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Ein weiterer tödlicher Unfall auf einer Baustelle oder wie Unternehmen das Leid von EU-Wanderarbeitern ausnutzen

Published On: 5. November 2023 17:36

5. November 2023, 17:36 Uhr
Von Susan Bonath

Schwerer Unfall auf Hamburger Großbaustelle

Auf der Baustelle in der Hamburger Hafencity ereignete sich erneut ein schwerer Unfall. Laut neuesten Informationen gab es vier Tote und ein weiterer Arbeiter wurde lebensgefährlich verletzt und befindet sich im Krankenhaus. Das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen aufgenommen. Dies ist bereits der zweite schwere Unfall innerhalb von zwei Monaten an diesem Ort. Wie die Hamburger Morgenpost berichtete, handelt es sich erneut um Arbeitsmigranten, was darauf hinweist, dass die Unternehmen den Arbeitsschutz nicht ernst genug nehmen.

Hohe Unfallrate auf Hamburger Baustellen

Das Hamburger Überseequartier ist ein Prestigeprojekt des Senats und soll Luxusmeilen zum Einkaufen und teure Wohnungen für Wohlhabende beherbergen. Ein Teil des Projekts ist bereits abgeschlossen, während an anderen Teilen noch gearbeitet wird. Die Baustelle ist jedoch ein gefährlicher Ort. Am 30. Oktober stürzte ein Baugerüst ein und mehrere Arbeiter fielen vom achten oder neunten Stockwerk in einen Fahrstuhlschacht. Dies war nicht der erste schwere Unfall in den letzten Jahren. Im September stürzten ebenfalls vier Arbeiter von einem Baugerüst und wurden schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Im Juni explodierten Gasflaschen und etwa 100 Bauarbeiter konnten sich knapp retten. Insgesamt gab es allein in diesem Jahr 14 tödlich verunglückte Arbeiter auf Baustellen in Hamburg. Dabei handelte es sich fast immer um Migranten aus dem europäischen Ausland, die in Deutschland gelandet waren, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

Ausnutzung der Notlage von Wanderarbeitern

Im aktuellen Fall wurde zunächst von bulgarischen Arbeitern gesprochen, nun heißt es, dass die Betroffenen wahrscheinlich aus Albanien stammen. In einem Live-Bericht des NDR wurde deutlich, dass die Bauarbeiter kein Deutsch sprachen und daher nicht mit ihnen gesprochen werden konnte. Dies ist typisch für Großbaustellen in Deutschland, bei denen man fast ausschließlich auf nicht deutschsprachige Migranten trifft. Unternehmen nutzen die prekäre Lage von Menschen aus Ländern mit niedrigeren sozialen Standards aus, um Kosten zu sparen. Oft werden Subunternehmen beauftragt, die wiederum auf weitere Sub-Subunternehmen zurückgreifen. Die Kette solcher Werkverträge kann lang und undurchsichtig sein. Der Auftrag geht an denjenigen, der am billigsten arbeitet. Dies funktioniert gut, da in vielen osteuropäischen Ländern Arbeitslosigkeit zur Verelendung führt und die sozialen Standards niedrig sind. Viele Menschen, insbesondere Roma und Sinti, haben kaum Chancen auf dem Arbeitsmarkt und leben unter erbärmlichen Bedingungen. Daher arbeiten viele von ihnen als Wanderarbeiter in der gesamten EU. Diese Wanderarbeiter haben oft keine Tarifverträge und leben unter menschenunwürdigen Bedingungen. Ihnen werden oft Urlaub und Lohnfortzahlung bei Krankheit verweigert. Unbezahlte Überstunden und Schwarzarbeit sind an der Tagesordnung. Die Strukturen sind teilweise mafiös und viele Arbeitsverhältnisse ähneln moderner Sklaverei.

Undurchsichtiges Netzwerk von Subunternehmen

Es ist unwahrscheinlich, dass es im Hamburger Überseequartier anders ist. Der multinationale Immobilienkonzern Unibail-Rodamco-Westfield baut dort auf einer Fläche von 14 Hektar Geschäfte, Bürogebäude, Hotels, einen unterirdischen Busbahnhof und über 1.000 Wohnungen. Der Konzern, der seinen Hauptsitz in Frankreich hat, entstand 2007 durch Fusionen mit einem niederländischen und einem australischen Unternehmen. Es wird vermutet, dass er bereits eine Milliarde Euro in das Projekt investiert hat. Es ist also klar, dass hier viel Geld im Spiel ist

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Noch ein tödlicher Baustellenunfall, oder: Wie Firmen das Elend von EU-Wanderarbeitern missbrauchen

5 Nov. 2023 17:36 Uhr Von Susan Bonath Auf der Großbaustelle in der Hamburger Hafencity gab es wieder einmal einen schweren Unfall. Nach neuesten Erkenntnissen gibt es vier Tote. Ein weiterer Arbeiter liegt im Krankenhaus. Er ist lebensgefährlich verletzt, wie die Hamburger Morgenpost berichtete. Das Landeskriminalamt ermittelt. Es handelt sich um den zweiten schweren Unfall innerhalb von zwei Monaten an diesem Ort.  Wieder sind ausnahmslos Arbeitsmigranten betroffen, was ein klassisches Indiz dafür ist, dass die Unternehmen es mit dem Arbeitsschutz wohl wenig genau nahmen. Baufirmen nutzen die prekäre Lage ost- und südeuropäischer Wanderarbeiter seit Langem aus, und die Politik unterstützt sie dabei. Hohe Unfallquote auf Hamburgs Baustellen Das Hamburger Überseequartier ist ein Prestigeprojekt des Senats der Hafenmetropole. Luxusmeilen zum Shoppen und teure Wohnungen für

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