Der Erfolg der Einheit!

Viele Menschen, die in der ehemaligen DDR aufgewachsen sind, haben ein gutes Gespür für autoritäre Tendenzen und Versuche, Einschränkungen der Freiheit mit höheren Zielen zu rechtfertigen. Sie sind enttäuscht darüber, dass viele im Westen die beginnende Erosion der Freiheit hinnehmen. Es ist erstaunlich, dass 33 Jahre nach der deutschen Einheit alte Wünsche in Erfüllung gegangen sind, insbesondere die der westdeutschen Intellektuellen, die an eine Verbesserung der DDR glaubten. Sie haben jegliche Kritik an Verbindungen zwischen verdienten Genossen und der Stasi als Vernichtungsaktion oder Hexenjagd bezeichnet. Es stellt sich jedoch die Frage, ob einige von ihnen selbst engere Bindungen zum Arbeiter- und Bauernstaat hatten, als sie zugeben wollten.

Die Diskussion über die Stasi lenkte damals nicht nur von der SED ab, sondern auch von den vielen Spionen, die in den Westen geschickt wurden und von den Einflussagenten unter den systemkritischen Lehrern und Pastoren in Westdeutschland. Es ist interessant zu erwähnen, dass Bundespräsident Steinmeier früher für einen von der SED unterstützten Verlag gearbeitet hat und Bundeskanzler Olaf Scholz mehrmals offizielle Gespräche mit der FDJ und der SED geführt hat. Es scheint, dass viele im Westen die eigenen Errungenschaften nicht hoch geschätzt haben, während sie die sozialistischen Errungenschaften der DDR lobten. Wir haben es versäumt, den Menschen im Osten den lebendigen Beweis für die Schönheiten der Demokratie zu geben.

Es gab auch eine gewisse Abneigung gegenüber denen, die sich auf den bundesdeutschen Staat eingelassen haben. Selbst der damalige Bundespräsident Weizsäcker wollte nichts von den Vorzügen der Bonner Republik wissen und warnte vor Siegesfeiern des westlichen Lebensmodells. In den ersten Jahren nach der Wiedervereinigung ging es immer wieder um die Zurückgebliebenen aus dem Osten und rechtsradikale Angriffe in Hoyerswerda und Mölln wurden als Beweis dafür angesehen, dass rechtsradikale Strukturen im Osten überlebt haben. Es ist klar, dass diejenigen im Dunkeln nicht das wählen, was diejenigen im Licht für richtig halten. Die größere Neigung im Osten zur AfD kann jedoch auch damit erklärt werden, dass viele Menschen, die in der DDR aufgewachsen sind, ein feines Gespür für autoritäre Tendenzen haben und wissen, dass „Nudging“ nichts anderes als eine subtilere Form der Propaganda ist. Sie sind enttäuscht darüber, dass vielen im Westen die Sensibilität für die beginnende Erosion der Freiheit fehlt. Die Bundesrepublik ist noch nicht die DDR, aber die innere DDR lebt und schwelt und lässt sich anscheinend nicht so leicht loswerden

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Die Einheit ist geglückt!

Viele, die noch in der DDR aufgewachsen sind, haben ein feines Gespür für autoritäre Anwandlungen und Versuche, Freiheitsbeschränkungen mit irgendeinem höheren Anliegen zu rechtfertigen. Sie empfinden eine ganz andere Art von Enttäuschung: Enttäuschung darüber, dass vielen im Westen die Sensibilität für die beginnende Erosion von Freiheit hinnehmen. IMAGO/Jürgen Held Wer hätte das gedacht: 33 Jahre nach der deutschen Einheit ist es geschafft: Alte Wünsche sind in Erfüllung gegangen, insbesondere die westdeutscher Intellektueller, die, wie Günter Gaus, an eine „Verbesserung der DDR“, an „eine DDR ohne Fehl und Tadel“ glaubten und jeglichen kritischen Blick auf Verbindungen verdienter Genossen zur Stasi und zur SED als „Vernichtungsaktion“, „Hexenjagd“, „Intellektuellenhatz“, „Meinungs- und Gesinnungsterror“, „Inquisition“, „Feldzug“ oder „seelischen Bürgerkrieg“ beklagten. (Wolfgang Thierse, Hans-Ulrich Jörges, Matthias

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