Warum Rechtschreibung tatsächlich keine Frage des Glaubens ist
Von Kai Rebmann
Sachsen-Anhalt und Sachsen haben bereits gehandelt. Andere Bundesländer werden wahrscheinlich bald nachziehen müssen. Es geht um die sogenannte „Gendersprache“ und ihr Verbot in Schulen und Behörden. Fantasiezeichen wie der Genderstern, der Unterstrich oder der Doppelpunkt sind (fast) so alt wie die deutsche Sprache selbst. Dass sie jedoch mitten in einem Wort stehen können sollen, ist eine relativ neue Erfindung des „woken“ Zeitgeistes. Aber damit ist jetzt Schluss, zumindest in den Schulen in Sachsen-Anhalt. Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) will den Genderstern und Co. aus allen Bildungseinrichtungen verbannen. Eine entsprechende Verwendung in Prüfungen müsste demnach konsequent als Fehler gewertet werden.
Ein Manifest voller Widersprüche
Die Autorin und Moderatorin Ninia LaGrande findet diese Entscheidung laut eigener Aussage „amüsant“. In einem Gastbeitrag für RND wirft die Kolumnistin Feußner vor, dass diese „keine Lust mehr auf Gerechtigkeit“ habe. Amüsant findet LaGrande demnach, „dass ausgerechnet diejenigen, die gerne argumentieren, sie würden sich sprachlich nichts vorschreiben und sich nicht zur gendergerechten Sprache zwingen lassen, jetzt selbst vorschreiben, wie Schülerinnen, Schüler und ihre Lehrkräfte zu schreiben haben.“
Das Kreuz mit der Grammatik
Es hat natürlich nichts mit angeblich fehlender Lust auf Gerechtigkeit zu tun, wenn eine Bildungsministerin dem Gendern in der Schule den Garaus macht. Eva Feußner folgt damit einfach der verbindlichen Empfehlung des Rats für deutsche Rechtschreibung, dessen Mitglieder erst im Juli 2023 erneut betont haben, dass Sternchen, Unterstrich und Doppelpunkt innerhalb von Wörtern nichts zu suchen haben. Da kann Ninia LaGrande zwar so tun, als ob es den Rechtschreibrat und die deutsche Grammatik mit ihren feststehenden allgemeingültigen Regeln nicht gäbe. Orth
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Weshalb Rechtschreibung eben doch keine Glaubensfrage ist
Von Kai Rebmann Sachsen-Anhalt und Sachsen haben es bereits getan. Andere Bundesländer werden wohl oder übel bald nachziehen (müssen). Es geht um die sogenannte „Gendersprache“ bzw. deren Verbot in Schulen und Behörden. Fantasie-Satzzeichen wie Genderstern, Unterstrich oder Doppelpunkt sind (fast) so alt wie die deutsche Sprache selbst. Dass sie aber inmitten eines Wortes stehen können sollen, ist eine relativ neue Erfindung des woken Zeitgeistes. Doch damit ist jetzt Schluss, zumindest in den Schulen in Sachsen-Anhalt. Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) will Genderstern und Co. aus allen Bildungseinrichtungen verbannen. Eine entsprechende Nutzung in Prüfungen müsste demnach konsequent als Fehler gewertet werden. Ein Manifest voller Widersprüche Die Autorin und Moderatorin Ninia LaGrande findet diese Entscheidung eigenen Angaben zufolge „amüsant“. In einem Gastbeitrag für
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