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Die Freude des Lebens in einem Zuhause

Published On: 11. November 2023 4:13

So geht das also: Der Mensch wohnt — theoretisch — gerne oder meint das zumindest. Hingegen arbeitet der Mensch an sich nicht gerne, wie jedes andere Lebewesen auch, außer der Ameise, die aber auch nicht von Haus aus gerne arbeitet, sondern weil sie durch eine fiese biochemische Programmierung — wahrscheinlich infolge eines naturgeschichtlichen „Great Reset“ samt gentechnischer Impfkampagne, wer weiß das schon? — dazu gezwungen wird zu glauben, sie täte das freiwillig, wozu sie solcherart gezwungen wird. Das ist übrigens ein Ideal, von dem die Oligarchen und Imperatoren der westlichen Welt seit Längerem träumen und dem sie mit ihren diversen psychologischen und gentechnisch-impfologischen Unternehmungen Schritt für Schritt näher kommen — oder davon zumindest überzeugt sind. Aber da schweife ich schon wieder ab.

Kurz gesagt: Ob sinnvoll oder nicht — was im Falle der modernen Arbeitswelt, die überwiegend aus Bullshitjobs, McJobs und allen möglichen rudimentären bis redundanten Daten- und Verwaltungshubereien besteht, schwer zu unterscheiden ist —, ob selbstverwirklichend oder bloß den Reichtum obszön reicher Oligarchen aufblähend — was gerne mal das Gleiche ist—, ob einigermaßen angemessen oder beschämend schlecht entlohnt oder astronomisch hyperbezahlt: An sich und von Natur aus arbeitet der Mensch nicht gerne. Das gilt im Alltag selbst für Fußball-, Schau- und andere Spieler, die im Grunde ja sowieso nicht arbeiten, sondern einer sportlichen bis künstlerischen Beschäftigung nachgehen, für die sie mit einem besonderen, in intensiver — eben doch — Arbeit geschmiedeten Talent begnadet sind.

Dass dennoch Milliarden Menschen auf Erden arbeiten, liegt nicht zuletzt daran, dass sie wohnen wollen und das, zumindest in den Metropolen unseres katzengoldenen Restwestens, haarsträubend und nicht selten rückgratbrechend teuer ist. Worin die Tätigkeit des Wohnens eigentlich besteht, ist schwer zu fassen: Früher mal rümpelte man dazu eine Bude mit Möbeln, praktischen Geräten und Apparaten voll, verhübschte sie mit allerlei Zierat, Erinnerungsstücken und Bildwerk — das meist eine Zeit oder Welt ohne Arbeit darstellte oder daran erinnerte — und setzte oder legte sich, wenn der Feierabend gekommen war und sämtliche Stammtische und Damenkränzchen absolviert waren, in die geschmückte Bude hinein, um in Büchern oder Heften zu blättern, sich von Rundfunk- und Fernsehpropaganda das Hirn verrußen zu lassen, den Hintern und die Zehen am glühenden Ofen zu wärmen und schließlich zu schlafen.

Das ist freilich arg verkürzt: Zum Wohnen gehörte auch der größte Teil des weiten Feldes geschlechtlicher Tätigkeit, die Aufzucht und Unterbringung des Nachwuchses, ein gewisses Maß an klandestiner und familiärer Geselligkeit, diverse Rituale der Nahrungsaufnahme und Körperpflege und eine ganze Menge mehr. Heute, im Zeitalter der erzwungenen Totalmobilisierung der „Workforce“, ist davon nicht mehr viel übrig: Wohnen bedeutet für den postmodernen Arbeitssklaven kaum mehr als schlafen, zwischen ein paar Gegenständen, die oft nicht mal aus den Umzugskisten gepackt werden, weil das Jobcenter jeden beliebigen Tag eine neue Verschickung anordnen kann. Da wohnt im Grunde der vom Wirtschaftsfaschismus aussortierte— weil nicht auszunutzende — Nutzlose unter der Isarbrücke noch mehr, weswegen man ihn wahrscheinlich so gerne wegprätscht: aus purem Neid.

