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Wie kann man wissenschaftlich 3.000 Todesfälle durch Hitze pro Jahr modellieren

Published On: 4. Oktober 2023 17:56

Ein Gastbeitrag von Thomas Rießinger

Ich wiederhole mich ungern, aber manchmal muss es sein. Im Juli 2023 hatte ich gezeigt, dass es keinen Grund zur Panik wegen der erwarteten Anzahl von Hitzetoten im Sommer gibt. Erstens basiert die panikverursachende hitzebedingte Übersterblichkeit ausschließlich auf Modellrechnungen und zweitens zeigen die Sterblichkeitsraten der letzten Jahre, dass die Anzahl der Toten im Sommerhalbjahr nicht steigt, sondern im Gegenteil die Winterhalbjahre eine leicht steigende Tendenz aufweisen. Die kalten Monate sind gefährlich, nicht die warmen. Der „Focus“ scheint das nicht zu interessieren, er braucht nur eine Schlagzeile. Am 30. September wurde dort die Meldung veröffentlicht, dass bisher 3100 Menschen „im Zusammenhang mit Hitze gestorben“ seien. Die Formulierung ist interessant, denn auch bei der regelmäßigen Bekanntgabe der Covid-Toten wurde gerne die Formulierung verwendet, dass die Menschen „im Zusammenhang mit Covid-19“ gestorben seien und nicht an Covid-19, was jeden verstorbenen Herzinfarktpatienten mit einem positiven PCR-Test zu einem Covid-Toten gemacht hat. Tatsächlich hat der „Focus“ diese Information vom RKI erhalten, das seit einiger Zeit wöchentliche Berichte über hitzebedingte Todesfälle veröffentlicht. Der Bericht vom 17. September enthält die genannte Zahl von 3100 Hitzetoten. Warum der „Focus“ nicht noch etwas Geduld haben konnte, da man laut Artikel in der nächsten Woche mit dem letzten Wochenbericht rechnen konnte und irgendwann im Herbst mit einer zusammenfassenden Bilanz zum Sommer, ist nicht unbedingt ersichtlich – endgültige Daten wären besser als irgendwelche Zwischenerklärungen, aber das muss der „Focus“ selbst entscheiden.

