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Der Pisa-Hype 8.0: Jetzt schon total langweilig

Published On: 5. Dezember 2023 14:44

Pisa ist seit dem dritten Test im Jahr 2006 überflüssig geworden. Pisa ignoriert, was einen großen Teil der allgemeinen Bildung ausmacht: Fremdsprachen, musikalische Bildung, Geschichte, Geographie, Literatur, kulturelles Wissen. Und: Pisa hat Deutschland in die falsche bildungspolitische Richtung geführt. Stell dir vor, es ist wieder „Pisa“, zum achten Mal seit 2000, und niemand interessiert sich dafür. Muss man auch nicht. Die Pisa-Pressekonferenz am 5. Dezember in der Bundespressekonferenz war jedenfalls voller langweiliger, aber alarmistischer Langeweile. Am 7. Dezember ist dann wieder alles vorbei, und Deutschland ist zumindest bei der Weltklimakonferenz in Dubai wieder Weltmeister der Herzen. Pisa war und ist spätestens seit der dritten Testung im Jahr 2006 überflüssig. Man hätte Millionen von Dollar bzw. Euro sparen können. In den letzten Jahren hätte es gereicht, TE zu lesen. Dann hätten „man“ – auch so mancher Bildungspolitiker und Bildungsforscher – fundiertere Informationen über die (ehemalige) Bildungsnation und ihren Absturz lesen können als in der alle drei Jahre gehypten Pisa-„Studie“. Zum ersten Mal hatten wir den Hype mit Pisa 2000, veröffentlicht im Dezember 2001. Dann ging es im Drei-Jahres-Rhythmus weiter. Pisa 2021 wurde aufgrund von Corona um ein Jahr verschoben. Die Ergebnisse von Pisa 2022 wurden nun am 5. Dezember 2023 veröffentlicht. Und Deutschland? Wo steht es? Es steht dort, wo es – abgesehen von der eingebildeten Rettung des Klimas – in so ziemlich allen relevanten Bereichen von Wirtschaft, Innovation, Fortschritt, Wissenschaft, Fußball/Leichtathletik (!) liegt: im Mittelfeld! Dass die Tagesschau nun schreibt „Deutsche Schüler schneiden so schlecht ab wie nie zuvor“, ist natürlich Unsinn. Denn die Deutschen haben in Pisa nie Spitzenplätze belegt. Außerdem sagt die Platzierung in den Rankings nichts aus, da die Anzahl der teilnehmenden Länder mal 40, mal 80 beträgt. Die Definition der Pisa-Skala ist ziemlich willkürlich und basiert auf den tatsächlichen Ergebnissen der teilnehmenden Länder: Der Durchschnittswert beträgt 500, ähnlich wie der Intelligenzquotient mit einem Wert von 100. Wenn es leichte Rückgänge von deutschen Schülern um 5 bis 10 Pisa-Punkte bei deutschen Teilergebnissen gegeben haben sollte, lässt sich das einerseits mit einem im internationalen Vergleich langen (und überflüssigen) Lockdown deutscher Schulen in den Corona-Jahren erklären; Schüler deutscher Schulen haben in den Corona-Jahren bis zu 1.000 Stunden Präsenzunterricht verpasst. Das entspricht fast einem kompletten Schuljahr. Andererseits haben die Punkteverluste mit dem jährlich steigenden Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund zu tun. Natürlich können wir nicht mit den Pisa-Ergebnissen von China, Estland, Finnland, Hongkong, Japan, Polen oder Singapur mithalten. Dass wir die Türkei um 30 bis 40 Punkte hinter uns gelassen haben? „Noch hinter uns gelassen haben“, könnte man sagen. Immerhin haben wir von den 81 teilnehmenden Ländern und Regionen bei Pisa 2022 fast 70 Länder hinter uns gelassen: Albanien, Brasilien, Georgien, Mexiko, Costa Rica, Kasachstan, Usbekistan, Türkei, Libanon, Chile, Marokko, Saudi-Arabien, Philippinen, Paraguay, Argentinien … Übrigens sind die Länder, aus denen derzeit die meisten Einwanderer nach Deutschland kommen, nicht bei Pisa 2022 vertreten: kein einziges afrikanisches Land (außer Marokko), kein Afghanistan, kein Syrien. Und gerade von dort erhofft man sich (Faeser, die Grünen und Co) eine Lösung für den Fachkräftemangel. Was bleibt? Es bleibt die alte Leier, dass kein Bildungssystem sozial so ungerecht ist wie das deutsche. Wie bitte? Weil Deutschland trotz der unsinnigen Explosion der Pseudo-Akademisierung immer noch (!) die niedrigste Quote an arbeitslosen Jugendlichen hat? Aber das interessiert ja nicht, obwohl es der entscheidende sozialpolitische Faktor ist. Dann behaupten die hochmotivierten Pisaner auch noch, dass das Elternhaus einen zu großen Einfluss auf die Bildungsleistung bzw. das Pisa-Ergebnis hat. Das privilegierteste Viertel der deutschen Schüler hat gegenüber den am stärksten benachteiligten Gleichaltrigen einen Leistungsvorsprung von 113 Punkten beim Lesen, etwas mehr als vor zehn Jahren. Ja, was denn sonst? Oder gilt die alte Wahrheit nicht mehr: Wenn es zu Hause nicht klappt, dann klappt es in der Schule nicht! Elterliches Engagement als verabscheuungswürdiges Privileg? Karl Marx mit seiner Ideologie, dass die Familie ein Hort des Kapitalismus ist, lässt grüßen. Damit eines klar ist: Pisa hat Deutschland in die falsche bildungspolitische Richtung geführt: mehr Einheitsschule, beste Noten bei geringeren Anforderungen, Leerpläne statt Lehrpläne, „moderner“ Unterricht statt straffer Lehrerführung, „Projekte“ statt konkretes Fachwissen, Lehrer als Sozialingenieure statt als Fachexperten. Nein, Pisa ist auch kein Bildungstest. Pisa blendet aus, was einen großen Teil der allgemeinen Bildung ausmacht: Fremdsprachen, musikalische Bildung, Geschichte, Geographie, Literatur, kulturelles Wissen. Deshalb ist Pisa im Grunde genommen eine Art versteckter IQ-Test. Damit sind wir – das hat noch kein Linker entdeckt – aber nahe an einer als rassistisch deklarierten Intelligenzmessung. Wenn Ihnen unser Artikel gefallen hat: Unterstützen Sie diese Form des Journalismus

