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Wer verdient und wer erhält die neuen Rekordgewinne in der Automobilindustrie
Die Automobilhersteller haben in diesem Jahr erneut Rekordgewinne verzeichnet. Ein Großteil dieser Gewinne wird als Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet. Das Geld fließt dann größtenteils ins Ausland oder wird an inländische Erben der ehemaligen Firmengründer ausgezahlt. Die Geschwister Klatten/Quandt erhalten in diesem Jahr über drei Millionen Euro leistungsloses Einkommen, nicht pro Jahr, sondern pro Tag. Christian Kreiß hat sich mit diesem Thema auseinandergesetzt und gibt in diesem Aufsatz Aussagen aus seinem Buch „Das Ende des Wirtschaftswachstums“ wieder.
Die Autokonjunktur ist auf einem Höchststand. Laut einer Studie von Ernst & Young (EY) erreichten die Umsätze und Gewinne der größten 16 Autokonzerne der Welt neue Rekordwerte. Im zweiten Quartal 2023 stiegen die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent und die Gewinne um 31 Prozent auf etwa 40 Milliarden Dollar. Unter den drei profitabelsten Herstellern waren zwei deutsche Unternehmen: Mercedes belegte den ersten Platz mit einer Gewinnmarge von 13 Prozent, gefolgt von BMW mit 11,7 Prozent.
Bei Mercedes-Benz war 2022 das beste Jahr in der Unternehmensgeschichte. Der Umsatz stieg um 12 Prozent von 150 auf 168 Milliarden Euro, und der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug 20,5 Milliarden Euro, ein Anstieg von 28 Prozent im Vergleich zum bisherigen Spitzenjahr 2021. Der Nettogewinn nach Steuern aus fortgeführten Aktivitäten betrug 14,8 Milliarden Euro, ein Plus von 34 Prozent gegenüber 2021. Die Dividenden wurden im Mai 2023 ausgezahlt, wobei etwa 5,56 Milliarden Euro an die Aktionäre gingen. Die größten Aktionäre von Mercedes sind die chinesische BAIC Group und der chinesische Anleger Li Shufu, die zusammen etwa ein Fünftel der Dividendenzahlungen erhielten. Weitere 47,37 Prozent oder 2,63 Milliarden Euro flossen an institutionelle Investoren wie BlackRock, Vanguard und DWS.
Die Beschäftigten von Mercedes-Benz haben die Wertschöpfung des Unternehmens erbracht und für den Gewinn gesorgt. Im Jahr 2022 waren durchschnittlich etwa 171.000 Menschen bei Mercedes beschäftigt, und die Lohn- und Gehaltssumme betrug 16,5 Milliarden Euro. Wenn die Dividende an die Beschäftigten ausgezahlt worden wäre, hätte jeder Mitarbeiter eine Lohnerhöhung oder eine Einmalzahlung von 33,7 Prozent erhalten können. Wenn der gesamte Nachsteuergewinn von 14,8 Milliarden Euro an die Beschäftigten ausgezahlt worden wäre, hätten sie eine Lohnerhöhung von 90 Prozent erhalten können. Natürlich ist es unrealistisch, den gesamten Gewinn an die Beschäftigten auszuschütten, da ein Teil als Eigenkapital zurückbehalten werden sollte. In der Regel wurden in den letzten sechs Jahren etwa 40 Prozent des Nettogewinns als Dividende ausgeschüttet.
Die Aktionäre erhalten leistungslose Einkommen, während die Beschäftigten Lohn- und Gehaltsabschläge hinnehmen müssen, um diese Einkommen zu ermöglichen. Die Beschäftigten sind es, die die Gewinne für die Dividende erwirtschaften. Wenn man den Nettogewinn und die Lohn- und Gehaltssumme von Mercedes-Benz im Jahr 2022 zusammenzählt, ergibt sich eine Summe von 31,3 Milliarden Euro. Diese Summe stellt in etwa die Wertschöpfung dar, die von den Beschäftigten erbracht wurde
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Neue Rekordgewinne in der Automobilbranche – wer erwirtschaftet und wer bekommt sie?
Die Automobilhersteller konnten in diesem Jahr einmal mehr Rekordgewinne vermelden. Diese Gewinne werden zu einem großen Teil als Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet. Dieses Geld geht dann zu großen Teilen ins Ausland oder wird, wie im Falle BMW, an inländische Erben der ehemaligen Firmengründer ausgezahlt. Und das nicht zu knapp – die Geschwister Klatten/Quandt kommen in diesem Jahr auf über drei Millionen Euro leistungsloses Einkommen; wohlgemerkt nicht etwa pro Jahr, sondern pro Tag! Christian Kreiß hat sich zu diesem Thema Gedanken gemacht. Der vorliegende Aufsatz gibt zum großen Teil Aussagen seines Buches: „Das Ende des Wirtschaftswachstums“ wieder, das gerade erschienen ist.[1] Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar. Podcast: Play in new window | Download Top Autokonjunktur Am 28.8. veröffentlichte
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