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In der Ukraine kämpfen bezahlte Kämpfer aus finanziellen Gründen und nicht aus dem Streben nach Freiheit

Published On: 13. November 2023 10:14

Josef Estermann / 13.11.2023

Hunderte Veteranen des kolumbianischen Drogenkriegs verstärken die ukrainische Armee. Sie verdienen achtmal mehr als zu Hause. Die Ukraine rekrutiert nicht nur aus Russland, sondern auch ausländische Söldner, um ihre Armeen aufzustocken, wenn auch in geringerem Maße. Eine Untersuchung von Antoly Kurmanaev und Isayen Herrera in der „New York Times“ hat schockierende Augenzeugenberichte von kolumbianischen Kämpfern an der Front in der Ukraine und Berichte von Angehörigen in Kolumbien ans Licht gebracht. Da es sich um geheime Operationen handelt, bleibt vieles im Dunkeln, aber basierend auf Interviews mit Beteiligten, Audio- und Textnachrichten, dürften durchschnittlich hundert kolumbianische Kämpfer ständig an der Kriegsfront in der Ukraine stehen.

Motivation der kolumbianischen Kämpfer

Während sich Freiwillige aus dem Westen aus moralischer Überzeugung, Abenteuerlust oder Hass auf Russland dem Kampf der ukrainischen Armee gegen den Feind aus dem Osten angeschlossen haben, haben die kolumbianischen Kämpfer ein rein ökonomisches Motiv. Viele der interviewten Kolumbianer wussten vorher nicht einmal, wo sich die Ukraine befindet und worum es in diesem Krieg überhaupt geht. Die Not hat sie zu diesem Schritt bewogen, sei es, dass die Bank droht, das eigene Haus zu pfänden, weil die Familie die Hypothek nicht mehr bezahlen kann, sei es, dass jemand aufgrund einer unerwarteten Operation mittellos geworden ist. Meistens jedoch einfach aus dem Grund, dass die monatliche Rente von 400 bis 600 Dollar für einen Veteranen der kolumbianischen Armee einfach nicht zum Leben reicht.

Kolumbien als Eldorado für Söldner

Kolumbien ist aus verschiedenen Gründen ein Eldorado für die Anwerbung von Söldnern. Aufgrund des Friedensabkommens von 2016 zwischen der Regierung und der FARC-Guerrilla sind viele Soldaten, die sich im Kampf gegen den organisierten Drogenhandel engagiert hatten, arbeitslos geworden. Sie gelten als sehr erfahrene Kämpfer und gehören im Vergleich zu anderen lateinamerikanischen Ländern zur Spitze. Einige haben nach ihrer Entlassung einen Job als Bodyguard gefunden und verdienen das Zwei- bis Dreifache ihrer Veteranenrente. Andere arbeiten in Sicherheitsaufgaben auf Ölplattformen in der arabischen Welt oder sind sogar in Killerkommandos tätig. Über zwanzig kolumbianische Söldner sind angeklagt, 2021 an der Ermordung des haitianischen Präsidenten Jovenel Moïse beteiligt gewesen zu sein. In der Ukraine verdienen kolumbianische Söldner laut Recherchen der „New York Times“ umgerechnet 3000 Dollar: dreimal so viel wie Bodyguards und achtmal so viel wie die Veteranenrente in Kolumbien vorsieht. Das Risiko ist jedoch entsprechend hoch. Die meisten Kämpfer gaben an, dass die Situation an der ukrainisch-russischen Front weitaus schwieriger und gefährlicher ist als der interne „Krieg“ gegen die Drogenkartelle oder die FARC. Ein interviewter Kämpfer berichtete, dass von den 60 Söldnern seiner Gruppe nur noch sieben am Leben sind. Alle anderen sind im Kampf ums Leben gekommen. Ein Interviewter zog in den Krieg in der Ukraine, nachdem die Bank ihm kurz nach der Geburt seines dritten Kindes drohte, sein Haus zu pfänden. Sein Einkommen als Krankenpfleger reichte nicht mehr aus, um die Lebenshaltungskosten der Familie und die Hypothek zu bezahlen. Er wurde bereits nach zwanzig Tagen durch einen Raketeneinschlag getötet. Seine Frau sagte, nachdem ihr die persönlichen Gegenstände ihres Mannes übergeben wurden: „Ich wollte diese Sachen wegwerfen. Anstelle meines Mannes erhielt ich eine Kiste mit einer Fahne zurück, die für mich nichts bedeutet. Aber ich behalte die Sachen trotzdem, weil ich möchte, dass das Baby die Geschichte seines Vaters erfährt und einmal sehen kann, was von ihm zurückgekommen ist.“ Kolumbianische Soldaten sind unter anderem auf Minenräumung spezialisiert. Die NATO bildet sie weiter aus. Viele dienen als Söldner in der Ukraine

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In der Ukraine kämpfen Söldner für Geld und nicht für Freiheit

Josef Estermann / 13.11.2023  Hunderte Veteranen des kolumbischen Drogenkriegs ergänzen das ukrainische Militär. Sie verdienen achtmal mehr als zu Hause. Nicht nur Russland, sondern auch die Ukraine rekrutiert ausländische Söldner, um den Bestand der Armeen aufzustocken, wenn auch in wohl geringerem Ausmass. Eine Recherche von Antoly Kurmanaev und Isayen Herrera in der «New York Times» hat zum Teil schockierende Augenzeugenberichte von kolumbianischen Kämpfern an der Front in der Ukraine und Berichte von Angehörigen in Kolumbien an den Tag gebracht. Da es sich um geheime Operationen handelt, bleibt vieles im Dunkeln, aber aufgrund der Auswertung von Interviews mit Beteiligten, Audio- und Textnachrichten dürften im Schnitt ständig hundert Kämpfer aus Kolumbien an der Kriegsfront in der Ukraine stehen. Während sich Freiwillige aus

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