Siemens wird unter Druck gesetzt, China zu verlassen
Laut «l’AntiDiplomatico» sind europäische Unternehmen Opfer von amerikanischen Diktaten. China ist seit sieben Jahren in Folge Deutschlands größter Handelspartner. Im Jahr 2022 beliefen sich die Exporte und Importe zwischen beiden Ländern auf 299 Milliarden Euro. China ist der größte Kunde des Hamburger Hafens und der chinesische Reedereikonzern Cosco ist Anteilseigner an einem seiner Terminals. Ein Drittel der deutschen Unternehmen importiert kritische Materialien wie Lithium und Seltene Erden aus China. Die EU und die G7-Staaten setzen diese Handelsbeziehung nun aufs Spiel, um Risiken zu vermeiden und Abhängigkeiten abzubauen. Die deutsche Bundesregierung hat deutsche Unternehmen angewiesen, ihre Beziehungen zu China zu lockern, andernfalls würden sie nicht vor finanziellen Schocks geschützt. L’AntiDiplomatico betrachtet dies als Erpressung und bezeichnet europäische Unternehmen als Geiseln amerikanischer Diktate.
Siemens hat versprochen, seinen Marktanteil in China zu verteidigen und auszubauen, steht damit aber im Konflikt mit dem US-Diktat. Siemens ist stark vom chinesischen Markt abhängig, da etwa 13 Prozent des Umsatzes von dort stammen. Das größte Forschungszentrum von Siemens außerhalb Deutschlands befindet sich in China. Siemens plant sogar den Bau eines neuen Forschungszentrums in Shenzhen und erweitert seine Werke in Sichuan und Chengdu. Berichten zufolge sucht Siemens auch nach einem Partner für sein Eisenbahngeschäft, möglicherweise die chinesische CRRC Corporation. L’AntiDiplomatico sieht dies jedoch im Widerspruch zur Politik der Risikoreduzierung, die von der EU im Auftrag der USA verfolgt wird.
Gemäß Reuters könnte Siemens sich von seinen Beteiligungen an Siemens Healthineers und Siemens Energy trennen und seine Lieferkette durch die Eröffnung von Fabriken in Südostasien diversifizieren. Die Deutsche Bundesbank hat jedoch kürzlich gewarnt, dass die industriegetriebene Wirtschaft Deutschlands nach einer kurzen Rezession Anfang 2023 weiter schrumpfen könnte. Weder das existenzielle Dilemma von Siemens noch der Bewertungsabschlag dürften in absehbarer Zeit gelöst werden.
Quelle: Reuters: Siemens is case study in China de-risking dilemma – 5. Oktober 2023 l’AntiDiplomatico: Il ricatto di Siemens per abbandonare la Cina – 6. Oktober 2023
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Siemens wird zum Verlassen Chinas erpresst
Laut «l’AntiDiplomatico» sind europäische Unternehmen Geiseln amerikanischer Diktate. Veröffentlicht am 7. Oktober 2023 von KD. Seit sieben Jahren in Folge ist China der grösste Handelspartner Deutschlands. Wie Reuters mitteilt, beliefen sich die Exporte und Importe zwischen beiden Staaten im Jahre 2022 auf 299 Milliarden Euro. Das Reich der Mitte sei der grösste Kunde des Hamburger Hafens und der chinesische Reedereikonzern Cosco Anteilseigner an einem seiner Terminals. Rund ein Drittel der deutschen Unternehmen importiere kritische Materialien wie Lithium und Seltene Erden aus China. Im Zuge der «De-Risking»-Strategie der EU und der G7-Staaten wird diese Handelsbeziehung nun aufs Spiel gesetzt. Die Strategie sieht vor, Risiken zu vermeiden und Abhängigkeiten abzubauen. Im vergangenen Juli wies die Bundesregierung deutsche Unternehmen an, darunter auch Siemens, ihre Beziehungen
Details zu Siemens wird zum Verlassen Chinas erpresst