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Gibt es überhaupt etwas Positives in meinem Regal

Published On: 7. Oktober 2023 9:30

Ein Meinungsbeitrag von Dirk C. Fleck. Ein Nachmittag im November. In den gegenüberliegenden Wohnzimmern brennt Licht. Die Stadt zieht sich im Regenstaub zusammen. Novembertage sind wie Ertrinkende: Kaum tauchen sie ins Licht auf, versagen ihre Kräfte. Sie kommen aus der Nacht und der Dämmerung, tropfend, besudelt und klamm. An einem solchen Tag empfiehlt es sich, mit einer heißen Tasse Tee in der Hand seine Bücher zu durchsuchen und ein wenig im formulierten Weltschmerz zu stöbern. „Der Zyklus der Stunden. Die Lemuren jammern in mitternächtlicher Klage. Ein Uhr früh: Zorn wird Elend. Zwei Uhr früh: Elend wird Panik. Ebbe und Nadir der Hoffnung (Fußpunkt gegenüber dem Zenit) ungefähr von zwei bis vier Uhr früh. Magische Euphorie steigt in den Stunden von vier bis sechs Uhr früh auf – das fruchtbringende ‚Alles Klar‘: Friede und Sicherheit kommen aus der Verzweiflung“. Diese Passage stammt aus dem Buch „Das Grab ohne Frieden“ von Palinurus. In der griechischen Mythologie ist Palinurus der umsichtige Steuermann des Aeneas auf dessen Irrfahrt vom zerstörten Troja nach Italien. Palinurus diente aber auch einem englischen Literaturkritiker mit scharfer Zunge, Cyril Vernon Connolly (1903 – 1974), als Pseudonym. Connolly war Herausgeber der einflussreichen Literaturzeitschrift Horizon und wurde von den „Sprachverdrehern“, wie er die Schriftsteller nannte, extrem gefürchtet. Sein Text beschreibt einen Zustand, der uns heute allen mehr oder weniger vertraut ist. Denn was sich derzeit vor aller Augen so unverblümt abspielt, von der Vorbereitung eines Atomkrieges bis hin zur moralinsauren Neuausrichtung sämtlicher Werte, kann einen schon zur Verzweiflung treiben. Dann muss man sich fallen lassen, sich den Depressionsschüben hingeben, in der Hoffnung, dass die leichte Woge der Lebensfreude einen wieder ans rettende Ufer spült. Palinurus kennt da einen Trick: „Durch künstliche Stimulation des Gehirns können die Gedanken veranlasst werden, sich Freiheiten herauszunehmen. Die Hirnrinde ist eine Gedankenmaschine. Sie kann aufgeputscht, verlangsamt, gehemmt werden, man kann ihr verschiedene Arten Brennstoff zuführen, je nach den Ideen, die sie hervorbringen soll“. Während ich sofort alle mir bekannten Stimulanzien bis hin zu den klassischen Psychedelika wie Mescalin oder Ayuhuasca geistig durchgehe, entdecke ich eine Passage in „Das Grab ohne Frieden“, in der Cyril Connolly ganz andere „Werkzeuge“ auflistet, mit denen er seine Gedankenmaschine in Bewegung setzte. Stimulierende Berghöhen zum Beispiel, Südwest-Stürme, Fenster, die auf Häfen hinausgehen, Schnee, die elektrische Glocke vor einem Kino in der Nacht, was auch immer er damit gemeint hat. Ich mag den Mann, dessen messerscharfer Verstand immer vom Herzen gesteuert wurde und der zeitlebens unter seiner Fettsucht litt, was seinen Zynismus teilweise erklärt. Hier sind einige weitere Sätze von ihm, die den Zyklus der Stunden, in dem Cyril gefangen war, verständlich machen: „Das Elend der Menschheit ist vielfältig und brütet überall Verzweiflung, Furcht, Hass und Zerstörung aus; so wird unser Frieden vom Krebs befallen. Die Natur hat keinen Platz in unserer Kultur, der Rhythmus der Jahreszeiten ist