Jetzt muss die Linkspartei nach einem neuen Schuldigen suchen
Die Zukunft der Linkspartei
Die Ankündigung von Sahra Wagenknecht, eine neue Partei zu gründen, wurde von ihren Gegnern in der Linkspartei positiv aufgenommen. Doch die Linkspartei muss sich nun ehrlich machen und ihre Zukunft akzeptieren. Es wird schwer sein, die Schuld für das eigene Versagen bei anderen zu suchen. Neuer Streit ist vorprogrammiert.
Der Niedergang der Linkspartei
Die Linkspartei hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung verloren. Unter der Führung von Katja Kipping und Bernd Riexinger ist die Partei abgestürzt und spielt heute bundespolitisch keine Rolle mehr. Die Wähler laufen weg, weil die Partei ihre klassische Wählerschaft nicht mehr anspricht und bei wichtigen Themen wie Corona, Außen- und Sicherheitspolitik und Energiepolitik keinen klaren Kurs hat.
Die Verantwortung der Parteiführung
Wenn die Linkspartei sich künftig mit kleineren Parteien messen muss und die Fünf-Prozent-Hürde im Osten kämpfen muss, ist die Parteiführung selbst dafür verantwortlich. Die Bruchlinien innerhalb der Partei werden deutlich werden, wenn Sahra Wagenknecht nicht mehr als gemeinsames Feindbild dient. Die Parteiführung muss dann die politische Verantwortung übernehmen, wenn der Wähler das anders sieht.
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Nun muss sich die Linkspartei einen neuen Sündenbock suchen
Die Ankündigung Sahra Wagenknechts, nun zusammen mit politischen Weggefährten eine neue Partei zu gründen, wurde von ihren Gegnern innerhalb der Linkspartei zumindest nach außen hin weitestgehend positiv aufgenommen. Doch dieser Zweckoptimismus ist fehl am Platz. Nun muss sich die Linkspartei endlich ehrlich machen. Hatte man in den letzten Jahren mit Sahra Wagenknecht stets einen Sündenbock für die immer schlechteren Wahlergebnisse parat, wird es künftig schwer, die Schuld für das eigene Versagen bei anderen zu suchen. Doch die Linkspartei wäre nicht die Linkspartei, würde sie ihre Zukunft im Parteien-Sammelbecken „Sonstige“ selbstkritisch akzeptieren. Neuer Streit ist vorprogrammiert. Wer nun die Rolle des Sündenbocks übernehmen wird, ist freilich noch unklar. Wahrscheinlich wird es wieder Sahra Wagenknecht sein. Doch das ist dann auch egal.
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