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Der Pisa-Hype 8.0: Mittlerweile ein echter Gähn-Faktor

Pisa ist spätestens seit dem dritten Test im Jahr 2006 überflüssig. Pisa blendet aus, was große Teile von mündiger Allgemeinbildung ausmacht: Fremdsprachen, musische Bildung, geschichtliches, geographisches, literarisches, kulturelles Wissen. Und: Pisa hat Deutschland auf falsche bildungspolitische Fährten gelenkt. IMAGO / Metodi Popow Pressekonferenz zur Veröffentlichung des PISA-Berichts 2022, Berlin, 5.12.2023 Stell Dir vor, es ist wieder mal „Pisa“, mittlerweile zum achten Mal seit 2000, und keiner interessiert sich dafür. Muss man auch nicht. Die Pisa-Pressekonferenz vom 5. Dezember in der Bundespressekonferenz war jedenfalls voller gähnender, wenn auch alarmistisch daherkommender Langeweile. Am 7. Dezember ist dann wieder alles vorbei, und Deutschland ist zumindest in Dubai bei der Weltklimakonferenz wieder Weltmeister der Herzen. Überhaupt war und ist Pisa spätestens seit der dritten

Details zu Der Pisa-Hype 8.0: Mittlerweile ein echter Gähn-Faktor

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