gestört, die Früchte der Erde haben ihren Duft verloren, die Tiere, Miterben unseres Planeten, wurden mutwillig ausgerottet. Wir haben den Gott in uns und in der Welt verleugnet. Weisheit und Gelassenheit werden zu Schätzen, die man verbergen muss, und Glück ist eine verlorene Kunst. Das Ressentiment triumphiert. Man kann bereits die nahende Weltneurose erkennen, die Neurose einer Welt, in der absterbende Instinkte (mit Ausnahme des Instinkts für Massengemetzel), Missbrauch des Intellekts und Perversion des Herzens unsere Kenntnis vom Lebensziel zerstören werden: Die Menschheit wird an ihrer eigenen Galle ersticken“. Hat noch jemand etwas hinzuzufügen? Nein? Dann lasse ich den russischen Schriftsteller Alexander Kuprin (1870 – 1938) sprechen, dessen „Sündiges Viertel“ mir gerade in die Hände gefallen ist. Bitte schön: „Mir wird übel von diesen Lügnern, Feiglingen und Fresssäcken! Diese Elenden! Der Mensch ist für große Freude geboren, für ständiges Schöpfertum, in dem er sich als Gott beweist, für freie, durch nichts eingeengte Liebe zu allem: zu Baum und Strauch, zum Himmel, zum Menschen, zum Hund, zur lieben, wundermilden, herrlichen Erde, ja, besonders zur Erde mit ihrer gesegneten Mütterlichkeit, mit ihren Morgen und Nächten, mit ihren täglichen Wundern. Und der Mensch hat sich so erniedrigt. Sich selbst so verdorben durch Lügen und Bettelei. Ach, es ist so traurig!“ Wenn ich mich hier schon fleißig bei anderen bediene, sollte ich mich zumindest einmal selbst zitieren. Der folgende Abschnitt stammt aus Maevas Rede (enthalten im zweiten Band meiner Maeva-Trilogie). Sie hält diese Rede anlässlich ihrer Wahl zur Vorsitzenden der URP (United Regions of the Planet). In dieser Rede sagt sie: „Von allen Gefahren, die uns bedrohen, ist die größte die Zerstörung unserer eigenen Natur. Wir müssen aufhören, uns selbst zu verraten und die Welt um uns herum zu vernachlässigen. Es ist an der Zeit, dass wir unsere Verantwortung erkennen und handeln, um eine nachhaltige Zukunft für uns und kommende Generationen zu schaffen. Lasst uns gemeinsam für eine Welt kämpfen, in der Frieden, Gerechtigkeit und Liebe herrschen. Lasst uns die Natur schützen und die Schönheit unserer Erde bewahren. Lasst uns die Stimme sein, die für diejenigen spricht, die keine Stimme haben. Lasst uns die Veränderung sein, die wir in der Welt sehen wollen. Lasst uns gemeinsam eine bessere Zukunft aufbauen.

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Habe ich denn nichts Positives im Regal?

Ein Meinungsbeitrag von Dirk C. Fleck. Ein Nachmittag im November. In den Wohnzimmern gegenüber brennt Licht. Die Stadt zieht die Schultern ein im Regenstaub. Novembertage sind wie Ertrinkende: kaum dass sie sich ans Licht erheben, versagen ihre Kräfte. Sie tauchen aus Nacht und Dämmerung, tropfend, besudelt und klamm. An so einem Tag empfiehlt es sich, mit einer heißen Tasse Tee in der Hand wieder einmal seine Bücher aufzusuchen, ein wenig herumzustöbern im formulierten Weltschmerz. „Der Zyklus der Stunden. Die Lemuren jammern in mitternächtlicher Klage. Ein Uhr früh: Zorn wird Elend. Zwei Uhr früh: Elend wird Panik. Ebbe und Nadir der Hoffnung (Fußpunkt gegenüber dem Zenit) ungefähr von zwei bis vier Uhr früh. Magische Euphorie steigt in den Stunden von vier

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