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Generation Schuldgefühle | Von Roland Rottenfußer
worden sind. Das führt zu einem tiefen Gefühl der Scham und Schuld, das sie oft ein Leben lang begleitet.
Der dritte Mechanismus, den Unger beschreibt, ist die Verdrängung von Gefühlen. Eltern, die selbst traumatisiert sind und mit ihren eigenen Emotionen überfordert sind, können oft nicht angemessen auf die Gefühle ihrer Kinder reagieren. Stattdessen werden diese Gefühle verdrängt oder abgewehrt. Kinder lernen dadurch, ihre eigenen Gefühle zu unterdrücken und sich anzupassen, um die Liebe und Anerkennung ihrer Eltern zu erhalten. Dies führt zu einer tiefen Entfremdung von den eigenen Emotionen und einem Mangel an Selbstwahrnehmung.
Diese drei Wirkmechanismen haben laut Unger verheerende Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und Resilienz der Babyboomer-Generation. Sie führen zu einem tiefen Gefühl der Wertlosigkeit, Scham und Schuld, das sich oft in Ängsten und Unsicherheiten äußert. Menschen, die in ihrer Kindheit nicht genügend authentische Spiegelung und Zuwendung erfahren haben, sind anfälliger für Angstnarrative und Manipulationen. Sie suchen nach Sicherheit und Bestätigung im Außen und lassen sich leicht von Ängsten und Vorurteilen beeinflussen.
Um diese Muster zu durchbrechen und eine resiliente Haltung zu entwickeln, ist es laut Unger wichtig, sich mit den eigenen traumatischen Erfahrungen auseinanderzusetzen und sie zu verarbeiten. Dies erfordert oft professionelle Hilfe und therapeutische Unterstützung. Es geht darum, sich selbst zu spiegeln, die eigenen Gefühle anzuerkennen und eine gesunde Selbstwahrnehmung zu entwickeln. Nur so kann man sich von Ängsten und Manipulationen befreien und ein eigenständiges, selbstbestimmtes Leben führen.
Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass die Angst, die uns oft beherrscht und zu irrationalen Handlungen führt, oft ihre Wurzeln in unserer Kindheit hat. Indem wir uns mit unseren eigenen traumatischen Erfahrungen auseinandersetzen und uns selbst spiegeln, können wir uns von diesen Ängsten befreien und eine resiliente Haltung entwickeln. Es ist ein langer und oft schmerzhafter Prozess, aber es lohnt sich, um ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben zu führen
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Generation Schuldgefühl | Von Roland Rottenfußer
Ein Standpunkt von Roland Rottenfußer. In einem Vortrag erklärt der Künstler und Buchautor Raymond Unger, wie eingebildete Handlungsoptionen in der Klimafrage zu Hypermoralismus führen. Sich schuldig fühlen — das ist eigentlich eine unangenehme Sache. Man sollte annehmen, dass Menschen versuchen, dieses Gefühl möglichst zu vermeiden. Manchmal hat man jedoch den Eindruck, dass viele Zeitgenossen sich geradezu darum reißen, Schuld zu übernehmen. Ob es die mit Corona-Patienten überfüllte Intensivstation ist, der hilflos auf einer Eisscholle treibende Eisbär, ob es das Leid der ukrainischen Bevölkerung ist oder das der Opfer lange zurückliegender Taten der Nazis — immer bin „ich“ es, der sich dafür verantwortlich zu fühlen hat. Wo ich nicht selbst der Täter war, habe ich die Tat vielleicht zugelassen — oder