Die wahre Geschichte. Jetzt vorbestellen – bevor das Buch verboten wird! Es handelt sich jedoch, wie auch der „Focus“ weiß, um eine „geschätzte Anzahl der hitzebedingten Sterbefälle“, auf die ich gleich noch zurückkommen werde. Wenn man einen Blick in den wöchentlichen Bericht des RKI wirft, stellt man fest, dass von den geschätzten 3100 Todesfällen etwa 1800 Personen mindestens 85 Jahre alt waren und 860 Personen der nächstjüngeren Altersgruppe zwischen 75 und 84 Jahren angehörten, was insgesamt mehr als 85% ausmacht. Die derzeitige durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland liegt für Frauen knapp über 83 Jahre und für Männer knapp über 78 Jahre. Es mag sein, dass unter diesen 2660 älteren Verstorbenen auch hitzebedingte Todesfälle vorkommen, aber wenn ein 85-Jähriger bei 28 Grad Celsius stirbt, ist er zwar tatsächlich im Zusammenhang mit Hitze gestorben, weil es zum Zeitpunkt seines Todes sehr warm war, aber noch lange nicht an der Hitze: Menschen über der durchschnittlichen Lebenserwartung können auch bei 28 Grad an anderen Krankheiten oder an Altersschwäche sterben. Denn weder das RKI noch der Focus wissen, woran diese Verstorbenen, ob Senioren oder nicht, gestorben sind. „In einigen Fällen“, verrät uns das RKI, „führt die Hitzeeinwirkung unmittelbar zum Tod, zum Beispiel bei einem Hitzeschlag, während in den meisten Fällen die Kombination aus Hitzeexposition und bereits bestehenden Vorerkrankungen zum Tod führt. Daher wird Hitze normalerweise nicht als die zugrunde liegende Todesursache angegeben.“ Und genau deshalb weiß man auch nicht, ob die angeblichen Hitzetoten wirklich Hitzetote sind oder nur bei Hitze Verstorbene. In den Worten des Focus: „Stattdessen schätzt das RKI das Ausmaß hitzebedingter Sterbefälle mit statistischen Methoden ein, in die Lufttemperatur und Sterbedaten einfließen.“ Man schätzt, man verwendet ein Modell, man zählt nicht, weil man gar nicht wüsste, wie man zählen soll, und dieses Modell „kombiniert Mortalitätsdaten des Statistischen Bundesamtes und Temperaturmessungen des Deutschen Wetterdienstes“. Ein Modell ist jedoch in der Regel nicht die Realität. Man kann ein Modell, meistens mathematischer Natur, erstellen, um festzustellen, wie sich die Realität unter bestimmten Bedingungen verhalten würde. Dazu benötigt man ein theoretisches Gerüst, das den Zusammenhang zwischen Eingangs- und Ausgangsdaten beschreibt, sowie genau diese Eingangsdaten. Die Ergebnisse des Modells hängen daher von den theoretischen Annahmen ab, die seinem Algorithmus zugrunde liegen, und von den Werten, mit denen die Eingangsparameter belegt werden. Sie entsprechen also nicht automatisch der Realität, sondern sind zunächst hypothetisch, weshalb sie dringend an der Realität überprüft werden müssen. Ein schönes Beispiel dafür findet man beim bekannten Modellierer Neil Ferguson vom Imperial College in London, der unverdrossen Todeszahlen bei Covid-19-Erkrankungen modelliert hat und meilenweit neben der Realität lag. Im Fall der Hitzetoten wurde die Überprüfung an der Realität jedoch nicht durchgeführt, es wurde einfach nur modelliert und geschätzt und das Ergebnis dann für die Realität gehalten. Das Modell wird in der Ärztezeitung beschrieben. Es wurden Wirkungskurven erstellt, „die den relativen Einfluss der mittleren Temperatur auf die Mortalität der gleichen Woche und der drei folgenden Wochen quantifizieren“, was jedoch schwierig sein dürfte, da die Modellierer die tatsächliche Anzahl der Hitzetoten gar nicht kennen, sondern immer nur eine geschätzte, und daher auch der quantifizierte Einfluss immer geschätzt ist. Ausgehend von diesen modellierten Kurven wurde ein Temperaturschwellenwert identifiziert, „oberhalb dessen die Temperatur relevant auf die Mortalität einwirkt“. Und diese Schwellenwerte findet man bei mittleren Temperaturen von etwa 20 Grad Celsius, weshalb man in solchen Fällen auch von Hitzewochen spricht. Ab einer mittleren Temperatur von etwa 20 Grad hat man eine Hitzewoche, das wusste ich noch nicht. Wenn man nun „die Mortalität, die zu erwarten wäre, wenn die Wochenmitteltemperatur stets unterhalb des Schwellenwerts verbliebe“, von dem „modellierten

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Wie modelliert man wissenschaftlich 3.000 Hitzetote pro Jahr?

Ein Gastbeitrag von Thomas Rießinger Ich wiederhole mich ungern, aber manchmal muss es sein. Im Juli 2023 hatte ich gezeigt, dass es keinen Anlass zur Panik wegen der kommenden Zahl der sommerlichen Hitzetoten gibt, da erstens die panikerzeugende hitzebedingte Übersterblichkeit ausschließlich auf Modellrechnungen beruht und zweitens ein Vergleich der Sterblichkeitsraten der Winter- und Sommerhalbjahre der letzten Jahre zeigt, dass die Anzahl der Toten im Sommerhalbjahr keineswegs steigt, sondern im Gegenteil die Winterhalbjahre im Hinblick auf die Sterblichkeit eine leicht steigende Tendenz zeigen. Die kalten Monate sind gefährlich, nicht die warmen. Das ficht den „Focus“ nicht an, irgendeine Schlagzeile braucht der Mensch. Am 30. September fand man dort die Meldung, es seien in diesem Jahr bisher 3100 Menschen „im Zusammenhang mit

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