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Aussagen und Erkenntnisse, die über die Zeit hinausgehen

Published On: 3. Oktober 2023 13:12

Strauß war kein Heiliger, aber einer der seltenen politischen Analytiker und Redner, die man heute in Zeiten eines Fachkräftemangels selbst auf den Regierungsbänken vermisst. Nachfolgend eine kleine Auswahl von Zitaten und Sprüchen des FJS.

Vor 35 Jahren, am 3. Oktober 1988, ist Franz Josef Strauß (FJS) nach einem Schlaganfall bei Regensburg verstorben. Er wurde 73 Jahre alt. Von 1961 bis zu seinem Tod war er CSU-Vorsitzender, von 1978 bis zu seinem Tod Bayerischer Ministerpräsident. In Kabinetten von Bundeskanzler Konrad Adenauer bekleidete er von 1953 bis 1962 verschiedene Ministerposten, unter anderem als Atom- und als Verteidigungsminister. Als letzterer musste er im Zuge der sog. Spiegel-Affäre zurücktreten. 1980 trat er als Kanzlerkandidat der Union an. Die CDU/CSU erreichte mit ihm an der Spitze 44,5 Prozent, die SPD mit Helmut Schmidt 42,9 Prozent, die FDP 10,6 Prozent. Da die FDP zu diesem Zeitpunkt noch an der Seite der SPD blieb, reichte es nicht. Erst zwei Jahre später, am 1. Oktober 1982, wurde Helmut Kohl durch ein konstruktives Misstrauensvotum – auch mit den Stimmen der FDP – zum vierten Bundeskanzler der CDU gewählt.

Wir wissen nicht, wie ein FJS die Wiedervereinigung begleitet hätte. Dass er sie leidenschaftlich wollte, weiß man. Wir wissen auch nicht, wie er die Jahre danach agiert hätte. Aber wir können erahnen, dass ihm manches nicht gefallen hätte und dass er dagegen angegangen wäre. Wir können manches erschließen aus markanten Aussagen, die teilweise zu Sinnsprüchen und Erkenntnissen über den Tag hinaus wurden. Klar ist auch: Strauß war kein Heiliger, aber einer der seltenen politischen Analytiker und Redner, die man heute in Zeiten eines Fachkräftemangels selbst auf den Regierungsbänken vermisst. Nachfolgend eine kleine Auswahl von Zitaten und Sprüchen des FJS.

„Halten Sie sich nicht für konservativ, wenn Sie nur nach hinten blicken. Konservativ sein bedeutet, an der Spitze des Fortschritts zu marschieren.“ – Wahlveranstaltung am 1. März 1978 in Neustadt bei Coburg

„Ein Schwanz, der gleichzeitig mit zwei Hunden wedelt.“ – Charakterisierung der FDP 1977, Die Zeit 30.12.1977

„Wenn ich das Verhalten der Europäer und der Amerikaner betrachte, dann fällt mir der Zug der Lemminge ein, jener Tiere, die sich ins Meer stürzen.“ – Zitat von 1978, Weltbild 5. Juni 1978

Über Kohl: „Der wird nie Kanzler werden. Der ist total unfähig; ihm fehlen alle charakterlichen, geistigen und politischen Voraussetzungen. Ihm fehlt alles.“ – Etwa 1979/1980

„Ich glaube, es ist reizvoller, in Alaska eine Ananasfarm aufzubauen, als in Deutschland das Bundeskanzleramt zu übernehmen.“ – Als Kanzlerkandidat ergänzte Franz Josef Strauß das ursprünglich im Magazin Capital 1/1969 erschienene Zitat um den Zusatz: „Aber das mit der Ananasfarm geht jetzt leider nicht mehr, weil inzwischen die Energiekosten zu stark gestiegen sind.“ – Ulrich Zimmermann: Geliebt, verkannt und doch geachtet. Franz Josef Strauß von A-Z, 1980

