Sünden der Jugend und Sünden der Erwachsenen

Es ist bedauerlich, wie ein ernstes Problem, das vor 35 Jahren durch pädagogische und menschliche Maßnahmen gelöst wurde, nun erneut hervorgeholt wird, um einen demokratischen Konkurrenten im Wahlkampf zu schwächen. Nach dem Konfirmandenunterricht erhielt ich einen aufgeregten Anruf. Überall im Gemeindehaus waren Hakenkreuze mit weißer Kreide aufgemalt worden. Das Symbol eines Terrorregimes, das Millionen von Menschenleben auf dem Gewissen hat, in unserer Gemeinde – das ist eine Schande. Doch anstatt sofort antifaschistisch zu reagieren, nahm ich mir Zeit zum Nachdenken. Ich erkannte, dass es den beiden Tätern, die ich vermutete, nicht um politische Agitation ging, sondern um Provokation und Aufmerksamkeit. Also lud ich sie ins Gemeindehaus und ließ sie unter meiner Aufsicht ihre Schmierereien entfernen. Danach war die Sache für mich erledigt, mit der Warnung, dass bei Wiederholung Konsequenzen folgen würden.

Es ist erschütternd, wenn ein Vertrauenslehrer nach vielen Jahren das Vertrauen eines minderjährigen Schülers verrät, um eine Schmutzkampagne im Wahlkampf zu starten. Ein solches Verhalten zerstört das Vertrauen und die Fehlerfreundlichkeit, die im Lernprozess junger Menschen so wichtig sind. Die Bildungsmisere in unserem Land beginnt bei den Lehrern. Wenn es um den „Kampf gegen rechts“ geht, scheint bei einigen Lehrern der Verstand auszusetzen. In dieser Woche wurde der noch minderjährige Hubert Aiwanger zum Ziel gesellschaftlicher Reflexe. Selbst die AfD forderte seinen Rücktritt, und die Medien unterstützten diese Forderung. Das Flugblatt in Aiwangers Schultasche war zweifellos rechtsextremistisch und widerlich, aber es ist umstritten, wie stark er damals von rechtsextremem Gedankengut beeinflusst war. Interessant ist, wie seine Schule damals reagierte. Aiwanger wurde nicht von der Schule verwiesen, sondern konnte seine Schullaufbahn fortsetzen und das Abitur abschließen. Seine politische Karriere und sein Engagement für ein demokratisches Bayern geben den damaligen Pädagogen nachträglich recht.

Es ist bedauerlich, wie ein ernstes Problem, das vor 35 Jahren durch pädagogische und menschliche Maßnahmen gelöst wurde, nun erneut hervorgeholt wird, um einen demokratischen Konkurrenten im Wahlkampf zu schwächen. Die Opfer des Holocaust werden erneut für politische Zwecke instrumentalisiert. Es scheint, dass Stammhirn, Taktiererei und Eigennutz in der Politik die Oberhand gewonnen haben. Angesichts dieser vermeintlichen „Staatsaffäre“ könnte man den Schluss ziehen, dass die Bürger die Grundprinzipien der Demokratie wieder in den Vordergrund stellen müssen

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Jugendsünden und Erwachsenensünden

Es ist fatal, wie ein ernsthaftes Problem, das mit Pädagogik und Menschlichkeit vom damaligen Lehrerkollegium gelöst wurde, nach 35 Jahren erneut hervorgekramt wird, um damit einen demokratischen Konkurrenten im Wahlkampf zu schwächen. IMAGO Nach dem Konfirmandenunterricht ruft jemand aufgeregt bei mir an. Am Gemeindehaus seien überall Hakenkreuze mit weißer Kreide aufgemalt; von der Tafel über das Treppenhaus bis hin am Gemäuer draußen. „Das ist total schlimm. Das Symbol eines Terrorregimes, das 70 Millionen Tote auf dem Gewissen hat, in unserer Gemeinde. Da müssen Sie hart durchgreifen. Das ist eine Schande für unsere Kirchengemeinde.“ Dann ist das Telefonat auch schon beendet. Mit meinem Stammhirn stimme ich reflexartig zu: „Ich muss jetzt hochalarmistisch und hochemotional antifaschistisch durchgreifen.“ Viele Gemeindemitglieder würden mir begeistert

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