arbeitet als Schriftsteller und freier Journalist. Sein neuestes Buch: „Kriegspropaganda und Medienmanipulation“, Europaverlag 2023, 33,90 CHF, 28,90 Euro.

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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors

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Ukraine: «Aus Angst nehmen Journalisten ihre Rolle nicht wahr»

Urs P. Gasche / 28.08.2023  Medien würden Russlands Propaganda entlarven, liessen sich aber von ukrainischer Propaganda blenden, sagt Christian Hardinghaus. Hardinghaus promovierte über das Thema Propaganda. Er verurteilt Russlands Krieg gegen die Ukraine klar. Doch Aufgabe der Medien sei es, gegen Propaganda auf beiden Seiten auf der Hut zu sein und selbst über einen Krieg sachlich und wertfrei zu informieren. Propaganda bestehe längst nicht immer aus Lügen, sondern versuche mit einseitigen Fakten und Vermutungen und Erzählungen das Publikum für eine Sache zu überreden und zu überzeugen. In seinem soeben veröffentlichten Buch «Kriegspropaganda und Medienmanipulation» zeigt er auf, dass grosse Medien mit der Propaganda der Ukraine «dilettantisch» umgehen und sie unkritisch verbreiten würden. Manche Journalisten hätten Angst, ausgesondert zu werden, wenn sie

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