Erdoğan scheitert als Vermittler: Keine Wiederherstellung des Getreideabkommens

5. Sep. 2023 18:04 Uhr

Erdoğan hat vorgeschlagen, dass Ankara als Vermittler im Ukraine-Krieg agiert. Trotz der Warnungen der Kiewer Regierung hat die Türkei einer Initiative zugestimmt, die von der russischen Regierung vorgeschlagen wurde. Diese Initiative sieht vor, eine Million Tonnen Getreide in der Türkei zu verarbeiten und kostenlos an afrikanische Länder zu liefern.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat seine Haltung bekräftigt, dass eine Vereinbarung, die von den Vereinten Nationen ausgehandelt wurde und unter anderem die sichere Verschiffung von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer regelt, erst dann wieder in Kraft gesetzt wird, wenn der Westen auch die Forderungen Russlands in Bezug auf die Wiederherstellung der Rechte russischer Agrarexporte erfüllt. Putin äußerte sich dazu nach einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan in Sotschi. Russland ist bereit, zum Getreideabkommen zurückzukehren, aber nur, wenn der Westen auch auf die russischen Ansprüche eingeht.

Erdoğan strebt eine Neuauflage des Getreideabkommens an. Er möchte seiner Rolle als Vermittler gerecht werden, die er seit Beginn des Ukraine-Krieges beansprucht. Die Türkei ist besorgt, dass die von der Ukraine und den USA vorgeschlagenen Alternativrouten für ukrainische Getreideexporte die Sicherheitslage im Schwarzen Meer weiter destabilisieren könnten. Putin betonte ebenfalls, dass diese Alternativrouten die Erwartungen in Bezug auf Sicherheit und andere Aspekte nicht erfüllt haben.

Putin wiederholte die russische Kritik an der nur teilweisen Erfüllung des Abkommens und erklärte, dass die Schwarzmeerkorridore nicht für militärische Transporte genutzt werden dürfen. Er sagte, dass Russland innerhalb weniger Tage zum Getreideabkommen zurückkehren könne, wenn alle Verpflichtungen erfüllt werden.

Trotz der Warnungen der Kiewer Regierung hat sich die Türkei auf eine Initiative von Putin eingelassen, eine Million Tonnen Getreide in der Türkei zu verarbeiten und an afrikanische Länder zu liefern. Erdoğan sagte, dass diese Maßnahme dazu diene, sich auf die Seite der am wenigsten entwickelten Länder in Afrika zu stellen. Putin teilte mit, dass Moskau kurz davor stehe, sechs afrikanischen Ländern kostenlos Getreide zu liefern und sogar die Lieferung und Logistik zu übernehmen.

Die kühle Reaktion in Moskau auf Erdoğans Bemühungen um die Wiederbelebung des Getreideabkommens ist unter anderem auf Verstimmungen mit Ankara zurückzuführen. Erdoğan hatte sich vor dem NATO-Gipfeltreffen im Juli positiv über eine mögliche NATO-Mitgliedschaft der Ukraine geäußert und seinen Widerstand gegen die Aufnahme Schwedens in das NATO-Bündnis aufgegeben. Außerdem hatte Erdoğan im Juli internierten Kommandeuren des rechtsextremen ukrainischen Asow-Bataillons die Heimreise in die Ukraine ermöglicht, ohne dies mit dem Kreml abzusprechen

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Erdoğan geht als Vermittler leer aus: Keine Rückkehr zum Getreideabkommen

5 Sep. 2023 18:04 Uhr Erdoğan hatte Ankara als Vermittler im Ukraine-Krieg ins Spiel gebracht. Trotz Ermahnungen seitens des Kiewer Regimes ließ sich die Türkei auf eine von der Kremlführung vorgeschlagene Initiative ein, eine Million Tonnen Getreide in der Türkei zu verarbeiten und kostenlos an afrikanische Länder zu liefern. Quelle: AFP © Turkish Presidency Press OfficeDer russische Präsident Wladimir Putin bekräftigte seine Haltung, eine von den Vereinten Nationen ausgehandelte Vereinbarung unter anderem über die sichere Verschiffung ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer erst dann wieder in Kraft zu setzen, wenn der Westen auch die Forderungen Moskaus in Bezug auf die Wiederherstellung der Rechte russischer Agrarexporte erfüllt. Russland sei bereit, zum Getreideabkommen zurückzukehren, aber nur, wenn der Westen auch auf die legitimierten russischen Ansprüche

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