Oh, wie wunderbar ist Solomon

Ein Mitarbeiter des IfW Kiel möchte nach einem Forschungsaufenthalt in der Südsee aus Klimagründen nicht so schnell an seinen Schreibtisch zurückkehren. Sein Arbeitgeber droht mit Kündigung. Luisa Neubauer sieht einen Skandal darin. Der Wissenschaftler Gianluca Grimalda hatte sich für einen sechsmonatigen Forschungsaufenthalt auf den Salomonen begeben, um die Auswirkungen des Klimawandels und der Globalisierung zu studieren. Er lehnt Flugreisen aus Klimagründen ab und möchte per Schiff, Bus und Bahn zurückkehren. Sein Arbeitgeber fordert ihn jedoch auf, spätestens am 2. Oktober wieder an seinem Schreibtisch zu sein. Luisa Neubauer unterstützt Grimalda und bezeichnet den Arbeitgeber als klimafeindlich.

Grimalda hatte bereits seine Hinreise ohne Flug zurückgelegt und dadurch 6,7 Tonnen CO2 eingespart. Seine Exkursion auf den Salomonen verlief jedoch anders als geplant, da er von Einheimischen als Geisel genommen wurde und Teile seiner Forscherausrüstung gestohlen wurden. Er benötigte Zeit, um Kontakt zu den Insulanern aufzubauen. Trotz dieser Probleme möchte er die gut 22.000 Kilometer nicht per Flug zurücklegen. Er bat den Präsidenten des Instituts um Verständnis, doch dieser reagierte engstirnig. Das IfW Kiel äußert sich nicht öffentlich zu Personalangelegenheiten, unterstützt jedoch grundsätzlich Mitarbeiter, die klimaschonend reisen möchten.

Gianluca Grimalda war bereits vor seiner Reise in die Südsee bekannt, da er sich mit anderen Wissenschaftlern im Wolfsburger Porsche-Pavillon festklebte, um ein Gespräch mit der VW-Führung zu erzwingen. Auch diese Aktion verlief nicht wie geplant. Grimalda beschwerte sich darüber, dass ihnen kein Eimer zur Verfügung gestellt wurde, um auf anständige Weise zu urinieren und zu defäkieren. Die Mitarbeiter von VW ließen die Besucher in den weißen Kitteln einfach in Ruhe. Grimalda ließ sich schließlich wegen einer Schwellung in seiner Hand loslösen. Aufgrund dieser Erfahrung wird er sich wahrscheinlich nicht erneut festkleben. Er könnte jedoch argumentieren, dass seine Tätigkeiten als Arbeit zählen und die Bezahlung mit Unterstützung von Luisa Neubauer geregelt werden kann

Original Artikel Teaser

Ach, wie schön ist Solomon

Ein Angestellter des IfW Kiel möchte nach Forschungsaufenthalt in der Südsee nicht so schnell zurück an den Schreibtisch – aus Klimagründen. Der Arbeitgeber droht mit Kündigung. Und Luisa Neubauer wittert einen Skandal. Gianluca Grimalda in der traditionellen Kieta-Tracht mit einheimischen Frauen. Foto: @GGrimalda Die Salomonen, englisch Solomon Islands, liegen nordöstlich vor der australischen Küste. Die Reisezeit von dort nach Deutschland beträgt etwa zwei Tage und acht Stunden – per Flugzeug. Genau darum geht es in einem Streit zwischen dem Wissenschaftler Doktor Gianluca Grimalda und seinem Arbeitgeber, dem Institut für Weltwirtschaft Kiel. Grimalda – Arbeitsgebiete in Kiel: Verhaltensforschung, internationale Kooperation und gesellschaftlicher Zusammenhalt – hatte sich im Februar für einen sechsmonatigen Forschungsaufenthalt auf die Inseln begeben, um, wie er schreibt, dort

Details zu Ach, wie schön ist Solomon