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ARD-Sommerinterview mit Alice Weidel – Offensichtlich ist Geschichtsrevisionismus wieder akzeptabel geworden

Published On: 12. September 2023 11:00

Aus Sicht der Vorsitzenden der AfD war der 8. Mai 1945 keine Befreiung, sondern eine Niederlage. Sie kritisiert, dass ihr Parteikollege Tino Chrupalla an einem Empfang der russischen Botschaft teilgenommen hat und bezeichnet dies als Symbolik. Sie selbst würde niemals die Niederlage ihres Landes feiern, vor allem nicht mit den ehemaligen Besatzern. Dies zeigt erneut, dass Geschichtsrevisionismus in der AfD weit verbreitet ist. Anders als bei früheren kontroversen Aussagen von AfD-Politikern blieb diesmal der Sturm der Entrüstung in Politik und Medien aus. Offenbar ist es wieder akzeptabel, die Niederlage des Deutschen Reiches im Zweiten Weltkrieg als „unsere“ Niederlage zu betrachten, zumindest wenn es um den Krieg im Osten geht. Dies ist ein beunruhigendes Zeichen für den Zustand des politischen Diskurses.

Die Frage, ob der 8. Mai als Tag der Befreiung oder der Niederlage betrachtet werden soll, war in der jungen Bundesrepublik Deutschland eine kontroverse Debatte. Revisionisten und Altnazis hatten damals mehr Einfluss als die heutige Geschichtsschreibung vermuten lässt. Es ist wichtig zu bedenken, dass der damalige Kanzler Willy Brandt, der den 8. Mai als Tag der Befreiung ansah, in den 1970er Jahren von CDU/CSU als „Vaterlandsverräter“ beschimpft wurde. Erst 1985 markierte der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker mit seiner Rede zum 40. Jahrestag der Befreiung einen Wendepunkt im konservativen Lager. Völkerrechtlich ist der 8. Mai 1945 zweifellos der Tag der Niederlage Deutschlands im Zweiten Weltkrieg. Ob man diesen Tag als Niederlage oder Befreiung betrachtet, hängt jedoch davon ab, mit welchem Deutschland man sich identifiziert. Alice Weidels Aussagen zeigen, dass die Frage noch immer nicht eindeutig beantwortet ist.

Es ist bedauerlich, dass Weidels Aussagen keine Empörung ausgelöst haben. Der ARD-Journalist Matthias Deiß fragte nicht weiter nach, sondern nutzte Weidels Antwort als Vorlage für eine Frage zur Haltung gegenüber dem russischen Regime. Die Tatsache, dass Weidel die Niederlage Deutschlands nicht mit einer ehemaligen Besatzungsmacht feiern wollte, wurde nicht als problematisch angesehen. In einem Artikel der Tagesschau zum Sommerinterview wurde das Zitat zur Niederlage nicht einmal erwähnt. Offenbar hat die ARD kein Problem mit solchen Äußerungen. Wo sind wir nur hingekommen? Was unterscheidet Weidels Aussage von Höckes „Denkmal der Schande“ oder Gaulands „Vogelschiss“? Es ist der antirussische Unterton. Wenn Weidel hypothetisch gesehen ihre Teilnahme an einer Siegesfeier der West-Alliierten abgesagt hätte, weil sie die Niederlage Deutschlands nicht mit einer Besatzungsmacht feiern wollte, hätte dies wahrscheinlich einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Solange es jedoch gegen Russland geht, scheint Weidels Geschichtsrevisionismus durchaus akzeptabel und salonfähig zu sein. Ist die AfD in der Mitte der Gesellschaft angekommen? Nein. Der bellizistische antirussische Mainstream von Medien und Politik hat den Geschichtsrevisionismus der AfD übernommen. Und das ist noch schlimmer

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ARD-Sommerinterview mit Alice Weidel – Geschichtsrevisionismus ist offenbar wieder salonfähig

Aus Sicht der AfD-Vorsitzenden war der 8. Mai 1945 nicht etwa ein Tag der Befreiung, sondern eine Niederlage. Dass ihr Parteifreund Tino Chrupalla zu dieser Gelegenheit an einem Empfang der „ehemaligen Besatzungsmacht“ Russland teilgenommen hat, ist für sie reine Symbolik. Sie würde nie die „Niederlage des eigenen Landes befeiern“ – schon gar nicht mit den „ehemaligen Besatzern“. Das ist starker Tobak und zeigt einmal mehr, dass Geschichtsrevisionismus in der AfD allgegenwärtig ist. Doch anders als z.B. bei Gaulands „Vogelschiss-Rede“ blieb der Sturm der Entrüstung bei Politik und Medien diesmal aus. Offenbar ist es wieder salonfähig, die Niederlage des Deutschen Reichs im Zweiten Weltkrieg als „unsere“ Niederlage zu deuten – zumindest dann, wenn es um den Krieg im Osten geht. Nicht

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