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Vorübergehend nicht geöffnet – wenn der Kampf um das tägliche Essen verloren ist

Published On: 1. November 2023 12:00

Brot. Das einfache, aber geniale Gebäck ist unser liebstes und wichtigstes Nahrungsmittel. Unser tägliches Brot. Den Laib in einer Bäckerei zu kaufen, ist eines der schönsten und unscheinbarsten Erlebnisse im Alltag. Wir sollten den Menschen danken, die uns das Brot backen und anbieten – den Frauen und Männern in den Bäckereien, Backstuben und Läden. Doch diese wichtigen Menschen verschwinden, sie sind bedroht und werden immer weniger. Gerade hat eine Bäckerei gleich um die Ecke vorübergehend geschlossen. Doch es könnte für immer sein, wenn wir keinen Weg finden, was nicht die Schuld der Bäcker ist, wie ich beobachte und finde. Es ist die Schuld unserer Gesellschaft. Ein Aufsatz von Frank Blenz. Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar. Podcast: Play in new window | Download

Die Leute reden „Der Kuchen hat sowieso nicht besonders gut geschmeckt.“ „Ich kaufe mein Brot lieber woanders.“ „Letztes Jahr musste er schon einmal wegen Mäusen in der Produktion schließen.“ Bei all den Wortfetzen, die ich von Passanten über den Bäcker gehört habe, der gerade seinen Betrieb und seine Filialen schließen musste, habe ich nicht gehört, dass es auch andere Gründe geben könnte, die ihn zur Aufgabe gezwungen haben. Zunächst einmal: Das Brot und der Kuchen haben immer sehr gut geschmeckt. Dass jemand aufgibt, liegt wahrscheinlich daran, dass er nicht mehr kann, weil er die Lasten, Kosten und Verpflichtungen nicht mehr tragen kann und will. Wir leben in einer harten Zeit, ein Geschäft, ein Unternehmen schließt, also gehen wir zum nächsten. Und sowieso, wir haben unsere eigenen Probleme. Das hat mich zum Nachdenken gebracht. Nach vielen Jahren ist Schluss, und ein traditionsreiches, regionales Familienunternehmen ist Geschichte. Was ist nur passiert? Meine Gespräche mit Bäckern und Konditormeistern haben immer dasselbe gezeigt: Die Stromrechnung – nur ein Beispiel – ist überwältigend. Ich habe bei einem Freund – einem Bäcker – eine solche Rechnung mit Vergleichszahlen der alten und neuen Rechnung gesehen. Ohne Worte! Wie soll der Bäckermeister, der Chef, der auch die Bücher führen muss, weiterhin Gehälter zahlen, Lehrlinge ausbilden und motivieren – wie soll er diese gestiegenen Anforderungen erfüllen? Und dabei noch Geld verdienen? Indem er einfach mehr für Brot und Brötchen, Kuchen und Torten, Kaffee und Tee verlangt, könnte man meinen. Aber was passiert? Das Publikum reagiert sauer wie der Sauerteig. „Es ist unverschämt, 20 Cent mehr für ein Stück Kuchen zu verlangen.“ Anstatt Umsatzsteigerungen gibt es Umsatzeinbrüche oder zumindest Stagnation. Überall sieht man: Die Leute halten ihr Geld zusammen, sie können genauso wenig ausgeben wie der Bäcker, weil sie nicht genug einnehmen, weil viele Leute schon Mitte des Monats kein Geld mehr haben. Viel Monat, wenig Euro. Da stellt sich mir die Frage: Wie wäre es, wenn die Preise für Energie usw. endlich aktiv gesenkt werden? In meiner nun geschlossenen Bäckerei um die Ecke, genauer gesagt in einer Konditorei mit Café, wird meine Lieblingsverkäuferin mich nicht mehr nach meiner Bestellung fragen, mit mir scherzen, charmante Kommentare abgeben, lächeln, mir einen schönen Tag wünschen und wie in einer Filmszene sagen: „Vielen Dank.“ Auch der Besuch des kleinen Lokals ist Geschichte, sich hinsetzen, bestellen, Zeitung lesen. Das kleine Café hat die Besucher, auch mich, immer auf eine kleine Reise mitgenommen, es war im Stil eines französischen Bistros gestaltet, mit atmosphärisch schönen Fotos von Straßenszenen in Paris. Bei all der Freude kam auch Besorgnis auf: Die Zeitung macht sich in diesen Zeiten große Sorgen, man liest von Bombendrohungen in Schulen, Verfolgungsjagden zwischen Bundespolizei und Schleuserbanden, Flüchtlingswellen, Pleitewellen, saftigen Mieterhöhungen, Preisschocks, Entlassungen und Ausgrenzung von Menschen, von Persönlichkeiten, die von ihrem Recht auf Meinungsfreiheit Gebrauch machen, von Kriegen, übermäßiger Aufrüstung. Und von Lobeshymnen der Regierenden auf sich selbst und den Patriotismus. Als Leser spüre ich Wut und Ohnmacht. Man liest nicht nur davon, man ist betroffen, selbst in der kleinen Stadt, in der ich lebe. Vorbei Der Sog der anhaltenden Krise hat meinen Bäcker erreicht. Ein Lebenswerk ist zerstört. Der Bäcker hatte mehrere Filialen. Eine davon befand sich in meiner Heimatstadt Plauen in der großen, zentralen Einkaufsstraße mitten in der Altstadt. Mit Sitzgelegenheiten und Außenbereich. Mit einem ordentlichen Frühstück und Mittagsangebot. Moderne Preise. Vor ein paar Jahren wagte dieser Unternehmer sogar ein weiteres anspruchsvolles Projekt: ein gastronomisches Kleinod im Zentrum der Stadt, direkt in attraktiver Verbindung mit einem der Wahrzeichen der Vogtlandmetropole: dem Nonnenturm. Das Gebäude ist eines der ältesten und ein Teil der ehemaligen Stadtmauer. Nicht nur der Kaffeebetrieb und der Verkauf waren das Tagesgeschäft, es wurden auch schöne Tanzabende, Konzerte und Feiern liebevoll organisiert. Das war eine Bereicherung für die Innenstadt, für das kulturelle Leben, für uns Bürger. Aber der Kostendruck war letztendlich wohl der Grund, warum das Kleinod am Nonnenturm wieder geschlossen wurde, damals wurden Alternativen gesucht und gefunden. Diesmal hat es nicht geklappt. Übrigens ist eine andere Firma in den Nonnenturm eingezogen – eine Bank

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Vorübergehend geschlossen – wenn der Kampf für das tägliche Brot verloren ist

Brot. Das einfache wie geniale Gebäck ist unser liebstes, wichtigstes Lebensmittel. Unser täglich’ Brot. Diesen Laib in einer Bäckerei zu kaufen, gehört zu den schönsten wie unscheinbarsten Erlebnissen im Alltag. Dank gebührt denen, die uns das Brot backen und anbieten – den Frauen und Männern in den Bäckereien, in den Backstuben und Läden. Doch diese wichtigen Menschen weichen, sie sind bedroht, sie werden weniger und weniger. Gerade schloss wieder ein Bäcker gleich bei mir um die Ecke – „vorübergehend“, wie es an der Ladentür geschrieben stand. Doch es wird vielleicht für immer sein, wenn sich kein Weg findet, was nicht die Schuld der Bäckersleut’ ist, wie ich beobachte, wie ich finde. Es ist die unserer Gesellschaft. Ein Aufsatz von Frank

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