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Wenn vermeintliche ARD-Korrespondenten vermeintlich eine vermeintliche Schreckenstat kommentieren

Published On: 4. Dezember 2023 14:34

Auf dem Video ist eine israelische Frau zu sehen, die schwere Verletzungen im Gesicht, am Arm, einem Fuß und zwischen den Beinen erlitten hat. Es erfordert viel Vorstellungskraft, um zu der Einschätzung zu gelangen, dass die Terroristen ihr nichts Schreckliches angetan haben. Vielleicht wurde sie von ihren Kameradinnen so zugerichtet? Ist das etwa die Alternative, die ARD-Korrespondent Kitzler im Kopf hat?

Jan-Christoph Kitzler scheint entsetzt zu sein. Sicherlich auch über den antisemitischen Terror der Hamas. Aber gerade regt sich der ARD-Korrespondent in Tel Aviv über den Mann auf, der diesen Terror sichtbar macht: den israelischen Armeesprecher Arje Shalicar. Dieser hatte ein Video hochgeladen, das nach Beginn des Hamas-Großangriffs vom 7. Oktober als eines der ersten um die Welt ging. Es zeigt eine blutverschmierte Israelin, die von einem Terroristen unter „Allahu Akbar“-Rufen aus dem Kofferraum eines Jeeps gezerrt wird.

Kitzler gefiel das überhaupt nicht. In einem Post schrieb er empört über Shalicar: „Aber muss es sein, dass diese Frau hier – mit Nennung des Klarnamens – vorgeführt und instrumentalisiert wird?“ Ja, es muss sein. Das sagt die Mutter Na‘amas, Ajelet Levy Schachar. Die Frau, die noch immer um ihre Tochter in Geiselhaft bangt, antwortete im November im US-Fernsehsender CNN auf die Frage, warum die schrecklichen Bilder von Na‘ama geteilt werden müssen: „Es ist wichtig, mit eigenen Augen zu sehen, was dort passiert ist.“

Die Videos spielen auch der Hamas-Propaganda in die Hände. Und trotzdem sind viele in Israel überzeugt, dass man sie unbedingt zeigen muss: Der Welt muss klar werden und vor allem klar bleiben, mit wem man es hier zu tun hat. Kitzlers Frage hingegen entspringt einem deutschen Kosmos. In diesem berührt es uns teils schon unangenehm, überhaupt Fotos von Menschen zu sehen, die Opfer von Terror werden. Weil wir am liebsten gar nicht mit dem Leid und dem Schmerz konfrontiert werden wollen. In Israel ist das anders: Den Opfern ein Gesicht und einen Namen zu geben, ist tief im israelischen Selbstverständnis verankert. Hier leiden nicht nur die unmittelbaren Angehörigen. Ein ganzes Land leidet und fühlt mit ihnen.

Kitzlers Beitrag ist aber noch aus einem anderen Grund irritierend: Der ARD-Mann schreibt, dass Na‘ama „mutmaßlich“ Schreckliches angetan wurde. Das Wort „mutmaßlich“ hat einen festen Platz im journalistischen Bullshitbingo. Nicht, dass wir uns falsch verstehen: Seine Verwendung kann durchaus Sinn ergeben oder gar rechtlich erforderlich sein. Dann nämlich, wenn man noch nicht genau weiß, ob etwas wirklich so geschehen ist, wie man es beschreibt. Nur kann man das Ganze natürlich auch ad absurdum führen

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Wenn mutmaßliche ARD-Korrespondenten mutmaßlich eine mutmaßliche Schreckenstat kommentieren

Auf dem Video sieht man eine israelische Frau, die starke Verletzungen nicht nur im Gesicht, sondern auch am Arm, einem Fuß und zwischen den Beinen erlitten hat. Man braucht schon viel Phantasie, um hier zu der Einschätzung zu gelangen, dass die Terroristen ihr nicht Schreckliches angetan haben. Vielleicht wurde sie ja von ihren Kameradinnen so zugerichtet? Ist es etwa das, was ARD-Korrespondent Kitzler als Alternativoption im Kopf hat? Screenprint: via X – Collage: TE Jan-Christoph Kitzler ist offenbar entsetzt. Sicherlich auch über den antisemitischen Terror der Hamas. Gerade regt sich der ARD-Korrespondent im israelischen Tel Aviv aber über den Mann auf, der diesen Terror sichtbar macht: den israelischen Armeesprecher Arje Shalicar. Der hatte am Samstag bei X ein Video hochgeladen

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