Auch zeitlich fällt eine Abgrenzung schwer: Wer von den achtzehn wachen Stunden eines durchschnittlichen Arbeitstages zehn im Büro, fünf im Auto, zwei im Fitnessstudio und eine vor der Glotze verbringt, täte dennoch auf die Frage nach seinem Wohnort ohne Zögern das Gebäude angeben, in dem momentan ein Briefkasten seinen Namen trägt. Mag sein, dass früher mal die Abgeschiedenheit, der Schutz der Privatsphäre ein Argument war, aber auch das ist längst vorbei: Selbst das elektronikärmste Non-smart-Home, in dem noch nicht mal der Kühlschrank selbsttätig einkauft, sendet ununterbrochen intimste Daten an die Zentralen der Weltenlenker, und wer beim Disputieren am abendlichen Küchentisch „Bitte was?“ sagt, findet unweigerlich am nächsten Morgen Reklame für Hörgeräte in der elektrischen Post.

Das alles wollte ich eigentlich gar nicht erzählen. Was wohnen ist, werden wir nie letztgültig klären können, und weshalb es so kriminell teuer ist, weiß im Grunde ja sowieso jeder. Oder wirklich? Mir wird das, je länger ich darüber nachdenke, ein immer größeres Rätsel. Man sagt uns: Wohnen ist so teuer, weil es so wenig Wohnraum gibt. Das klingt logisch, auf den ersten Blick. Um mehr Wohnraum zu schaffen, verspricht seit Jahrzehnten oder eigentlich seit Jahrhunderten eine Regierung nach der anderen, neuen Wohnraum zu schaffen, der — das postulierten im letzten Bayernwahlkampf sämtliche Parteien in einer bemerkenswerten Querfront — unbedingt „bezahlbar“ sein müsse. Man könnte sagen: Solange Wohnraum bezahlbar sein soll, muss man dafür bezahlen, was an sich — siehe oben — ein Skandal ist. Aber darauf will ich jetzt nicht weiter herumreiten. Dass Parteien Interessenvertretungen von mächtigen Zahlungsempfängern und generell Paradebeispiele für Schwarmblödheit sind, ist ja nichts Neues.

Nun, ich gehe, besonders im Herbst, gerne spazieren. Wenn ich in den frühen Abendstunden in meinem Viertel, der traditionsreichen Ex-Kleinstadt Schwabing, spazierengehe, fällt mir ein Phänomen auf, das sich in den letzten dreißig Jahren sozusagen exponentiell verstärkt und verbreitet hat: Da wohnt fast niemand! Zum Verständnis: Es gibt in Schwabing Tausende Häuser, vielleicht Zehntausende, vielleicht noch mehr. Ein großer Teil davon sind wunderschöne Bauten aus Zeiten, als man noch bauen konnte und diese Fähigkeit hemmungslos zur Schau stellte: Jugendstilfassaden, Gründerzeitbürgerhäuser, Schlösschen

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Die Wonne des Wohnens

So geht das also: Der Mensch wohnt — theoretisch — gerne oder meint das zumindest. Hingegen arbeitet der Mensch an sich nicht gerne, wie jedes andere Lebewesen auch, außer der Ameise, die aber auch nicht von Haus aus gerne arbeitet, sondern weil sie durch eine fiese biochemische Programmierung — wahrscheinlich infolge eines naturgeschichtlichen „Great Reset“ samt gentechnischer Impfkampagne, wer weiß das schon? — dazu gezwungen wird zu glauben, sie täte das freiwillig, wozu sie solcherart gezwungen wird. Das ist übrigens ein Ideal, von dem die Oligarchen und Imperatoren der westlichen Welt seit Längerem träumen und dem sie mit ihren diversen psychologischen und gentechnisch-impfologischen Unternehmungen Schritt für Schritt näher kommen — oder davon zumindest überzeugt sind. Aber da schweife ich schon

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