Ungeahnte Möglichkeiten

Umfang des Medienkonsums

Ein Bericht des Bundesgesundheitsministeriums im Oktober 2022 zeigt, dass der Medienkonsum von Jugendlichen und jungen Menschen in Deutschland während der Coronazeit deutlich zugenommen hat. Jugendliche verbringen derzeit durchschnittlich fünf Stunden pro Tag an einem typischen Wochentag und fast sieben Stunden an freien Tagen mit Medien. Das entspricht fast der Hälfte ihrer wachen Tageszeit. Im Jahr 2015 waren es noch knapp drei Stunden gewesen. Etwa 60 Prozent der Jugendlichen und 57 Prozent der jungen Erwachsenen zeigen ein problematisches Internetnutzungsverhalten. Mädchen sind dabei häufiger betroffen als Jungen.

Mediennutzung und seelische Belastungen von Mädchen und jungen Frauen

Seit 2015 zeigt sich ein Trend zur Verschlechterung der geistig-seelischen Gesundheit junger Mädchen, was zu einem Anstieg von Selbstmorden und Selbstverstümmelungen führt. Studien zeigen, dass die Nutzung von Social Media, insbesondere Instagram, einen negativen Einfluss auf Mädchen hat. Smartphones sind besonders gefährlich, da Jungen sich mehr mit Videospielen beschäftigen, die weniger depressive Auswirkungen haben. In Großbritannien haben 7 Prozent aller 17-jährigen Kinder einen Selbstmordversuch unternommen und fast jeder Vierte hat sich selbst verletzt. Mädchen sind dabei besonders betroffen. Social Media wird als toxische Umgebung bezeichnet.

Die dunkle Seite von Facebook, Instagram und Mark Zuckerberg

Das Wall Street Journal veröffentlichte im September 2021 interne Unterlagen von Facebook, die die negativen Auswirkungen von Instagram auf die geistig-seelische Gesundheit junger Mädchen aufzeigen. Facebook wusste, dass Instagram negative Auswirkungen hat und süchtig macht, hat dies jedoch in der Öffentlichkeit bestritten. Die US-amerikanische Psychologie-Professorin Jean Twenge vergleicht Facebook mit einem Tabakkonzern, der gefährliche Produkte an Teenager verkauft und die wissenschaftlichen Ergebnisse verheimlicht. Es wird empfohlen, Kindern unter 16 Jahren die Nutzung von Social Media zu verbieten.

Auswirkungen der Mediennutzung auf Jungen

Jungen reagieren anders auf Mediennutzung als Mädchen. Sie zeigen ihre Aggression eher nach außen, während Mädchen oft Autoaggressionen zeigen. Kriegs- und Killer-Simulationen werden hauptsächlich von Jungen und jungen Männern gespielt. Diese Spiele werden gezielt eingesetzt, um Soldaten gefühllos und unempathisch zu machen. Es ist erstaunlich, dass wir unsere Kinder und Jugendlichen solche Spiele spielen lassen, ohne eine öffentliche Diskussion darüber zu führen

Original Artikel Teaser

Verspielte Potenziale

Umfang des Medienkonsums In einem vom Bundesgesundheitsministerium veröffentlichten Bericht von Oktober 2022 zu den Folgen der Coronazeit auf den Substanz- und Medienkonsum (2) heißt es, dass während der Coronazeit eine deutliche Zunahme des Medienkonsums von Jugendlichen (14 bis 17 Jahre) und jungen Menschen (18 bis 21 Jahre) in Deutschland stattgefunden habe. Er betrage bei Jugendlichen derzeit fünf Stunden pro Tag an einem typischen Wochentag (Schultag, Arbeitstag) und knapp sieben Stunden an freien Tagen. Sieben Stunden! Das ist fast die Hälfte der wachen Tageszeit. 2015 waren es noch knapp drei Stunden gewesen (166 Minuten täglich) (3). Etwa 60 Prozent der Jugendlichen und 57 Prozent der jungen Erwachsenen zeigten demnach „ein problematisches Internetnutzungsverhalten“. Das betrifft Mädchen beziehungsweise Frauen häufiger als Jungen: Bei

Details zu Verspielte Potenziale