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Der Versuch, die Ukraine von Russland zu trennen – ein bedeutendes Vergehen in der Geschichte der Menschheit

Published On: 20. Oktober 2023 18:20

20 Okt. 2023 18:20 Uhr Von Anton Gentzen

Die Tragödie des Krieges in der Ukraine wird oft vergessen, da sie von starken Emotionen begleitet ist. Dabei handelt es sich um eine Tragödie zweier großer europäischer Völker – der Russen und der Ukrainer. Fast jeder Russe hat Verwandte in der Ukraine und fast jeder Ukrainer hat Verwandte in Russland. Es gibt auch eine beträchtliche Anzahl von Menschen, die sich selbst als Ukrainer bezeichnen, aber aus Zentralrussland eingewandert sind oder Nachkommen von Einwanderern der zweiten oder dritten Generation sind. In Russland bezeichnen sich fast drei Prozent der Bevölkerung als Ukrainer, das sind mehr als vier Millionen Menschen. Es gibt wahrscheinlich noch viel mehr Menschen ukrainischer Abstammung, erkennbar an Nachnamen, die mit „-ko“ enden, und anderen Merkmalen. Diese enge Vermischung ist auf Jahrhunderte der Mobilität und Heirat über ethnische Grenzen hinweg zurückzuführen. Bis 2014 gab es in diesem Teil der Welt ohnehin keine undurchdringlichen Grenzen.

Es spielt letztendlich keine Rolle, ob Russen und Ukrainer zwei verschiedene Völker oder zwei Stämme eines Volkes sind. Selbst diejenigen, die die Ukrainer als eigenständiges Volk betrachten, können die enge Verwandtschaft und die Millionen von Verbindungen zwischen Russen und Ukrainern nicht leugnen. Die Anhänger der Ein-Volk-Theorie haben ebenfalls gute Argumente. Sind die Amerikaner ein Volk? Zweifellos. Dabei gibt es die USA noch nicht so lange, wie die Ukrainer und Russen in einem Staat zusammengelebt haben. Im Vergleich zu den 340 Jahren, in denen das Kerngebiet der heutigen Ukraine zu Russland gehörte, sind die 32 Jahre ukrainischer Unabhängigkeit nur eine Fußnote in der Geschichte. Es ist gerade einmal eine Generation von Ukrainern, die die Einheit mit dem Nachbarvolk und die Vorteile der Integration in ein multiethnisches Riesenreich nicht kennt. Gerade diese Generation ist aktuell dabei, das eigene Land brutal und blutig zu zerstören.

Die Ukraine – das russische Bayern; Bayern – die deutsche Ukraine

Als Deutscher kann man das Ausmaß der Tragödie und die Tiefe der damit verbundenen Wunden am ehesten nachvollziehen, wenn man sich vorstellt, Bayern würde sich vom Rest Deutschlands trennen und dann auch noch einem Deutschland feindlich gesinnten Bündnis beitreten, ähnlich wie es die Ukraine im Verhältnis zu Russland getan hat. Ein solches Gedankenexperiment ist durchaus valide, denn die Bayern haben im Vergleich zu Preußen, Rheinländern und Norddeutschen nicht weniger, sondern deutlich mehr Besonderheiten. Um Ukrainisch zu lernen, eine Sprache, die mir zuvor nur als Vordruck meines Musikschulzeugnisses begegnet war, reichten mir 2013 zwei Wochen intensives Fernsehen aus Kiew. Bayrisch verstehe ich bis heute, nach vielen Jahren regelmäßiger Fahrten durch den Freistaat, nicht.

Dass ein Vergleich zwischen dem russisch-ukrainischen Verhältnis und der deutschen Vielfalt an Stämmen, Dialekten und Kulturen naheliegt, wusste schon Rosa Luxemburg. In ihrem berühmten Aufsatz „Zur russischen Revolution“ schrieb sie Anfang 1918: „Der ukrainische Nationalismus war in Russland ganz anders als etwa der tschechische, polnische oder finnische, nichts als eine einfache Schrulle, eine Fatzkerei von ein paar Dutzend kleinbürgerlichen Intelligenzlern, ohne die geringsten Wurzeln in den wirtschaftlichen, politischen oder geistigen Verhältnissen des Landes, ohne jegliche historische Tradition, da die Ukraine niemals eine Nation oder einen Staat gebildet hatte, ohne irgendeine nationale Kultur, außer den reaktionär-romantischen Gedichten Schewtschenkos. Es ist förmlich, als wenn eines schönen Morgens die von der Waterkant auf den Fritz Reuter hin eine neue plattdeutsche Nation und einen selbständigen Staat gründen wollten!“ Luxemburg kritisierte mit diesen Worten die Nationalitätenpolitik der Bolschewiki, die künstliche Identitäten innerhalb eines bis dahin vereinten Volkes förderten. Man kann darüber streiten, ob dies wirklich der Fall war, denn der bürgerliche Nationalismus existierte in der Ukraine unabhängig von den Bolschewiki und den Loslösungsbestrebungen Kiews bereits vor deren Machtergreifung. Doch ähnliche Empfindungen und separatistische Bestrebungen gibt es auch in Bayern. Und nicht mehr und nicht weniger behaupte ich hier, dass die Ukraine mit Bayern vergleichbar ist (sowie Schottland in Großbritannien, die Bretagne in Frankreich und das Baskenland in Spanien).

„Divide et impera“: Seit wann ist es im Interesse der Beherrschten, geteilt zu werden? Es widerspricht meinem Ideal von Menschlichkeit, wie leicht Völker gespalten, geteilt und gegeneinander ausgespielt werden können. Besonders dumm ist dies, wenn man zuvor Jahrhunderte lang in Einheit zusammengelebt und gute Formen des Zusammenlebens gefunden hat. Nur gemeinsam kann man stark sein und gedeihen, wie es zwischen Russen und Ukrainern der Fall ist. Jeder kennt den Spruch „divide et impera“ – teile und herrsche. Wie kommen die Ukrainer also auf die Idee, dass dieses Prinzip jemals im Interesse der Geteilten und Beherrschten angewendet werden könnte? Russen und Ukrainer haben zusammen mit anderen Völkern ein riesiges Land besiedelt

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Der Versuch, die Ukraine von Russland zu reißen – ein großes Verbrechen der Menschheitsgeschichte

20 Okt. 2023 18:20 Uhr Von Anton Gentzen Bei der Flut an aktuellen Nachrichten über den Krieg in der Ukraine, die häufig mit überbordenden Emotionen verbunden sind, wird vergessen, dass es sich um eine Tragödie von zwei großen europäischen Völkern handelt – des russischen und des ukrainischen. Nahezu jeder Russe hat Verwandte in der Ukraine, nahezu jeder Ukrainer solche in Russland. Mehr noch: Eine nicht geringe Zahl jener, die sich heute „Ukrainer“ nennen, wanderten selbst aus Zentralrussland ein oder sind in zweiter oder dritter Generation Nachkommen Eingewanderter. Und in Russland bezeichnen sich fast drei Prozent der Einwohner als Ukrainer, das sind mehr als vier Millionen Menschen. Ukrainestämmige dürfte es indes weitaus mehr geben, erkennbar an Nachnamen, die mit „-ko“ enden

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