„Von den vergrämten Nazis sehr alter Jahrgänge bis zu den jugendlichen Schwärmern, dazwischen Knallrote, die mal vorübergehend als Laubfrosch im Fasching gegangen sind.“ – Beschreibung des Spektrums der Grünen 1980, Rheinischer Merkur 28.3.1980

„Die Sozialisten von heute haben aus der Vergangenheit nichts gelernt, sie haben keine Dummheit vergessen und keine Weisheit gelernt.“ – Rheinischer Merkur 16. Juli 1982

„Weltanschauungen sind dogmatische Bastarde, gezeugt aus ungeduldiger Quasi-Religiosität, die gleichsam die Apokalypse nicht erwarten kann.“ – Anlässlich der Verleihung der Kultur- und Sozialpreise 1982 der Bayerischen Landesstiftung, 1982

„Es legt sich eher ein Hund einen Wurstvorrat zu, als dass eine liberal-sozialistische Koalition wieder eine Steuer aufgibt.“ – Pressekonferenz nach einer CSU-Vorstandsitzung am 26. April 1982

„Der einzige Unterschied zwischen Gott und den Historikern besteht darin, dass Gott die Vergangenheit nicht ändern kann, wohl aber können das die Historiker.“ – Der neue Tag – Oberpfälzer Kurier, 23. März 1983

„Was passiert, wenn in der Sahara der Sozialismus eingeführt wird? Zehn Jahre überhaupt nichts, und dann wird der Sand knapp.“ – Im Wahlkampf anlässlich der Bundestagswahl 1983

„Demokratischer Kommunismus ist das gleiche begriffliche Monstrum wie geröstete Schneebälle.“ – Anlässlich einer wirtschaftspolitischen Rede vor dem Executive Club in Paris 1985

Über Rot-Grün: „Wollen wir das buntgeschmückte Narrenschiff Utopia grüner Politik?“ – 1986

„Wenn Politiker anfangen über ihre Karriere nachzudenken, dann ist es meistens ohnehin vorbei.“ – in: Günter Gaus, Zur Person. Von Adenauer bis Wehner – Portraits in Frage und Antwort, 1987

„Rechts von uns darf es keine demokratisch legitimierte Partei geben, d.h. wir, die CDU und CSU, müssen diesen Raum und diese politische Landschaft ausfüllen.“ – Franz Josef Strauß in einer Richtigstellung an „Die Republikaner“ 1987

„Ich fordere alle politischen demokratischen Kräfte auf, im Interesse der Wahrheit, des Rechtes und der friedlichen Entwicklung einer demokratischen Zukunft Europas, an der Einheit und Freiheit Deutschlands festzuhalten und sie als politisches Ziel mit allem Nachdruck zu vertreten.“ – Franz Josef Strauß: Von deutscher Verantwortung. Rede zur Eröffnung des 39. Tages der Heimat in Berlin am 11. September 1988

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Sentenzen und Erkenntnisse über die Zeit hinaus

Strauß war kein Heiliger, aber einer der seltenen messerscharfen politischen Analytiker und mitreißenden Redner, die man heute in Zeiten eines Fachkräftemangels selbst auf den Regierungsbänken vermisst. Nachfolgend eine kleine Auswahl von Sentenzen und Sprüchen des FJS. IMAGO / Wolfgang Maria Weber Vor 35 Jahren, am 3. Oktober 1988, auf den Tag genau exakt zwei Jahre vor Vollendung der Einheit Deutschlands, ist Franz Josef Strauß (FJS) nach einem Schlaganfall bei Regensburg verstorben. Er wurde 73 Jahre alt. Von 1961 bis zu seinem Tod war er CSU-Vorsitzender, von 1978 bis zu seinem Tod Bayerischer Ministerpräident. In Kabinetten von Bundeskanzler Konrad Adenauer bekleidete er von 1953 bis 1962 verschiedene Ministerposten, unter anderem als Atom- und als Verteidigungsminister. Als letzterer musste er im Zuge

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