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Wie wird in Russland über die Verhinderung eines Dritten Weltkriegs diskutiert: Eskalation zur Deeskalation
Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine dauert nun fast 20 Monate an. Die Weisheiten von Carl von Clausewitz, einem preußischen Kriegsphilosophen, scheinen sich auch in diesem Krieg zu bewahrheiten. Es kam anders als geplant. Der Kreml hatte sicherlich nicht geplant, dass der Krieg so lange dauern und kein absehbares Ende haben würde. Die Widerstandskraft der Ukraine war größer als erwartet. Die russischen Truppen wurden nicht mit Blumensträußen empfangen und das westliche Engagement für die Ukraine wurde falsch prognostiziert.
Die Fronten sind seit letztem Winter relativ festgefahren. Die groß angekündigte Offensive im Frühjahr, die dann zur Sommeroffensive umdeklariert wurde, endete als Flop mit vielen toten ukrainischen Soldaten. Die westlichen Wunderwaffen haben bisher keine Wirkung gezeigt. Der Westen liefert immer modernere Waffensysteme mit größerer Reichweite. Es wird über das deutsche Marschflugkörpersystem „Taurus“ und die US-amerikanische ballistische Kurzstreckenrakete „ATACMS“ gesprochen. Die russischen Sicherheitskreise fordern Maßnahmen gegen die westlichen Unterstützer der Ukraine und die Ukraine selbst. Auch in der russischen Öffentlichkeit wächst die Unzufriedenheit über die ausbleibenden Erfolge.
Die russische Propaganda hat sich mit ihren formulierten Kriegszielen in eine Sackgasse begeben. Die Gesellschaft erwartet nun den Sieg. Sergej Karaganov, Ehrenvorsitzender des Präsidiums des Rates für Auswärtige und Verteidigungspolitik, hat in einem Beitrag thematisiert, wie ein dritter Weltkrieg verhindert werden kann. Er warnt vor der Gefahr eines Krieges um die Ukraine und um die neue multipolare Weltordnung. Um diese Katastrophe abzuwenden, greift Karaganov zur Strategie der „Eskalation zur De-Eskalation“. Diese besagt, dass Russland mit dem Einsatz von Nuklearwaffen drohen müsse. Wenn dies nicht zum gewünschten Erfolg führe, müsse ein umfassender Nuklearschlag gegen Europa erfolgen, um dem Westen klar zu machen, dass Russland es ernst meine. Kritiker warnen vor der Entgrenzung des Krieges und der weiteren Eskalation.
Es gibt auch kritische Stimmen in Deutschland, die vor einem militärischen Schlagabtausch zwischen dem Westen und Russland warnen. Experten wie der ehemalige Generalinspekteur H. Kujat und der Sicherheitsberater Helmut Kohls appellieren, den Krieg mit einem Verhandlungsfrieden zu beenden. Andere warnen vor der Entgrenzung des Krieges durch immer weiterentwickelte Waffenlieferungen. Diese Kritiker werden jedoch oft ausgegrenzt und diffamiert
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Eskalieren, um zu de-eskalieren? – Wie in Russland über die Vermeidung eines 3. Weltkrieges diskutiert wird
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine läuft nun seit nahezu 20 Monaten. Die Weisheiten des preußischen Kriegsphilosophen Carl von Clausewitz (1780 – 1831) dürften sich auch im unmittelbaren Krieg Russlands gegen die Ukraine bewahrheiten – konkret hier: „So stimmt sich im Kriege durch den Einfluß unzähliger kleiner Umstände, die auf dem Papier nie gehörig in Betracht kommen können, alles herab, und man bleibt weit hinter dem Ziel.“ Kurzum: Es kam anders als geplant. 20 Monate Krieg und ohne absehbares Ende war sicherlich nicht in der Planung des Kremls. Die Widerstandskraft in der Ukraine war größer als erwartet. Wie auch die US-Amerikaner im Irak 2003 und anderswo nirgends mit Blumensträußen empfangen wurden, so wurden auch die russischen Truppen nicht mit Derartigem
