Bergkarabach: Die geopolitische Lage im Südkaukasus steht auf dem Spiel

20. Sep. 2023, 17:49 Uhr

Im Grunde genommen stellt die Situation in Bergkarabach keine direkte Bedrohung für Russland dar, wenn da nicht das Mandat der russischen Friedenstruppen wäre. Die Operation, die am 19. September begann, um den bisher unkontrollierten Teil von Bergkarabach einzunehmen, war vorhersehbar. Es handelt sich um eine gemeinsame Operation von Aserbaidschan und der aktuellen armenischen Regierung unter Nikol Paschinjan, um die geopolitische Konstellation im Südkaukasus zu verändern. Dabei werden das Leben und das Schicksal der Armenier aus Bergkarabach geopfert.

Die Operation wurde offensichtlich militärisch vorbereitet. Unabhängig von den Gründen, die die Regierung Aserbaidschans für den Angriff angibt, begann die Truppenkonzentration bereits zuvor. Die Vorbereitungen wurden dokumentiert und beobachtet, aber niemand konnte sie verhindern. Schließlich kann Baku nicht dazu gezwungen werden, seine Truppen von seinem eigenen Gebiet abzuziehen. Die Operation wurde auch in Bezug auf die Informationslage gut vorbereitet. Der armenische Ministerpräsident Paschinjan unternahm mehrere antirussische Schritte und äußerte sich abwertend über die russischen Friedenstruppen. Er schickte seine Frau zu russophoben Veranstaltungen nach Kiew und lud die USA zu einem gemeinsamen Manöver auf armenischem Territorium ein. Gleichzeitig verweigerte er Russland und dem Iran gemeinsame Manöver auf armenischem Boden.

Aserbaidschan trug ebenfalls zur Informationslage bei. Die Regierung behauptete, dass sie die russischen Friedenstruppen über die Operation informiert habe, was darauf hindeutet, dass Russland die Invasion gebilligt habe, obwohl Moskau dies direkt bestritt. Der Einsatz wurde zu einem günstigen Zeitpunkt gewählt. Zum einen läuft die Militäroperation in der Ukraine, die für Russland offensichtlich eine Priorität darstellt. Aserbaidschan könnte bis 2025 warten, wenn die russischen Friedenstruppen die Region legal verlassen würden, aber es ist unklar, wie sich die Lage bis dahin entwickeln wird. Zum anderen ist es für den Westen wichtig, eine zweite Front gegen Russland zu eröffnen und die russische Armee mit anderen Problemen abzulenken. Georgien lehnte die Teilnahme an diesem Schauspiel ab, während die Regierungen Armeniens und Aserbaidschans anscheinend kooperativer waren.

Armenien ist nicht bereit, in Bergkarabach zu kämpfen. Paschinjan hat keine Mobilmachung angeordnet und es abgelehnt, aktive Einheiten der armenischen Armee nach Bergkarabach zu schicken. Es ist also nicht das Problem Russlands, sondern die souveräne Entscheidung Armeniens, sich zu ergeben. Für Russland, dessen Friedenstruppen nun im Konfliktgebiet verbleiben, besteht das Problem darin, dass es aus dem Südkaukasus verdrängt wird. Die Frage ist, wie man gleichzeitig mit Baku, Jerewan, Ankara und Washington umgehen kann.

Übersetzt aus dem Russischen und zuerst erschienen bei Wsgljad.

H2: Die vorhersehbare Operation in Bergkarabach
H2: Militärische Vorbereitungen und Informationslage
H2: Die Probleme für Russland und Armenien

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Bergkarabach: Es steht die geopolitische Konstellation im Südkaukasus auf dem Spiel

20 Sep. 2023 17:49 Uhr Im Grunde würde die Lage in Bergkarabach keine besondere Bedrohung für Russland darstellen, wäre da nicht das Mandat der russischen Friedenstruppen. Quelle: Sputnik © Ajk ArutjunjanVon Geworg MirsajanAlles ist vorhersehbar. Genau dieser Satz kommt einem in den Sinn im Zusammenhang mit der am 19. September begonnenen Operation Aserbaidschans zur Einnahme des bislang nicht kontrollierten Teils von Bergkarabach. Genauer gesagt, einer gemeinsamen Operation von Aserbaidschan und der gegenwärtigen armenischen Regierung unter Nikol Paschinjan an der Spitze, um die geopolitische Konstellation im Südkaukasus auf Kosten von Leben und Schicksalen von Armeniern aus Bergkarabach zu ändern.Offensichtlich war die Operation militärisch vorbereitet worden. Egal, was die Regierung Aserbaidschans für einen Anlass, zum Beispiel ein Auto, das 15 Kilometer von

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